Inhaltspezifische Aktionen

Seminar bei der Porsche AG in Stuttgart - WS 2018/2019

 

 

Im Wintersemester 2018/2019 veranstaltete die Professur für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Sozialrecht unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Gutzeit in Kooperation und auf Einladung der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG ein arbeitsrechtliches Seminar in Stuttgart. Die Studenten erhielten Einblicke in die arbeitsrechtlichen Probleme eines international agierenden Unternehmens, die ihnen Herr Dr. Frank Ischner, Leiter Arbeitsbeziehungen, Personal- und Sozialpolitik, eröffnete. Insbesondere konnten die Studenten vor Ort ihre Arbeiten über Rechtsfragen aus der Praxis einem fachkundigen Publikum präsentieren.

Die Seminarthemen betrafen ausnahmslos rechtliche Fragestellungen, mit denen sich die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG selbst auseinanderzusetzen hat. Entsprechend konnten die verantwortlichen Mitarbeiter von Porsche im Rahmen der studentischen Vorträge anmerken, wie sich diese Probleme bei ihnen in der Praxis konkret stellen und welche Lösungswege aus Sicht von Porsche praktikabel sind. Dadurch entspannen sich immer wieder interessante Diskussionen.

 

 

Zur Begrüßung in Zuffenhausen, dem Sitz des deutschen Automobilherstellers, stellte Herr Dr. Mario Wertz (Referent Arbeitsrecht, Grundsatz, Arbeitsbeziehungen & Arbeitsrecht) das Unternehmen, seine Produkte – vom 911er bis zum Porsche Cayenne – und die Unternehmensphilosophie vor. Im Anschluss an diese Präsentation wurde zu den studentischen Vorträgen übergeleitet. Ging es im ersten Referat um Fragen rund um arbeits- und sozialrechtliche Aspekte von Dienstreisen insbesondere in das europäische Ausland, so widmete sich das zweite Referat den arbeitsrechtlichen Folgen des neuen Personenstandsgesetzes vom 1. Januar 2019 für die betriebliche Praxis („drittes Geschlecht“). Ein Fokus lag etwa auf der diskriminierungsfreien Anrede in Stellenausschreibungen und betriebsinternen Dokumenten sowie auf der Notwendigkeit betrieblicher Umbaumaßnahmen für weitere Sanitärräume. Aber auch weitere Probleme rund um das Thema Geschlechtsdiskriminierung wurden erörtert (EntgeltTranspG, BetrVG).

Am späten Nachmittag organisierte Porsche für die Seminarteilnehmer eine Führung durch das Porschemuseum. Die stetig wechselnde Ausstellung präsentierte die verschiedenen Meilensteine der Firmengeschichte, von den Anfängen Ferdinand Porsches bis hin zum neuen Porsche Taycan – dem ersten „Elektro-Porsche“.

 

                   

 

Der zweite Tag startete mit einer Diskussion über die Einflüsse der Datenschutzgrundverordnung auf das Betriebsverfassungsrecht. Ein Schwerpunkt lag dabei auf den Konsequenzen, die sich aus der Weitergabe personenbezogener Daten an den Betriebsrat bzw. an einzelne Betriebsratsmitglieder ergeben. Inhaltlich beschlossen wurde das Seminar mit einem Referat über „mobile Mitarbeiter“. Diskutiert wurden unter anderem arbeitszeit-, urlaubs- und betriebsverfassungsrechtliche Folgen von Home-Office-Modellen und sonstigen „mobilen Arbeitsverhältnissen“.

 

 

Jenseits der arbeitsrechtlichen Vorträge erhielten die Seminarteilnehmer im Rahmen einer Werksführung vertiefte Einblicke in die Produktion der unterschiedlichen Porsche-Modelle. Zum Abschluss wurden die Studenten in die Porsche-Kantine zu einem gemeinsamen Essen eingeladen, bei dem sich über die Eindrücke der vergangenen Tage ausgetauscht werden konnte.