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Vortrag von Robert Winkler: "Boots and Braces – Stars and Stripes? Visuelle Rhetorik in der US-amerikanischen Skinhead-Musikkultur"

Wann

04.06.2019 von 18:15 bis 19:45 (Europe/Berlin / UTC200)

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Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Der Ton macht die Musik? Kulturen des Visuellen in der Musik" am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik in Kooperation mit dem GCSC

 

 

Boots and Braces – Stars and Stripes? Visuelle Rhetorik in der 
US-amerikanischen Skinhead-Musikkultur

Robert Winkler

International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), JLU Gießen

 

Die Vorlesung spürt den visuellen Symbolen und stilistischen Merkmalen der US-amerikanischen Skinhead-Musikkultur der 1980er und 1990er Jahre nach. In den USA etablierte sich die Skinhead-Musikkultur gegen Ende der 1970er Jahre als Teil der Hardcore Punk-Szene und verstand sich vornehmlich als unpolitisch. Arbeiterstiefel und Hosenträger, ein geschorener Kopf aber auch militaristische Marker wie das Eiserne Kreuz oder die US-Flagge waren charakteristische Bestandteile in der visuellen Rhetorik und Identitätskonstruktion der Skinheads.

Die Vorlesung verfolgt zwei Ziele: Zum einen soll diese visuelle Rhetorik vor dem Hintergrund der zeitgenössischen gesellschaftlichen Wahrnehmung einer ‚Krise der weißen Männlichkeit’ historisiert werden; zum anderen wird herausgearbeitet welche Funktionen die Dimension des Visuellen in den politisierten Fraktionen – rechtsextrem vs. antirassistisch – der Skinhead-Musikkultur hat.

 

Veranstaltungsort: 

 

Phil II, Haus D , Raum 019

Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, Karl-Glöckner-Str. 21 D, 35394 Gießen

 

Zur Ringvorlesung:

 

Ein Bildklischee des Musikhörens: Mit geschlossenen Augen, abgeschirmt vom Treiben der Außenwelt, wohl aber innerlich bewegt, lauscht eine Person den Klängen und Rhythmen aus den Kopfhörern. Diese verbreitete Vorstellung soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass in unserem Umgang mit Musik visuelle Kulturen eine große Rolle spielen. Anknüpfend an die in weiten Teilen der kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen durchgesetzten Akzentverschiebungen des "pictorial turn" (Mitchell) und "iconic turn" (Boehm) erscheint es an der Zeit, auch in der Musik Bilanz zu ziehen.

In dieser Ringvorlesung wollen wir über einen Zeitraum von drei Semestern die in musikalischer Theorie, Praxis und Erfahrung wirkenden visuellen Kulturen in einem gemeinsamen Diskurs theoretisch erkunden.

 

Die Veranstaltungen sind offen für alle Studierenden und Interessierten. Der Eintritt ist frei.