Inhaltspezifische Aktionen

Lesung der serbischen Autorin und LGBTIQ*-Aktivistin Dragoslava Barzut

Dragoslava Barzut stellt ihren neuen Roman „Die Nähe verlieren“ vor

Wann

09.06.2022 von 19:00 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

prototyp, Georg-Phillipp-Gail-Straße 5, 35394 Gießen

Name des Kontakts

Termin zum Kalender hinzufügen

iCal

Dragoslava Barzu ist eine serbische Autor*in und LGBTIQ*-Aktivistin. Sie hat bislang einige preisgekrönte Sammlungen mit eigenen Kurzgeschichten veröffentlicht. Ihre Prosa ist in zahlreichen Sammlungen und literarischen Journalen abgedruckt. Darüber hinaus hat sie eine Sammlung ex-jugoslawischer lesbischer Literatur herausgegeben sowie zeitgenössische Gedichte. Dragoslava Barzut hat als Editorin der Internetplattform Labris (labris.org.rs), einer Menschenrechtsorganisation gegen jegliche Formen von genderistischer Diskriminierung, gearbeitet. Im Jahr 2015 hat Dragoslava Barzut die Organisation Da ze zna! mitgegründet, eine OnlinePlattform zum sicheren und anonymen Anmelden und Dokumentieren von Gewalt gegen LGBTIQ*-Personen in Serbien. Sie lebt in Belgrad.

Demnächst stellt Dragoslava Barzut in Gießen ihren ersten, aufsehenerregenden und preisgekrönten Roman „Die Nähe verlieren“ (Originaltitel: Papirne disko kugle, dt.:Diskokugeln aus Papier) vor. Dort wird eine Kindheit und Jugend in den 70er und 80er Jahren im ehemaligen Jugoslawien, dargestellt, ein Coming-Out, Fußball als Obsession, Flucht, die Abwesenheit der Eltern, das eigene und das fremde Leben, das Ausbleiben von Erzählungen und Erinnerungen, Gewalt gegen Lesben. Dragoslava Barzut verwebt in ihrem ausgezeichneten Roman mit einer poetischen und höchst eigenwilligen Sprache Erinnerungen und Fragmente eines Aufwachsens vor und in einem unverständlichen Krieg, ein Sein in patriarchaler Gesellschaft, in der das Leben, die Identität und die Erinnerung gewaltvoll gebrochen und zersplittert ist. Die deutschen Textauszüge liest Marie Alpermann, die Slawistik in Halle (Saale) studiert hat und postjugoslawische Autor*innen übersetzt, die sie im deutschsprachigen Raum bekannter machen will. Sie begeistert sich besonders für feministische, queere und nationalismuskritische Literatur aus der Region. Die Moderation des Abends wird Franz Schindler vom Institut der Slavistik der Gießener Universität übernehmen. In Kooperation mit der Gießener Zellkultur dem Hessischen Literaturrat, dem Verlag w_orten & meer sowie dem Institut für Slavistik.