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Überfinanzierungen bei Immobiliengeschäften

Kriminalistische und strafrechtliche Betrachtungen eines systemgefährdenden Phänomens in der Kreditwirtschaft sind Thema beim Kriminalwissenschaftlichen Praktikerseminar am 18. Mai

Nr. 94 • 17. Mai 2010

Mit einem Vortrag zum Thema Überfinanzierungen wird das Kriminalwissenschaftliche Praktikerseminar am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) am Dienstag, 18. Mai 2010, fortgesetzt. Der Frankfurter Rechtsanwalt Hans Scharpf LL.M. spricht über Ursachen und Wirkungen eines in seinem Ausmaß kaum bekannten Phänomens bei der Kreditvergabe, das einen wesentlichen Beitrag zur sogenannten Blasenbildung bei Immobilienpreisen geleistet hat und immer noch leistet – die Überfinanzierung. Er erörtert zudem, dass eine Eindämmung von Überfinanzierungen in vielen Fällen auch über strafrechtliche Normen möglich ist, allerdings in der Praxis aus verschiedenen Gründen nur sehr selten erfolgt.

Hans Scharpf hat in Marburg, München und Frankfurt am Main Rechtswissenschaften und Soziologie studiert, einen Abschluss als LL.M. (Master of Laws) an der Tulane Law School in New Orleans, USA, erworben und danach als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt am Main gearbeitet, bevor er sich 1986 als Rechtsanwalt selbstständig gemacht hat. In  seiner Praxis beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit der Entwicklung, Realisierung, Verwaltung und Vermarktung von Immobilienprojekten. Anfang der 90er Jahre ist er dabei Immobiliengeschäften begegnet, die absehbar wirtschaftlich nicht funktionieren konnten und trotzdem voll finanziert wurden. Ihn hat seit dieser Zeit die Frage nach Gründen und Folgen dieser sogenannten Überfinanzierungen sowie deren Verhinderung nicht mehr losgelassen. Sein Vortrag enthält eine Reihe von Antworten, die er gefunden hat und die er zur Diskussion stellt.

Der öffentliche Vortrag findet statt im Hörsaal 2 des Vorlesungs- und Seminargebäudes des Fachbereichs Rechtswissenschaft der JLU, Licher Straße 68, 35394 Gießen. Er beginnt um 18 Uhr.

  • Termin:

Dienstag, 18. Mai 2010, 18 Uhr
Hörsaal 2, Licher Straße 68, 35394 Gießen

  • Weitere Veranstaltung des Kriminalwissenschaftlichen Praktikerseminars:

Dienstag, 1. Juni 2010
„Hintergründe rechter Gewalt. Erkenntnisse aus einer qualitativen kriminologischen Studie“ (Dr. Christiane Krüger, JLU, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Kriminologie)

  • Kontakt:

Prof. Dr. Britta Bannenberg, Professur für Kriminologie
Licher Straße 64, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-21571

Herausgegeben von der Pressestelle der Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041