LOEWE-Zentrum HIC for FAIR
Helmholtz International Center for FAIR
(Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Federführung)
Kurzbeschreibung:
Das LOEWE-Zentrum ‚HIC for FAIR‘ (‚Helmholtz International Centre for FAIR‘) ist eine Kooperation von drei hessischen Hochschulen - der Goethe-Universität Frankfurt, der Technischen Universität Darmstadt, der Justus-Liebig-Universität Gießen - und des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Gemeinsam wollen die Partner ihre Stärken in das zukünftige Beschleunigerzentrum FAIR - Facility for Antiproton and Ion Research - an der GSI einbringen. FAIR wird Antiprotonen- und Ionenstrahlen mit bisher unerreichter Intensität und Qualität liefern und eine noch nicht da gewesene Vielfalt an Experimenten ermöglichen, von denen die Physiker neue Einblicke in die Struktur der Materie und die Evolution des Universums erwarten. Durch das Projekt soll darüber hinaus das optimale Umfeld geschaffen werden zur Erforschung wechselwirkender Materie, zur Entwicklung modernster Technologien in den Bereichen der Teilchenbeschleunigung, der schnellen Mustererkennung und des Hochleistungsrechnens zur Simulation stark wechselwirkender Materie sowie der Datenauswertung.
Bei FAIR handelt es sich um das Großprojekt europäischer physikalischer Grundlagenforschung das mit einem finanziellen Gesamtvolumen von ca. 1,2 Milliarden Euro bei Darmstadt an der bestehenden Großforschungseinrichtung GSI aufgebaut wird. Speziell von Gießen gibt es schon über 40 Jahre zurückreichende wissenschaftliche Verbindungen dorthin. Gießener Physiker waren seinerzeit maßgeblich am Bau der GSI-Einrichtungen beteiligt und haben auch jetzt wieder für FAIR, das die physikalische Grundlagenforschung für die nächsten zehn bis 15 Jahre bestimmen wird, wichtige Beiträge geliefert.
Insbesondere der dort geplante Aufbau eines Detektors für Experimente mit Antimaterie geht maßgeblich auf Gießener Konzeptionen und Expertise zurück. Mitglieder des II. Physikalischen Instituts der JLU sind an der Detektorentwicklung PANDA an führender Front beteiligt, und Theoretiker des Instituts für Theoretische Physik arbeiten an theoretischen Simulationen und Abschätzungen von Erzeugungsraten für Antimaterie, die für den Detektordesign benötigt werden.
Im Rahmen des LOEWE Zentrums HIC for FAIR fließen der Universität und der Gießener Physik erhebliche Personalmittel im Umfang zweier ausgestatteter Professuren für das FAIR Arbeitsgebiet zu. Das Zentrum arbeitet seit dem 1. Juli 2008.