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Forschung am IfK

Neben der Lehre ist die Forschung die zentrale Aufgabe der Universität. Hier finden Sie eine Zusammenfassung des Spektrums an Forschungsinteressen, das aktuell am Institut für Kunstpädagogik vertreten wird. Für die Forschungsprofile der einzelnen Lehrenden konsultieren Sie bitte deren Personalseiten.

Forschung im Bereich Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft

Die Forschung in diesem Bereich fokussiert vor allem die Moderne, das heißt die Zeit seit ca. 1800. In erster Linie interessieren zweidimensionale Bilder, die nicht allein künstlerischer Natur sein müssen: Im Sinne einer bildwissenschaftlichen, den "Visual Studies" verpflichteten Erweiterung des Gegenstandsfeldes gerät nicht nur die kleine Gruppe der Kunstbilder in den Blick, sondern die viel größere der Bilder allgemein.

Zentrale Fragen richten sich auf den Zusammenhang von künstlerischen und nicht-künstlerischen Bildern, auf Hierarchiebildungen zwischen den unterschiedlichen Klassen von Bildern und deren Kontexte sowie auf den sozialen Umgang mit Bildern und die politische Nutzbarmachung und Wirksamkeit von Bildern.

Forschung im Bereich Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft wird außer von der Professur für Kunstgeschichte auch von Mitarbeitern und Doktoranden des Instituts für Kunstpädagogik unternommen, und zwar in folgenden Bereichen: osteuropäische Kunst im 19. Jahrhundert, deutsche Kunst im 20. Jahrhundert, amerikanische Kunst nach 1945, Kunst in Film, Fernsehen und den Neuen Medien, zeitgenössische Fotografie, performative Kunstformen und ihre Dokumentation.

Der Bereich Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft ist schließlich für eine Vertiefung im Bereich Ausstellungskonzeption und -vermittlung verantwortlich, die unter anderem in der Bildungspartnerschaft zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Schirn Kunsthalle Frankfurt zum Ausdruck kommt.

Forschung in der Künstlerischen Praxis

Einen Schwerpunkt der künstlerischen Praxis bildet die Malerei durch die Professur für Kunstpraxis. Architektur- und raumbezogene Malerei, bildnerische Konzepte zum Thema Natur und Konstruktion, die Wechselwirkung von Malerei und Fotografie, architektonische Spurensuche in Gegenwart und Vergangenheit mit den Mitteln traditioneller und experimenteller Verfahrensweisen der Malerei und Reflexionen zur Naturerfahrung in graphischen und malerischen Darstellungen gehören ebenso zur Professur für Kunstpraxis wie Material- und malerische Untersuchungen nach historischen Vorbildern und künstlerische Forschung zu Kunst und Architektur und der Theorie des Zeichnens.

Einen Schwerpunkt der künstlerischen Ausbildung bildet die Arbeit in Projekten. Dabei handelt es sich sowohl um Projekte mit künstlerischen und formalen Problemstellungen als auch um themenorientierte Projekte. Auf letzteren liegt ein Schwerpunkt der künstlerischen und kunstpädagogischen Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Institut. Themenstellungen aus Kultur und Gesellschaft veranlassen eine mehrperspektivische inhaltliche Auseinandersetzung. In der Verzahnung von Wissen und Formgebung werden künstlerische Transformationen erarbeitet, in denen je individuelle Arbeitsweisen zum Thema zum Ausdruck kommen. Multimedialität als adäquate Medienwahl sowie in der Kontextualität unterschiedlicher Medien spielt hierbei eine signifikante Rolle.

Die fiktive und gegenständliche skulpturale Arbeit erfährt auch in großformatigen zeichnerischen Projekten und im Bereich der architektonischen Skulptur eine besondere Aufmerksamkeit. Ein weiterer Schwerpunkt wird daneben von der Dauervertretungsprofessur im Bereich der künstlerischen Praxis "Gastprofessur Kunst" gebildet, die den Fokus ihrer künstlerischen Arbeit im Bereich der Skulptur, Installation, Objektkunst, Performance und Fotografie auf die Untersuchung von alltäglichen Räumen und Gegenständen, dem urbanen und medialen Kontext legt.

Das Profil der künstlerischen Praxis wird ergänzt durch die kontinuierliche Forschung und Weiterentwicklung von theoretischen und praktischen Modellen zum Einsatz der ästhetischen Erfahrung in der Förder- und Grundschulpädagogik sowie in der außerschulischen Kunstvermittlung.

Forschung in der Kunstdidaktik

  • Künstlerische Bildung

Die Forschungsschwerpunkte der Professur für Kunstpädagogik (Prof. Dr. C.P. Buschkühle) sind in den Bereichen Theorie der künstlerischen Bildung und Theorie und Praxis des künstlerischen Projekts angesiedelt. Im Fokus stehen dabei sowohl kulturelle, gesellschaftliche und bildungstheoretische Bedingungen und Herausforderungen einer künstlerischen Bildung als auch philosophische und psychologische Zugänge zu Merkmalen künstlerischen Denkens und den Erkenntnisleistungen der Kunst. Fragen zu künstlerischen, pädagogischen und didaktischen Aspekten des künstlerischen Projektes als Praxis künstlerischer Bildung werden in empirischen Forschungen in Schulen und Hochschulen vertieft.

 

  • Transkulturalität und Heterogenität

Kunst, Kultur und gegenwärtige Lebenswelten, aus denen die Kunstpädagogik schöpft, sind in hohem Maße durch Vielfalt, Komplexität und auch Ungleichheit gekennzeichnet. Diese Erscheinungsformen sind sicherlich Effekte der Globalisierung und zeichnen sich durch ganz unterschiedliche Wanderungsbewegungen von Menschen und deren kulturellen Beständen aus. Neben Migration und Transkulturalität tragen jedoch auch gesellschaftliche Zugehörigkeiten zu verschiedenen sozialen Milieus zur Heterogenität bei und fordern die Kunstpädagogik heraus. Wie sich kunstpädagogische Bildungsprozesse vor dem Hintergrund solcher kulturellen Mischungen und vielfältiger Zugehörigkeiten gestalten lassen, stellt einen Forschungsschwerpunkt der Professur für Kunstdidaktik(Prof. Dr. A. Schnurr) dar. Die verschiedenen Einflussfaktoren gegenwärtiger Kultur als prägende Voraussetzungen kunstpädagogischen Handelns theoretisch zu beschreiben, didaktisch zu analysieren und daraus handlungspraktische Methoden zu entwickeln, zeichnet Forschung und Lehre aus.

Als weiteren Forschungsschwerpunkt der Professur steht die Vermittlung aktueller Kunst im Mittelpunkt, vor allem Skulptur, Installation und Kunst im öffentlichen Raum. Auch hier werden grundlegende theoretische Überlegungen in der Zusammenarbeit mit Studierenden zu konkreten Projekten entwickelt, die bereits in großangelegten Ausstellungsprojekten zur Anwendung kamen. 

 
Die Didaktik am Institut für Kunstpädagogik zeichnet sich durch aktuelle und vergangene Forschungsprojekte aus in den Gebieten

- Kunstpädagogik und künstlerisches Denken und Handeln,

- Kunstpädagogik und digitale Medien,

- Kunstpädagogik im Kontext von Flucht,

- Spezifische Fragen zur Förderpädagogik und zu genderspezifischen Aspekten in jugendkulturellen Medienphänomenen

 

Ein Schwerpunkt liegt auf der Internationalisierung der kunstpädagogischen Forschung. Dazu gehören folgende, jeweils von der EU geförderten Forschungsprojekte:

- „Images & Identity“ (2008 – 2013), welches sich mit der Fragestellung beschäftigt, inwieweit die Auseinandersetzung mit Gegenwartskunst zur Reflexion über Identität bei Einheimischen und Migranten in Ländern der Europäischen Union beitragen kann.

- Common European Framework of Reference for Visual Literacy (CEFR_VL, 2014 – 2016). Dieses wurde im Rahmen des seit 2011 kooperierenden European Network Visual Literacy (ENViL) durchgeführt und hat den Prototyp eines Kompetenzrahmens für ‚visuelle Bildung‘ in Europa erstellt. Die Arbeit daran wird fortgesetzt. 

- „Third Spaces Kunstpädagogik“. Modellprojekt zur Entwicklung kunstdidaktischer Perspektiven im Kunstunterricht an Schule. Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung. Laufzeit: 2016 – 2018.

- „Emscherkunst_Vermittlung  2016“. Entwicklung von Konzeptionen und Modulen der partizipativen Vermittlung von Kunst im öffentlichen Raum. Internationale Kunstausstellung „Emscherkunst 2016“ im Ruhrgebiet, 2015-16. Gefördert von der Emschergenossenschaft.