Benjamin Ferencz – einziger noch lebender Ankläger der Nürnberger Prozesse – besuchte Fachbereich Rechtswissenschaft der JLU
Der einzige noch lebende Ankläger der Nürnberger Prozesse, Benjamin Ferencz (93), hat dem Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen einen Besuch abgestattet.
Der einzige noch lebende Ankläger der Nürnberger Prozesse, Benjamin Ferencz (93), hat dem Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen einen Besuch abgestattet. Zwischen einem Vier-Augen-Gespräch mit Bundespräsident Joachim Gauck in Schloss Bellevue und der Verleihung der Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille durch die Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen in Frankfurt referierte Ferencz auf Einladung des Franz von Liszt-Instituts für Internationales Recht und Rechtsvergleichung über sein Wirken nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland.
JLU-Vizepräsident Prof. Dr. Adriaan Dorresteijn und Prof. Dr. Thilo Marauhn begrüßten den 1920 geborenen Jurist, der leitender Chefankläger im „Einsatzgruppen-Prozess“ war, einem von zwölf Nürnberger Nachfolgeprozessen, die in der US-amerikanischen Besatzungszone stattfanden. Nach seinen Erfahrungen als junger Staatsanwalt setzte sich der heute 93-jährige ehemalige Chefankläger über Jahrzehnte für die Etablierung einer internationalen Strafgerichtsbarkeit ein. Er war maßgeblich an der Gründung eines permanenten Internationalen Strafgerichtshofs beteiligt. Im überfüllten Hörsaal sprach Ferencz neben seinen Erfahrungen in Deutschland vor allem auch über seine Vision Krieg dauerhaft zu verhindern.
Siehe auch Berichterstattung in
Gießener Anzeiger
Gießener Allgemeine Zeitung
Bild von links: Dr. Ignaz Stegmiller, Dr. Sven Simon, Professor Benjamin Ferencz, Professor Dr. Thilo Marauhn, Judith Thorn, Katrin Merhof.