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70 Jahre Rundfunk in Hessen. Alfred Andersch und das Frankfurter Abendstudio.

Die Universitätsbibliothek zeigt vom 1. Juli bis zum 30. September 2015 die Ausstellung „70 Jahre Rundfunk in Hessen. Alfred Andersch und das Frankfurter Abendstudio“ – Ausstellungseröffnung am 1. Juli 2015, um 18.00 Uhr

Die Ausstellung „Alfred Andersch und das Frankfurter Abendstudio“ zeichnet die Anfänge des Kulturradios in Hessen nach. Vor 70 Jahren endete  der Zweite Weltkrieg. Die Terrorherrschaft des Nationalsozialismus über Europa ging in Trümmern unter. Das Jahr 1945 markiert damit auch einen Anfang. Unter Kontrolle der alliierten Besatzungsmächte bildeten sich in Westdeutschland die Grundlagen einer stabilen Demokratie heraus. Nach Jahren des Missbrauchs der Medien zu Propagandazwecken im „Dritten Reich“ legten die Alliierten besonderen Wert auf die Neugestaltung der Medienlandschaft. Insbesondere die Massenmedien sollten einer Demokratisierung der deutschen Bevölkerung dienen. Neben der kontrollierten Pluralisierung des Pressewesens kam dabei dem Rundfunk eine entscheidende Rolle zu. Bereits unmittelbar nach Kriegsende richtete die amerikanische Militäradministration den Vorläufer des Hessischen Rundfunks „Radio Frankfurt“ ein. Von Golo Mann und Hans Meyer angestoßen, begann Radio Frankfurt ab 1948, ein qualitativ herausragendes Kulturprogramm in Anlehnung an die BBC  zu produzieren. Leiter der Sendereihe unter dem Titel „Abendstudio“ war bis 1954 der Autor und Publizist Alfred Andersch.

Alfred Andersch gehört heute zu den bedeutendsten Vertretern der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur und zu den Pionieren der Radiokunst nach 1945. Als Rundfunkredakteur avancierte er zum einflussreichen Netzwerker des bundesrepublikanischen Kulturbetriebs. Durch sein frühes kulturpolitisches Engagement beim Rundfunk war er darüber hinaus maßgeblich an der Entstehung einer demokratischen Öffentlichkeit in der Nachkriegszeit beteiligt.

Die Ausstellung bietet anhand einer Auswahl von bislang weitgehend unbekanntem Text- und Tonmaterial aus dem Archiv des Hessischen Rundfunks Einblicke in die Tätigkeiten Anderschs als Redakteur und Rundfunkautor in Frankfurt zwischen 1948 und 1954. Gezeigt werden u.a. Typoskripte von Sendungen, erhaltene Konzeptpapiere Anderschs und historische Programmhefte aus den 1940er und 1950er Jahren. Vier Hörstationen geben einen Eindruck von der thematischen Vielfalt und der hohen darstellerischen Qualität der Sendeformate, die Alfred Andersch geschrieben hat. Hierzu wurden die Sendungen von den originalen Tonbändern digitalisiert.

Erarbeitet wurde die Ausstellung von einer Studiengruppe unter der Leitung von Dr. Norman Ächtler am Institut für Germanistik der JLU in Zusammenarbeit mit dem Archiv des Hessischen Rundfunks, der Universitätsbibliothek Gießen und der Medienagentur ultraVIOLETT Design.

Zur Ausstellungseröffnung am 1. Juli 2015, um 18.00 Uhr laden die UB und das Projektseminar „Alfred Andersch und das Frankfurter Abendstudio“ des Instituts für Germanistik an der JLU Giessen herzlich ein (Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Gießen, Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen). Zu Gast sind der Journalist und Andersch-Biograph Dr. Stephan Reinhard und Hans Sarkowicz, Ressortleiter von Hr2-Kultur.

 

Termine:

Ausstellung

70 Jahre Rundfunk in Hessen. Alfred Andersch und das Frankfurter Abendstudio

01. Juli 2015 bis 30. September 2015.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der UB zu sehen: Montag bis Sonntag von 7.30 bis 23 Uhr (außer an Feiertagen).

 

Ausstellungseröffnung

01. Juli 2015, 18.00 Uhr

Programm

Begrüßung:

Dr. Peter Reuter, Leitender Bibliotheksdirektor der UB Gießen

Einführung:

Dr. Norman Ächtler, Institut für Germanistik der JLU

Podiumsdiskussion mit Hans Sarkowicz (Ressortleiter hr2-kultur) und Stephan Reinhard (swr, Andersch-Biograph)

 

Veranstaltungsort:

Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Gießen, Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen

 

 

 

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