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Was ist ein Forschungsinformationssystem?

Forschungsinformationssystem: Einmal erfassen, mehrfach nutzen.

Forschungsinformationssysteme (FIS) sind webbasierte Datenbankanwendungen, die Informationen zu Forschungsaktivitäten einer Hochschule sowie entsprechende Kontextinformationen zusammenführen. In einem FIS können Daten über Forschungsaktivitäten erfasst werden, also Metainformationen, z. B. über folgende Forschungsaktivitäten:

  • Forschungsprojekte
  • Publikationen und Patente
  • Promotionen und Habilitationen
  • Preise und Auszeichnungen
  • Forschungsschwerpunkte und Kooperationen
  • Gremientätigkeiten

Der Datenbestand des Forschungsinformationssystems kann unter Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen von mehreren Anwendergruppen genutzt und für ihren individuellen Bedarf kontinuierlich angepasst werden. Ein solches integriertes System, das viele einzelne Informationsquellen und Verwaltungsabläufe im Bereich Forschungsmanagement miteinander verwebt, ist nicht nur Informationslieferant, sondern zugleich ein Arbeitswerkzeug – zum einen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, zum anderen auch für Mitglieder der Hochschulverwaltung, die mit der Verwaltung von im FIS gespeicherten Forschungsmetadaten betraut sind.

 

Welche Mehrwerte werden durch ein FIS erwartet?

Ohne das Vorhandensein eines FIS kann es vorkommen, dass Daten über Forschungsprojekte einzelner Forscherinnen und Forscher, über deren Publikationen usw. in heterogener Qualität und Aktualität in teils nicht miteinander kompatiblen Formaten an unterschiedlichen Stellen innerhalb der Hochschule vorliegen. Im FIS sollen diese Daten miteinander verknüpft und kontinuierlich aktualisiert werden. Die Datenerhaltung wird damit nachhaltiger und effizienter. Ein FIS stellt über entprechende Workflows sicher, dass die Daten richtig und aktuell sind. Durch die Integration der Daten in einem System können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Forschungsadministrationen schneller auf die Daten zugreifen, die sie betreffen bzw. die sie zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben benötigen. Hierdurch werden folgende Mehrwerte erwartete:

Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

  • langfristige Arbeitserleichterung durch einmalige Erfassung für mehrfache Nutzung innerhalb der Universitätsverwaltung

Je nach genutzter Softwarelösung können beispielsweise folgende Funktionen zusätzlich möglich sein:

  • vereinfachtes Berichtswesen (z.B. Selbstberichte, Akkreditierungsverfahren, Antragstellungen)
  • einfache Einbindung von Publikations- und Projektlisten auf persönlichen und institutionellen Websites
  • automatische Erstellung eines Lebenslaufs aus Daten im FIS
  • Dublettenprüfung bei der Erfassung von Datensätzen
  • Erstellung und automatische Befüllung eines „Forschungsportals“ für die jeweilige Hochschule mit ausgewählten Daten aus dem FIS (als Informationsquelle für Fördereinrichtungen, Medien, die (Fach-)Öffentlichkeit, Wirtschaft sowie Politik)

Für die Forschungsadministration

  • Transparenz hochschulinterner Arbeitsabläufe und Antragsverfahren
  • standardisierte und nachhaltige Dokumentation der vielfältigen Forschungsaktivitäten und -ergebnisse
  • einfache Erstellung notwendiger forschungsbezogener Berichte (Berichtpflicht der Hochschulen nach Hessischem Hochschulgesetz §12)

 

Wer wird mit dem FIS arbeiten?

Hochschulinterne Anwendergruppen

Nutzergruppen des FIS in der Hochschule sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter selbst. Sie können ausschließlich die Informationen einsehen, die ihre eigenen Forschungsprojekte, Publikationen usw. betreffen. Außerdem können Angehörige der Hochschule, die mit der Verwaltung von im FIS gespeicherten Forschungsmetadaten betraut sind, die im FIS gespeicherten Daten einsehen oder bearbeiten. Hierunter fallen zum Beispiel:

  • die Universitätsleitung und die Leitung des entsprechenden Fachbereichs
  • Forschungsreferentinnen und Forschungsreferenten
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bibliotheken der Hochschule
  • Transferstellen

Erfolg der Einführung des FIS durch das Mitwirken vieler Akteure

Die Einführung und produktive Nutzung eines leistungsfähigen und an die Bedarfe der Hochschulen angepassten Forschungs­informations­systems stellt eine anspruchs­volle Aufgabe dar und kann nur in Zusammenarbeit mit allen Anwendergruppen gelingen. Die Projekt­leitungen laden daher Vertreter­innen und Vertreter aus Forschung, Fachbereichs- und Wissenschafts­management, Bibliothek, Hochschul­rechen­zentrum und zentraler Verwaltung zur Mitwirkung ein. Lokale sowie hessische Daten­schutz­beauftragte, Personal- und Schwer­behinderten­vertretung begleiten und beraten das Projekt­team bereits von Beginn an.

 

Welche FIS-Softwarelösung wird im HeFIS-Verbund genutzt?

Fünf der elf Hochschulen im HeFIS-Verbund nutzen das integrierte Forschungsinformationssystem Converis. Es wurde unter Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Fachexpertinnen und -experten aus Bibliotheken, Rechenzentren und dem Wissenschaftsmanagement als das für die Hochschulstandorte am besten geeignete System ausgewählt. Converis basiert auf dem europaweit anerkannten und inzwischen weltweit genutzten Standarddatenmodell Common European Research Information Format (CERIF). Fünf weitere Hochschulen haben sich dazu entschieden, das FIS-Produkt der HIS eG einzuführen. Als Softwarehaus der Hochschulen setzt sich die HIS eG mit dem RES-Modul zum Ziel, dass Hochschulen ihre administrativen Abläufe optimieren können. Die gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse aus Forschung sollen kommuniziert werden. Die Managementsoftware erfüllt die damit verbundenen Anforderungen und schafft so die benötigten Freiräume für Forschung. Die Technische Universität Darmstadt baut ein HeFIS-kompatibles FIS auf Basis von SAP auf.