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Beschreibung der Schwerpunkte

Der M.Sc.-Studiengang ist so konzipiert, dass sich Studierende nach Zulassung für einen von acht Schwerpunkten bewerben können (siehe Anhang B Spezielle Ordnung). Die Zulassung zu den einzelnen Schwerpunkten unterliegt Kapazitätsbeschränkungen. Grundsätzlich ist der M.Sc.-Studiengang auch ohne Schwerpunktsetzung studierbar. Jeder Schwerpunkt umfasst folgende Modulstruktur im Umfang von insgesamt 69 CP: (1) Anwendungs- oder Grundlagenmodul (9 CP), (2) Zwei Profilmodule (12 CP), (3) Referenzfach (6 CP), (4) Berufsfeldpraktikum (12 CP), (5) Abschlussmodul und Thesis (30 CP). Im Folgenden wird jeder Schwerpunkt kurz beschrieben, in Tabelle 1 ist die Modulstruktur der Schwerpunkte zusammengefasst.

Schwerpunkt „Kognitionspsychologie“

Verantwortliche: Prof. Dr. Markus Knauff, Prof. Dr. Katja Fiehler

Der Schwerpunkt Kognitionspsychologie beschäftigt sich mit den Denkfunktionen des Menschen und beantwortet Fragen wie: Wie denken wir? Wie erinnern wir uns? Wie schlussfolgern wir? Oder wie lösen wir Probleme? Das Verstehen dieser Prozesse, deren Interaktion mit Wahrnehmung und Handlung und der zu Grunde liegenden neuronalen Mechanismen bilden den Inhalt dieses Schwerpunkts. Der Erwerb dieses Wissens ist nicht nur wichtig für die wissenschaftliche Forschung im Bereich der Kognitionspsychologie und Kognitiven Neurowissenschaften, sondern auch für eine Vielzahl von Anwendungsfeldern der Psychologie, wie zum Beispiel dem Design von Mensch-Technik-Schnittstellen, Fahrerassistenzsystemen, der Werbepsychologie oder der kognitiven Neuropsychologie.

Schwerpunkt „Psychobiologie“

Verantwortliche: Prof. Dr. Jürgen Hennig, Prof. Dr. Bianca Wittmann

Im Schwerpunkt „Psychobiologie“ werden die wichtigsten Bereiche der Neurowissenschaften, Endokrinologie, Immunologie und Humangenetik in ihrer Bedeutung für Persönlichkeit und Verhalten sowie mit Blick auf psychopathologische Phänomene behandelt. Im Vordergrund stehen darüber hinaus Methoden aus den Bereichen der funktionellen Magnetresonanztomographie, Elektroenzephalographie, Biochemie und Molekulargenetik, die in eigenen Labors eingesetzt und erlernt werden können. In Abschlussarbeiten (M.Sc.-Thesis) können diese Methoden eingesetzt werden.

Schwerpunkt „Wahrnehmung und Handlung“

Verantwortliche: Prof. Dr. Katja Fiehler, Prof. Dr. Roland Fleming, Prof. Dr. Karl Gegenfurtner

Im Mittelpunkt dieses Schwerpunkts steht das Zusammenspiel zwischen sensorischen und motorischen Prozessen. Wie beeinflusst die Interaktion zwischen diesen Prozessen unsere Wahrnehmung und die Steuerung unsere Handlungen? Wie werden sensorische und motorische Informationen integriert und tragen zu ‚aktiver‘ Wahrnehmung bei? Welche Dissoziationen gibt es? Der Schwerpunkt führt in die experimentellen Forschungsmethoden ein, die der Beantwortung dieser Fragen dienen, und vermittelt ein vertieftes Verständnis für die grundlegenden Mechanismen der menschlichen Wahrnehmung. Damit werden sowohl Forschungskompetenzen aufgebaut als auch die Qualifikation für Anwendungsbereiche wie z.B. der klinischen Neuropsychologie, Sportpsychologie oder Ergonomie geschaffen.

Schwerpunkt „Entwicklung und Störungen in der kindlichen Entwicklung“

Verantwortliche: Prof. Dr. Gudrun Schwarzer, Prof. Dr. Christina Schwenck

In diesem Schwerpunkt werden die Grundlagen der Entwicklung von Wahrnehmung, Kognition und Handlung und ihre Wechselbeziehung im Kindesalter erarbeitet und hinsichtlich ausgewählter Forschungsthematiken vertieft. Zudem wird aufgezeigt, welche Bedeutung spezifische Forschungsergebnisse dafür haben, entsprechende Störungen der kindlichen Entwicklung zu verstehen. In einem weiteren Modul werden Besonderheiten der Wahrnehmung, Kognition, Emotion und Handlungen bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen ausgeführt und die Zusammenhänge zu Diagnose- und Interventionsverfahren erarbeitet.

Schwerpunkt „Klinische Psychologie und Psychotherapie“

Verantwortliche: Prof. Dr. Christiane Hermann, Prof. Dr. Rudolf Stark, Prof. Dr. Christina Schwenck

Dieser Schwerpunkt qualifiziert für klinisch-psychologische Tätigkeiten sowohl bei Erwachsenen wie im Kindes- und Jugendalter im Kontext von psychischen Störungen, aber auch körperlicher Erkrankungen. Neben der Vertiefung des Wissens über psychische Störungen, insbesondere auch deren neurobiologische Grundlagen, und des Wissens über psychische Aspekte bei körperlichen Erkrankungen erlernen die Studierenden die Grundlagen von Prävention, Rehabilitation und Psychotherapie und erwerben psychotherapeutische Basiskompetenzen. Schließlich werden die Studierenden in den Grundlagen und Methoden evidenzbasierter Psychotherapieforschung und Qualitätssicherung qualifiziert. Der am Fachbereich angesiedelte Weiterbildungsstudiengang „Psychologische Psychotherapie“ sowie die Hochschulambulanz bilden hierfür hervorragende Rahmenbedingungen.

Schwerpunkt „Pädagogisch-Psychologische Interventions- und Evaluationsforschung (PPIE)“

Verantwortliche: Prof. Dr. Joachim C. Brunstein, Prof. Dr. Marco Ennemoser, Prof. Dr. Jan Hense

In diesem Schwerpunkt werden forschungsorientierte und praxisbezogene Kenntnisse über Interventionen und deren Evaluation im Kontext von Unterricht, Erziehung und Bildung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vermittelt. Dazu eignen sich die Studierenden vertieftes Wissen über die theoretischen und methodischen Grundlagen der Planung, Durchführung, Evaluation und Optimierung von Interventionen an und lernen, wie sie dieses Wissen auf praktische Fragestellungen anwenden können. Zudem erwerben die Studierenden Fertigkeiten zur Durchführung von Trainings- und Beratungsmaßnahmen am Einzelfall und sammeln Erfahrungen in der Kommunikation und Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und Praxisstellen.

Schwerpunkt “Personnel Psychology &Organizational Behavior (PPOB)”

Verantwortliche: Prof. Dr. Ute Klehe, Prof. Dr. Martin Kersting und N.N. (Prof. Soz-Psy)

Der Schwerpunkt „Personnel Psychology &Organizational Behavior“ (PPOB) beschäftigt sich mit der Beschreibung, Erklärung, Vorhersage des Erlebens und Verhaltens von Menschen im Arbeitskontext. Dank der unterschiedlichen an diesem Schwerpunkt beteiligten Arbeitsgruppen (Arbeits- und Organisationspsychologie, psychologische Diagnostik, Sozialpsychologie) und deren nachhaltig geförderten Kollaborationen mit verschiedenen öffentlichen und privaten Organisationen sind die in Gießen behandelten Themenspektren sehr vielfältig und beinhalten Themen wie z.B. Karriereentscheidungen und die Suche nach einem Ausbildungs- / Arbeitsplatz, Personalauswahl und Leistung, das Erleben von Erfolg, Stress und Wohlbefinden sowie das Phänomen Führung. Ziel des Schwerpunktes ist die Ausbildung von Science-Practitionern, die gute wissenschaftliche Praxis mit den jeweiligen Rahmenbedingungen und Anforderungen in Organisationen zu verbinden wissen.