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grenzlinien: von grenzen, grenzüberschreitungen und migration

Ausstellung und Veranstaltungsreihe in der Universitätsbibliothek

Die Problematik der globalen Migrationsströme, die sich oftmals in der Illegalität vollziehen und zu existenziellen Grenzerfahrungen im doppelten Sinne dieses Wortes werden, greift die Ausstellung grenzlinien: von grenzen, grenzüberschreitungen und migration auf. Zu sehen ist die von Raul Gschrey (Graduate Centre for the Study of Culture GCSC) kuratierte Ausstellung, die von PRO ASYL e.V., der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) und der Universitätsbibliothek Gießen unterstützt wird, vom 14.11.2013 bis zum 15.01.2014 im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Gießen. Gezeigt werden ausgewählte Werke, die vom gleichnamigen Ausstellungs- und Publikationsprojekt mit der Absicht zusammengetragen worden sind, künstlerische, (kultur)wissenschaftliche und politische Positionen zu den Themenfeldern Grenzen, Grenzüberschreitungen und Migration zu vereinen. Dabei ist eine umfassende Auseinandersetzung mit der Thematik erwachsen, die das in den Ausstellungen angelegte Interesse weiterentwickelt und in der das Projekt begleitenden gleichnamigen Publikation, die jüngst im Frankfurter gutleut verlag erschienen ist, von den verschiedensten theoretischen Standpunkten aus reflektiert. Der tagesaktuelle Bezug des Projekts zeigt sich besonders in dem Fokus auf Lampedusa als wichtige Einreiseroute von Afrika nach Europa. In den künstlerischen Arbeiten, wissenschaftlichen und politischen Texten geht es aber nicht um eine reine Beschreibung; die Beiträge entwerfen neue kritische Bilder, hinterfragen die Hintergründe und die Politik Europas und regen zum Nachdenken an, auch über die persönliche Position in Relation zum Thema.

In der Ausstellung in der Universitätsbibliothek Gießen stehen die künstlerisch-visuellen und textlichen Beiträge gleichberechtigt nebeneinander; sie ergänzen sich und hinterfragen so die gängigen Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Politik. Als Ausstellungsarchitekturen dienen hierbei Euro-Paletten, die in der globalisierten Welt zum Sinnbild der transnationalen Bewegung geworden sind; im Raum gespannte Seile zeigen Verbindungen und Querverweise auf. Zu sehen sind u.a. Werke von Özlem Günyol, Mustafa Kunt, Marcus Roloff, Katrin Ströbel und Michael Wagener, die den Versuch unternehmen, Grenzen zu visualisieren, wobei sie den Fokus nicht allein auf die Realität der in Europa kaum noch bekannten Staatsgrenzen, sondern gleichfalls auf die mentalen, die Menschen voneinander trennenden Grenzen legen. Begleitend zur Ausstellung ist im Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek ebenfalls eine Veranstaltungsreihe geplant.

Termine:

14.11.2013, 18.00, Eröffnung

„grenzlinien: von grenzen, grenzüberschreitungen und migration“

21.11.2013, 18.00, Lecture: John Hutnyk

„Border, Music and Politics in Cultural Studies: MIA as Provocateur“

11.12.2013, 20.00, Lesung: Marcus Roloff + Michael Wagener

„grenzgänge – u.a. nikosia, träume“

14.01.2014, 18.00, Finissage + Filmscreening

„Im Land Dazwischen“ in Anwesenheit der Filmemacherin Melanie Gärtner

Weitere Informationen auf: www.grenzlinien.com

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