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Künstliche Intelligenz in der Medizin

Online-Vortrag für den Monat Juli im Rahmen der Seniorenvorlesungen des Fachbereichs Medizin

Nr. 83 • 30. Juni 2021

Ob es um die Verarbeitung gigantischer Datenmengen, die Interpretation von Röntgenbildern, Computertomographien oder Scans aus bildgebenden Verfahren im Rahmen der Diagnostik oder die Unterstützung durch Algorithmen in der Therapie geht: Aus der Medizin ist die Künstliche Intelligenz (KI) nicht mehr wegzudenken. Das Thema „Künstliche Intelligenz“ steht daher diesmal im Mittelpunkt der Seniorenvorlesung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) für den Monat Juli. Referentin ist Prof. Dr. Gabriele Krombach, Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKGM in Gießen, die an der JLU die Professur für Diagnostische und Interventionelle Radiologie innehat.

Der Vortrag ist ab sofort hier online abrufbar.

Prof. Krombach nimmt ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine spannende Reise, in der sie zunächst erklärt, wie große Datenmengen zustande kommen. Sie führt als Beispiele die Entwicklung vom herkömmlichen Telefon zum Smartphone, von der Landkarte zum Navigationssystem sowie vom Fotoapparat zur Digitalkamera an bzw. erinnert an den USB-Stick, der als Speichermedium dient, unter anderem aber auch die Langspielplatte ersetzt hat. Die Radiologin führt aus, dass Computer heute nicht nur in der Lage sind, große Datenmengen zu verarbeiten, sondern auch, daraus eigene Schlussfolgerungen zu ziehen – und zwar besser als das menschliche Gehirn. Eindrucksvoll habe sich dies beispielsweise gezeigt, als Computer erstmals die weltbesten Schach- bzw. Go-Spieler besiegten.

Prof. Krombach beschreibt die Rolle von KI in der modernen Medizin. Dabei spiele die „personalisierte Medizin“, zum Beispiel bei einer individuell geplanten Tumor-Therapie, eine immer größere Rolle. In der Tumor-Diagnostik würden vom Computer bei CT-Aufnahmen heute über 400 Merkmale analysiert, während das menschliche Auge bei den identischen Aufnahmen lediglich in der Lage sei, drei bis vier Merkmale zu beschreiben, erklärt die Medizinerin.  Kombiniere man diese umfangreichen Informationen aus der bildgebenden Diagnostik zusätzlich mit genetischen Merkmalen – etwa von Tumoren –, so spreche man von „Radiogenomics“. Radiogenomics sei eine wesentliche Hilfe, wenn nicht sogar die Voraussetzung, um für die einzelne Patientin oder den einzelnen Patienten ein individualisiertes, möglichst optimales diagnostisches und therapeutisches Prozedere (Teranostics) zu entwickeln.

Prof. Dr. Gabriele Krombach zählt zu den wichtigsten Vertreterinnen ihres Fachs in Deutschland, war 2014 Vorsitzende der Konferenz der Lehrstuhlinhaber für Radiologie, ist u. a. Patin des Stipendienprogrammes „Die hellsten Köpfe für die Radiologie“ und seit 2020 Vizepräsidentin der von-Behring-Röntgen-Stiftung.
 


„Die Zuhörerinnen und Zuhörer erwartet ein hochinteressanter, gleichzeitig anspruchsvoller Vortrag, der einen guten Eindruck davon vermittelt, wie eng verzahnt medizinisches Handeln und das Jonglieren mit riesigen Datenmengen in der modernen Medizin ist“, verspricht Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes, Fachärztin für Innere Medizin (JLU) und Organisatorin der beliebten digitalen Seniorenvorlesungen.


Termin

Seniorenvorlesung für den Monat Juli 2021 ab sofort online:
http://www.med.uni-giessen.de/senioren
Auch die letzten sieben Vorträge aus dem Wintersemester 2020/21 und dem Sommersemester 2021 zu den Themen „Vorhofflimmern“, „Neue Tumortherapien“, „Altern“, „Herz und Seele“, „Rückenschmerz – ein leidiges Thema“, „Lungenhochdruck“ und „Thrombophilie“ sind auf der Homepage weiterhin verfügbar.


  • Weitere Informationen

www.med.uni-giessen.de/senioren


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