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SEPA Workshop 2008

1. Giessener Workshop zur SolarEnergiePartnerschaft mit Afrika

9.-10. Juni 2008

Justus-Liebig-Universität Giessen
Senatssaal, Hauptgebäude, Ludwigstr. 23, 35390 Giessen

Die Potentiale Afrikas, mit Hilfe von Solarkraftwerken elektrische Energie zu erzeugen, sind nahezu unbegrenzt. Deutschland hingegen hat geringere Solareinstrahlung, gehört aber zu den Nationen, die in den Technologien zur Erschließung dieser Solarenergie führend sind. Was liegt also näher, als eine Solarenergie-Partnerschaft zu bilden, von der beide Seiten enorm profitieren können. Obwohl diese Idee schon des Öfteren vorgetragen wurde und technisch als sehr weit ausgearbeitet gelten kann, scheiterte sie in der Vergangenheit immer wieder an politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Barrieren. Im Kontext der neuen globalen Klimadiskussion und der Verteuerung der fossilen Ressourcen gibt es aber nicht nur neue Chancen für eine Solarenergie-Partnerschaft zwischen Afrika und Europa, sondern auch eine Notwendigkeit hierzu.

Ein fairer Handel mit Solarenergie ist auf zwei Ebenen möglich:

Energiepartnerschaft Typ I (drahtlos): Im Rahmen des „Clean Development Mechanism“ des Kyoto Protokolls werden Industrieländer aufgefordert, in Entwicklungsländern „saubere“ Energie zur Verfügung zu stellen, um nachhaltig den globalen CO2-Ausstoß zu begrenzen. Im Gegenzug erhalten sie CO2-Zertifikate und damit eine finanzielle Entschädigung sowie die moralische Erlaubnis, für eine gewisse Zeit weiterhin fossile Brennstoffe (Kohle, Gas, Erdöl) im eigenen Land zu nutzen. Zu diesem Typ der Partnerschaft können dezentrale photovoltaische Anlagen beitragen aber auch große solarthermische Kraftwerke.

Energiepartnerschaft Typ II (mit Kabel):  Mit Hilfe moderner Hochspannungs-Gleichstromkabel lässt sich in Nordafrika erzeugter Solarstrom preisgünstig nach Europa transportieren. Die Solarkapazität der Sahara-Region reicht aus, um ein Vielfaches des in Europa gebrauchten Stroms zu erzeugen. Hier eignen sich insbesondere große solarthermische Kraftwerke.

Beide Formen der Energiepartnerschaft sind, wenn sie richtig durchgeführt werden, nicht nur eine Möglichkeit zur regenerativen Energieversorgung und zum Schutz des Klimas. Sie tragen darüber hinaus zur politischen und humanitären Vernetzung und damit zur Stabilisierung zwischen Afrika und Europa bei.

Ziel des Workshops ist es, die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte einer solchen Energiepartnerschaft zu beleuchten.