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PD Dr. Stefan Applis (Gießen): "Tourismus als Strategie zur Bewältigung sozialer und ökonomischer Krisen in der postsowjetischen Peripherie am Beispiel Ushgulis (Georgien)."

Vortrag von PD Dr. Stefan Applis (Gießen) in der Gießener Geographischen Gesellschaft.

Wann

26.11.2018 von 18:15 bis 19:30 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Großer Hörsaal Zeughaus (Senckenbergstr. 3, Eingang Landgraf-Philipp-Platz)

Telefon des Kontakts

0641-99 36201

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Oberswanetien (Georgien) ist bis heute ethnisch weitgehend homogen besiedelt, wie dies für einige Gebirgsregionen des Kaukasus typisch ist. So blieb der Raum auch während der Sowjetzeit ein Beispiel für die Grenzen kultureller Transformationsmaßnahmen, da es nicht gelang lokale Rechtskonzepte und Rechtsinstitutionen aufzulösen (u. a. Ältestenräte, Einsatz von Vermittlern bei Eheanbahnung, Verteilung von Grundbesitz, Abwendung von Blutrache). Das Untersuchungsfeld der dem Vortrag zu Grunde liegenden Studie ist die Dorfgemeinschaft Ushguli, die seit der Erklärung zum UNESCO-Welterbe 1996 und der Herstellung äußerer staatlicher Sicherheit seit etwa 2010 einen zunehmenden Tourismus verzeichnet. Dieser trifft dort auf wenig Vorbereitung im Umgang mit touristischen Bedürfnissen und modernen Lebensweisen. So bietet sich in Ushguli ein Raum, in welchem unter fast laborähnlichen Bedingungen untersucht werden kann, wie sich Tourismus als Bewältigungsstrategie ökonomischer und sozialer Krisen auf räumliche ökonomische, ökologische und soziale Strukturen auswirkt.