Erläuterungen zu Handschriftenkatalogen
Johann Valentin Adrians Handschriftenkatalog und die späteren Nachträge
Johann Valentin Adrian (1793-1864, s. Abb.) leitete die Gießener UB von 1830 bis 1864. Im Vorfeld des Jahres 1840 ordnete er die bis dahin in Gießen befindlichen Handschriften neu. Dabei riss er ihre bisherige, historisch gewachsene Aufstellung auseinander.
Adrian bildete mehrere thematische Sachgruppen wie z.B. Codices medici, Codices philologici Graeci et Latini und versuchte, die Handschriften diesen zuzuweisen.
Dann nummerierte er sie von 1 bis 1268 durch und nahm sie in einen gedruckten Katalog mit Kurzbeschreibungen auf. Diese entsprechen jedoch nicht mehr den heutigen Ansprüchen.
Zu einigen dieser Handschriften verfasste Friedrich Wilhelm Otto 1842 einen kritischen Kommentar.
Adrians Gliederung blieb bis 1952 bestehen. Neu hinzugekommene Handschriften arbeitete man ein, indem man Ergänzungen an die bestehenden Signaturen anhängte, wie etwa 1216a bis z oder sogar 34e/10. Ein erstes Nachtragsverzeichnis entstand 1862.
Weitere Neuaufnahmen trug man in einen durchschossenen Adrian-Katalog bis 1952 handschriftlich ein, Anmerkungen zu allen Handschriften noch bis 1975. Diese handschriftlichen Notizen übernahm man maschinenschriftlich auf Karteikarten, jedoch nicht immer fehlerfrei.
Die Karten wurden 1976 zu einem eigenen Katalog zusammenkopiert.