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Historisch-politische Bildung und die (Un)-Möglichkeiten von Mündigkeit

Philipp McLean (Goethe-Universität Frankfurt): Historisch-politische Bildung und die (Un-)Möglichkeiten von Mündigkeit?

Wann

23.10.2018 von 16:00 bis 18:00 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Alter Steinbacher Weg 44, Raum 303

Telefon des Kontakts

0641-9923402

Teilnehmer

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Bildung gilt als conditio sine qua non der Mündigkeit. Besonders densozialwissenschaftlich-historischen Fächern wird in der Schule die Aufgabe zugedacht, die Schüler*innen zu einem mündigen Verhaltenin der Gesellschaft zu befähigen. Doch welchen Beitrag kann und soll diehistorische Bildung zur Mündigkeit leisten?

Aus geschichtstheoretischer Sicht kann begründet argumentiert werden, dass sich historische Urteile und Erkenntnisse nicht ohne Weiteres auf aktuelle Sachverhalte übertragen lassen, sind sie doch in ihrem spezifischen, historischen Sachverhalt verhaftet. Die Aufgabe der Geschichtswissenschaft in der Geschichtskultur sei es vielmehr „Macht mit Wahrheit zu konfrontieren“, so der Geschichtstheoretiker Jörn Rüsen.

Damit sind historische Erkenntnisse möglicherweise ohne jeden praktischen politischen Nutzen, da sie dezidiert nicht politisch sind, sondern alleine der regulativen Idee der (historischen) Wahrheit verpflichtet bleiben.

In dem Vortrag soll der Frage nachgegangen werden, welchen Beitrag die historische Bildung trotz dieser Einwände zur Mündigkeit leisten kann: Wo, wie und wann sind persönliche Einsichten in Kontinuität und Wandel auszumachen, die es Schüler*innen ermöglicht eine Distanz zu gegenwärtigen Verhältnissen einzunehmen, naturalisierte Begriffe zu denaturalisieren und kritisch über sie nachzudenken? Bei der Beantwortung dieser Frage sollen zusätzlich die schulischen Rahmenbedingungen, in dem Unterricht stattfindet, Berücksichtigung finden, deren institutionellen Effekte eine Hinführung zur Mündigkeit im Allgemeinen und historische Werturteile im Speziellen entscheidend prägen.