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9. Moot Court 2019

Am 17. und 18. Juli 2019 fand an der Justus-Liebig-Universität in Gießen der 9. Justus-Liebig-Moot Court statt. Die Veranstaltung wird von der Rechtsanwaltskammer Frankfurt am Main unterstützt. Aufgrund der großen Zahl an Bewerbern konnte in diesem Jahr ein Viertelfinale ausgetragen werden. Es traten insgesamt acht Teams aus Gießen, Marburg und Osnabrück gegeneinander an.

Gegenstand der Verhandlungen waren verschiedene examensrelevante Fragen des Mietrechts. Den Viertelfinalverhandlungen lag ein Fall zugrunde, in dem der Mieter einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus ohne Erlaubnis der vermietenden Gesellschaft seinen Bruder bei sich wohnen ließ. Dieser Bruder fütterte sodann täglich zur Mittagszeit von der Wohnung aus mehrere Tauben, was zu Lärm und zu Verunreinigungen führte. Nachdem eine Abmahnung seitens der Vermieterin keine Abhilfe brachte, kündigte diese das Mietverhältnis und verlangte von dem Mieter und seinem Bruder die Wohnung zu räumen und an sie herauszugeben. Das führte sodann zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung.

Während jeweils ein Team auf der Seite der klagenden Wohnungsvermietungsgesellschaft stand und versuchte die Räumung und Herausgabe der Wohnung gerichtlich durchzusetzen, vertrat das andere Team den beklagten Mieter sowie dessen Bruder, die die Kündigung für unwirksam hielten.

Verhandelt wurde der Fall vor einem Gericht unter dem Vorsitz des Veranstalters des Moot Courts, Herrn Prof. Dr. Martin Gutzeit. Als Beisitzer/in konnten in wechselnder Besetzung Herr Prof. Dr. Thorsten Keiser, Herr Prof. Dr. Christoph Benicke, Frau Prof. Dr. Marietta Auer sowie Herr wiss. Mit. Stefan Kreß gewonnen werden.

 

Es traten folgende Teams an:

  Team "Gießen 2" (siegreich)

Anna-Celine Brill und Lena Albrecht

 

 

 

 

 

 

                               Team "Gießen 3"

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                

Amir Abou-Soud, Karl Leonard Kneidl und Joshua Kreft

 

  Team "Gießen 4"

Nils-Christian Grefrath und Laura Stieler

 

Team "Marburg2" (siegreich)  

Derwis Dilek, Hans Wilke und Janek Weißert

 

  Team "Marburg 1" (siegreich)

Mashood Rana, David Filip und Halil Toker

 

Team "Gießen 1"  

Aron Hermann und Julian Ahrend

 

  Team "Gießen 5" (siegreich)

Christian Quaritsch und Lea Wagner

 

Team "Osnabrück"  

Emre Furkan Baran und Giannis Petras

 

In den anschließenden Halbfinalverhandlungen hatte Herr Richter am Bundesgerichtshof Thomas Offenloch den Vorsitz des Gerichts inne. Herr Offenloch ist Mitglied des VI. Zivilsenats des BGH, der insbesondere für Fälle aus dem Deliktsrecht zuständig ist. Als Beisitzer fungierten Herr Rechtsanwalt Nils Hala (Kanzlei Wiehe & Scharm) und Herr Prof. Dr. Martin Gutzeit.

 

 

In den anschließenden Halbfinalverhandlungen hatte Herr Richter am Bundesgerichtshof Thomas Offenloch den Vorsitz des Gerichts inne. Herr Offenloch ist Mitglied des VI. Zivilsenats des BGH, der insbesondere für Fälle aus dem Deliktsrecht zuständig ist. Als Beisitzer fungierten Herr Rechtsanwalt Nils Hala (Kanzlei Wiehe & Scharm) und Herr Prof. Dr. Martin Gutzeit.

 

 

Rechts konnte sich das Team „Marburg 2“ gegen das Team „Gießen 2“ durchsetzen, während im zweiten Halbfinale das Team „Gießen 5“ gegen das Team „Marburg 1“ obsiegte.

Die entscheidende Finalverhandlung fand unter der gleichen Besetzung des Gerichts statt. Der Finalfall beschäftigte sich mit anfänglichen Mängeln an der Mietsache. Es vermietete die bereits aus den vorigen Verhandlungen bekannte Wohnungsvermietungsgesellschaft die rechte Hälfte eines Doppelhauses im Gießener Stadtteil Allendorf an einen alleinstehenden Rentner. Nur wenig später brach in der nicht vermieteten und unbewohnten linken Doppelhaushälfte ein Feuer aus, das auch auf die vermietete Wohnung übergriff. Es entstand ein Gesamtschaden von 14.000 Euro, den der Mieter nun von der Wohnungsvermietungsgesellschaft ersetzt verlangte. Als Brandursache wurde eine fehlerhafte Montage eines Stromkabels durch eine von der vermietenden Gesellschaft für Modernisierungsarbeiten beauftragte Firma identifiziert. Wäre das Wohnzimmer des Mieters mit einem Rauchwarnmelder ausgestattet gewesen, so hätte zumindest ein Notebook (Wert: 3000 Euro) gerettet werden können.

Beide Teams zeigten in diesem Finale – insbesondere angesichts der schwierigen rechtlichen Probleme – eine überzeugende Leistung. Nach intensiver Beratung des Gerichts standen am Ende Derwis Dilek, Janek Weißert und Hans Wilke vom Team „Marburg 2“ als Sieger fest.

 

Gewinnerteam

 

 

Bei der Siegerehrung erhielt das Gewinnerteam die Siegprämie in Höhe von 1.500 Euro überreicht. Das zweitplatzierte Team „Gießen 5“ erhielt eine Prämie von 800 Euro. Die beiden ausgeschiedenen Halbfinalisten erhielten jeweils Büchergutscheine im Wert von 200 Euro.

Im Anschluss an die Siegerehrung folgten interessante Gespräche in entspannter Atmosphäre am Buffet, zu dem alle Teilnehmer und Gäste des 9. Justus-Liebig-Moot Courts herzlich eingeladen waren.