Putins Russland – Verteidiger der heterosexuellen Norm? Filmvorführung und Podiumsdiskussion
Vorführung des Films "Sie hassen uns vergeblich" (2013) über die Situation der sexuellen Minderheiten in Russland. Danach Diskussion mit der Filmemacherin Yulia Matsiy (Mailand/Moskau), Manfred Sapper (Zeitschrift "Osteuropa", Berlin) u.a.
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- Putins Russland – Verteidiger der heterosexuellen Norm? Filmvorführung und Podiumsdiskussion
- 2014-12-02T18:00:00+01:00
- 2014-12-02T21:00:00+01:00
- Vorführung des Films "Sie hassen uns vergeblich" (2013) über die Situation der sexuellen Minderheiten in Russland. Danach Diskussion mit der Filmemacherin Yulia Matsiy (Mailand/Moskau), Manfred Sapper (Zeitschrift "Osteuropa", Berlin) u.a.
02.12.2014 von 18:00 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC100)
Magarete-Bieber-Saal
Seit seiner Wiederwahl vor zwei Jahren vertritt Präsident Putin eine Politik, die sich stärker als zuvor von westlichen Werten abgrenzt und diesen russisch-nationale Werte entgegenstellt. So konnte er wieder die große Mehrheit der russischen Bevölkerung hinter sich versammeln und die zuvor wachsende Opposition in die Schranken verweisen. Ein wichtiger Baustein dieser neuen Ausrichtung ist das Verbot der „Propaganda nicht-traditioneller Sexualitäten“, mit dem nicht-heteronormative Lebensweisen als westlich-dekadent und somit als unerwünscht und nicht-russisch diskutiert werden. Die Lebenssituation der sexuellen Minderheiten in Russland hat sich seitdem signifikant verschlechtert.
In der Veranstaltung soll der Dokumentarfilm „ Sie hassen mich vergeblich" (Originaltitel "Invano mi odiano") zum Ausgangspunkt zur Diskussion der Rolle der offiziellen Homophobie in Russland und der Stellung der sexuellen Minderheiten in Russland werden. Den Film drehte die Regisseurin Yulia Matsiy (Moskau/Mailand) im Jahr 2013 als die öffentliche Diskussion über das “Propaganda“-Verbot in Russland gerade ihren Höhepunkt erreichte. Ihr Dokument, das ursprünglich ausschließlich einen Einblick in die Welt gläubiger Lesben, Schwuler und Trans-Menschen in Russland geben sollte, musste so auch auf das aktuelle Umfeld von staatlicher Homophobie und sich ausbreitender Hassdelikte gegen Mitglieder der sexuellen Minderheiten eingehen.
Im Anschluss an den Film soll eine Diskussion die politische Relevanz und die Spezifik dieser Entwicklung in Russland verdeutlichen. Neben der Filmemacherin Yulia Matsiy werden dazu Dr. Manfred Sapper, der Chef-Redakteur von „Osteuropa“, der Monatszeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, die sich im Oktober 2013 in dem Sonderband „Spektralanalyse - Homosexualität und ihre Feinde“ dem Umgang mit den sexuellen Minderheiten in den ehemaligen Ostblockstaaten widmete, und Wolfgang Mörler von der Gießener Sektion von Amnesty International miteinander diskutieren. Von der JLU sind Prof. Dr. Andreas Langenohl vom Institut für Soziologie sowie Dr. Franz Schindler vom Institut für Slavistik mit auf dem Podium. Die Moderation übernimmt der Leiter der Gießener Zweigstelle der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde Prof. Dr. Thomas Bohn.
Der Film wird in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.