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7. Moot Court 2017

Am 20. Juli 2017 fand an der Justus-Liebig-Universität in Gießen der von der Rechtsanwaltskammer Frankfurt am Main unterstützte 7. Justus-Liebig-Moot Court statt. Im Halbfinale traten insgesamt vier Teams gegeneinander an – drei Teams aus Gießen und ein Team aus Marburg.

Grundlage der Halbfinalverhandlungen war ein Fall aus dem Bereich des Schuldrechts. Es ging um den Kauf des Pferdes Mephisto, das durch den Angestellten des Verkäufers mangelhaft ausgebildet worden war und dadurch erhebliche Verhaltensauffälligkeiten zeigte. Dieses Pferd kaufte der Kläger seiner Tochter, die bei einer Dressurstunde ob der Verhaltensauffälligkeiten des Tieres abgeworfen wurde. Durch das Tier geschädigt wurde außerdem die Reitbeteiligung L, die einen schmerzhaften Bruch am Oberarm erlitt und ihrerseits Schmerzensgeld verlangte.
Während jeweils ein Team auf der Seite des klagenden Käufers stand und versuchte die Rücknahme des Pferdes, Erstattung des Kaufpreises sowie die Übernahme des Schmerzensgeldes der L zu erstreiten, vertrat das andere Team den beklagten Verkäufer, der eine Verantwortung für die entstandenen Schäden leugnete und von den Ausbildungsfehlern nichts wissen wollte.
Verhandelt wurde der Fall vor einem Gericht, dessen Vorsitz wie schon in den vergangenen Jahren der Richter am Bundesgerichtshof Herr Thomas Offenloch innehatte. Herr Offenloch ist Mitglied des VI. Zivilsenats des BGH, der insbesondere für Fälle aus dem Deliktsrecht zuständig ist. Als Beisitzer fungierten Herr Rechtsanwalt Alexander Druckenbrodt (Kaye Scholer LLP) als Vertreter der Rechtsanwaltskammer Frankfurt am Main und Herr Prof. Dr. Martin Gutzeit.



Nach spannenden Verhandlungen konnte sich das Team „Gießen 3“ gegen das Team „Gießen 1“ durchsetzen, während im zweiten Halbfinale das Team „Marburg“ gegen das Team „Gießen 2“ gewann.

    

Team „Gießen 3“ (siegreich)                                  Team "Gießen 1"
Sabrina Eisenmenger, Jana Plodowski                       Anna Denhardt und Beatrice Helm
und Fabienne Wirtz


  

Team „Marburg“ (siegreich)                                 Team "Gießen 2"
Moritz Schütrumpf, Derwis Dilek und                        Florian Wegner und Lara Henneböhle
Tim Blöcher



Dem Finalfall lag eine ähnliche Ausgangssituation zu Grunde. Der Kläger führte die Ausbildung des Pferdes mit einem Angestellten zusammen fort. Jedoch führten die Verhaltensauffälligkeiten des Pferdes dazu, dass sich sowohl der Kläger wie auch sein Angestellter Verletzungen zuzogen. Der Kläger konnte in der Folge seinen gebuchten Skiurlaub nur im Hotel verbringen. Daneben wurde auch ein weiteres Pferd verletzt, das ebenfalls teuer behandelt werden musste, wobei die Behandlungskosten bei mäßigen Erfolgsaussichten deutlich über dem Wert des Tieres lagen. Der Kläger verlangte nun Behandlungskosten für das verletzte Pferd, eine Entschädigung für den verpatzten Skiurlaub und Schmerzensgeld. Des Weiteren verlangte er von dem Beklagten die Erstattung der Kosten, die durch die Arbeitsunfähigkeit des Angestellten entstanden waren. Hier stand insbesondere eine Betriebstreuprämie in Rede, die der Käufer als Arbeitgeber zu zahlen hatte.

Beide Teams zeigten in diesem Finale – insbesondere angesichts schwieriger rechtlicher Probleme – eine überzeugende Leistung. Nach intensiver Beratung des Gerichts standen am Ende Sabrina Eisenmenger, Jana Plodowski und Fabienne Wirtz vom Team „Gießen 3“ als Sieger fest.

 

In der Siegerehrung bekamen sie die Siegprämie in Höhe von 1.500 Euro überreicht. Das zweitplatzierte Team aus Marburg erhielt eine Prämie von 800 Euro. Die beiden ausgeschiedenen Halbfinalisten erhielten jeweils Büchergutscheine im Wert von jeweils 200 Euro. Der Siegerehrung folgten interessante Gespräche in entspannter Atmosphäre am Buffet, zu dem alle Teilnehmer und Gäste des 7. Justus-Liebig-Moot Courts herzlich eingeladen waren.