Internationale Sommerschule 2018 Polesien als Interventionslandschaft
Veranstalter: Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung Marburg – Institut der Leibniz-Gemeinschaft in Kooperation mit der Staatlichen Universität Polesje in Pinsk (Belarus) und der Nationalen Universität Kiew-Mohyla-Akademie (Ukraine)
Ort: Kiew – Pinsk (Belarus) – Warasch/Kusnezowsk (Ukraine) – Kiew
Datum: 11. bis 21.09.2018
Sprachen: Deutsch, Englisch. Russische, belarussische oder ukrainische Sprachkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.
Zielgruppe: Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, fortgeschrittene Studierende, insbesondere aus den Geschichtswissenschaften, der Slawistik, den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, der Ethnologie, der Geographie, der Umweltwissenschaften sowie der Raum- und Umweltplanung
Call for Papers:
Die Natur- und Geschichtslandschaft Polesien ist eine der letzten großen Auwald- und Sumpflandschaften Europas im Grenzgebiet der Belarus und der Ukraine. Im 20. Jahrhundert fanden hier gewaltige Transformationen von Landschaft und Lebenswelten statt. Polesien war Schauplatz von zwei Weltkriegen, von Genoziden, von umfassenden Zentralisierungs- und Modernisierungskampagnen der jeweils herrschenden Mächte. Seit den 1930er Jahren wurden hier immer wieder Versuche unternommen, die Sümpfe entlang des Flusses Prypjat trockenzulegen. Seit den 1970er Jahren wandelte die Sowjetunion den ukrainischen Teil Polesiens in eine Energielandschaft um und errichtete drei große Kernkraftwerke mit der dazugehörigen Infrastruktur. Eines davon, Tschernobyl, ist 1986 zum globalen Symbol der modernen transnationalen „Risikogesellschaft“ und der Bedrohung durch „Risikotechnologien“ geworden.
Die Veranstalter wollen während der Sommerschule gemeinsam mit den Teilnehmenden und Experten aus Belarus und der Ukraine die (Natur-)Landschaft Polesiens als dynamischen ökologischen, politischen, soziokulturellen und wirtschaftlichen Raum erkunden. Das Alltagsleben rückt dabei ebenso in den Fokus wie das Verhältnis von Staat, Bevölkerung, Natur und Technik. Dies soll an drei Orten beispielhaft erforscht werden: Pinsk im belarussischen und Warasch/Kusnezowsk im ukrainischen Teil Polesiens, sowie Kiew.
Die Sommerschule bietet Vorträge, Exkursionen und praktisch ausgerichtete Seminare. Die Teilnehmenden erhalten vor Antritt der Reise einen umfassenden Reader mit einschlägiger Literatur zu den behandelten Themenschwerpunkten.
Weitere Informationen, das Programm und die Bewerbungsunterlagen finden Sie auf der Webseite https://sommerschulepolesien2018.wordpress.com/
Bewerbungsschluss ist der 15. Juni 2018!