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Was ist Planetar denken?

 

Planetar denken heißt, die Erde als Planeten ernst nehmen: vom Erdkern bis in den interplanetaren Raum, von der Nanosekunde bis zur Tiefenzeit, vom Elementarteilchen bis zur Erdmasse. Stehen Wechselwirkungen zwischen unserem Heimatplaneten und uns im Zentrum, nimmt ein planetares Wissensparadigma Gestalt an. Es geht einher mit der Relationierung menschlicher Existenz im Universum und der Relativierung der anthropozentrischen Sichtweise. Fragen der Bewohnbarkeit und der Gastfreundschaft rücken in den Vordergrund. So bedeutet die Schaffung neuen Wissens stets auch die Schaffung neuer Welten. 

               
Our galaxy the Milky Way. ©Colourbox.de/ID#25504754
 

Der Mensch kann stabile planetare Zustände destabilisieren, bislang aber nicht wiederherstellen. Umso wichtiger ist es, eine planetare Gesamtperspektive einzunehmen, Zusammenhänge zu hinterfragen, Folgen abzuschätzen und Denkräume zu schaffen. Das neu etablierte Panel on Planetary Thinking an der Justus-Liebig-Universität Gießen rückt daher die Wechselwirkungen zwischen dem Planeten und dem Menschen in den Mittelpunkt des Erkenntnis- und Handlungsinteresses.                                                                                                                                                                                            

               
North Africa and Europe from the satellite Suomi NPP © NASA/Norman Kuring
 

Im Panel arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der JLU aus den geistes-, sozial-, kultur-, natur- und lebenswissenschaftlichen Disziplinen mit sehr unterschiedlichen methodischen Ansätzen zusammen. Das Panel wird das Wissen an der Universität Gießen bündeln, um mittels einer eigenen Forschungsperspektive zum planetaren Denken die international geführte Debatte mitzugestalten. Zudem wird es die im „Entwicklungsplan JLU 2030“ angestrebte Umsetzung einer gesamtuniversitären Nachhaltigkeitsstrategie mit wissenschaftlicher Expertise begleiten. Eine Vernetzung mit weiteren Institutionen, insbesondere mit anderen hessischen Hochschulen, ist angedacht.

„In den Zeiten der Krise zeigt es sich umso deutlicher, dass wir uns von engen Denkmustern verabschieden müssen. Das "Panel on Planetary Thinking" der Justus-Liebig-Universität Gießen überwindet die Disziplinengrenzen und erweitert diese im Sinne einer planetaren Gesamtperspektive. Ich bin froh, dass die beteiligten Forscherinnen und Forscher auf diese Weise das Thema "Nachhaltigkeit" in den Blick nehmen, das wir sehr bewusst in den Hessischen Hochschulpakt 2021-2025 mit aufgenommen haben. Darin ist unter den hochschulpolitischen Zielen explizit aufgeführt, dass ,Nachhaltigkeit angesichts wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse über die Überschreitung planetarer Grenzen eine wichtige Rolle im Handeln einer jeden Hochschule (planetarisches Denken) spielen soll.” (Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst)

               
© Colourbox.de/ID#36103243