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KVV-SoSe 2005

 

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2005

Ergänzte Version März 2005

Einmalige Informationsveranstaltung:

Philosophie im Sommersemester 2005

Mo 18 s.t.-20

Hörsaal 3

11.04.05

 

 

Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragten des Zentrums

V o r l e s u n g e n

 

 


Theoretische Philosophie/Erkenntnistheorie und Ontologie (Wissenschaftstheorie):
Was können wir wissen? Zum Verhältnis von Wissen und Welt

Leitend wird folgende Fragestellung sein: Wie kann es objektives Wissen geben, wenn doch der Wissenszustand immer einem Subjekt (subjektiv) oder mehreren Subjekten (intersubjektiv) zugeschrieben werden muß? Speziell möchte ich folgende Themenbereiche behandeln:

  • Wissen wir überhaupt etwas? (Skeptizismus)
  • Was ist Wissen? (Erkenntnistheoretische Explikation; Naturalismus; Bezugnahme und Kausalität; Wissen und Information)
  • Arten und Bereiche des Wissens (Apriorisches Wissen; empirisches Wissen; theoretisches Wissen…)
  • Voraussetzungen des Wissens (Ontologie der Erkenntnis)
  • Grenzen des Wissens (Wissen und Begriffsschemata)

Im zweiten Teil werde ich auf den Begriff der Erfahrung (in der Wissenschaft: empirisches Wissen) eingehen und insbesondere das Verhältnis von Kausalität und Erfahrung (Davidson), Theorie und Erfahrung (Popper), sowie Zeit und Erfahrung (v. Weizsäcker) behandeln. Diskutiert wird in diesem Zusammenhang der ‚Übergang’ „From Stimulus to Science“ (Quine) – Wie geht eigentlich das Empirische in die Wissenschaft ein? Die Vorlesung ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet und ist auch als Einführung in die Erkenntnistheorie konzipiert.
Literatur wird im Verlauf der Veranstaltung angegeben.

Do 16-18
14.04.05
Hörsaal 3
Eisenhardt

Praktische Philosophie/Theoretische Philosophie:

Rationalität

Das philosophische Zentralthema Rationalität bzw. Vernunft steht im Mittelpunkt vielfältiger intellektueller Auseinandersetzungen. Wir bleiben auf einen uns orientierenden Begriff von dem angewiesen, was als vernünftig gelten kann. Vertreten kann man einen Begriff und ein Prinzip der Vernunft nur, wenn man über eine überzeugende Theorie der Rationalität verfügt. Diese hat das menschliche Vermögen der Aufklärung, Reflexion und Überlegung, das jedem zu einer Orientierung zum Besseren verhelfen könnte, darzulegen, indem es deren Regeln reflexiv expliziert, und sie so weit wie möglich zu begründen sucht. Diese Vorlesung gibt eine erste kritische Einführung und einen Überblick über die gegenwärtigen Konzeptionen theoretischer wie praktischer Rationalität bzw. Vernunft.

 

 

Mi 12-14

Hörsaal 5

13.04.05

 

Gosepath

Theoretische Philosophie:

Von der analytischen zur synthetischen Philosophie

Ludwig Wittgenstein war der Meinung, dass Wissenschaftsphilosophie nur aus logischer Analyse von sprachlichen Konfusionen metaphysischer Thesen bestehe und dass es somit keine genuinen, philosophischen Probleme gäbe; alle Fragen sind somit formaler Art oder fallen unter die Regie der fachlichen Einzelwissenschaft. Eine Zeitlang ist die Philosophie dieser Strukturalisierungsthese gefolgt, bis sich jedoch herausgestellt hat, dass nicht alle philosophischen Probleme sich auf sprachlich-metatheoretische Strukturfragen reduzieren lassen. Es war Karl Popper, der sich zuerst der Wittgenstein-Doktrin widersetzt hat, dass alle philosophischen Probleme beim näheren Hinsehen sich in Sprachprobleme auflösen. Er wies darauf hin, dass die Kosmologie sowie auch die grundlegenden Fragen der Erkenntnis der Welt materiale Probleme beinhalten, die zu ihrer Lösung nicht nur der logischen Analyse, sondern der synoptischen Synthese bedürfen. Wir wollen die Transformation der Philosophie von der analytischen zur synthetischen Phase nachzeichnen.

 

Literatur:

A. Bartels, Grundprobleme der modernen Naturphilosophie,

   Paderborn 1996.

G. Böhme, Technik Gesellschaft Natur, Darmstadt 1992.

M. Bunge, Treatise on Basic Philosophy, Dordrecht 1974-85.

M. Esfeld, Einführung in die Naturphilosophie, Darmstadt, WBG 2002.

H. Lenk, Pragmatische Wende und Erklärung in der Wissenschafts-

   theorie, in: Zeitschrift für Allgem. Wissenschaftstheorie XX/1/1989.

H. Lyre, Informationstheorie, München 2002.

J. Mosterin, Ciencia Viva. Reflexiones sobre la Aventura Intelectual

   Nuestro Tiempo, Madrid 2001.

R. Queraltó, Ética tecnologia y valores en la sociedad global, Tecnos,

   Madrid 2003.

J. Pacho, ¿Naturalizar la razon? Alcance y limites del Naturalismo

   Evolucionista, Madrid 1995.

G. Ropohl, Die Idee der Synthetischen Philosophie, Zeitschrift für

   Humanontogenetik 5 (2002), 1, S. 17-27.

J. J. C. Smart, Our place in the Universe, Oxford 1989.

C.F. v. Weizsäcker, Zeit und Wissen, München 1992.

 

 

Di 12-14

Hörsaal 3

12.04.05

 

Kanitscheider

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Geschichte der Philosophie:

Was ist der Mensch? Philosophische Texte von der Sophistik

bis zur Gegenwart

Die Philosophie begann zwar nicht mit der Frage nach dem Menschen, machte sie aber schon bald in der Sophistik zu einem Zentralthema. Die Vorlesung folgt der Philosophie-(und Theologie-) geschichte über die Antike, das Mittelalter bis zur Gegenwart, sie wird einzelne repräsentative Texte vorlegen und über das in ihnen enthaltene Menschenbild befragen.

 

Literatur zur Einführung:

Entsprechende Abschnitte in den Philosophiegeschichten bei den einzelnen Autoren. Einschlägige Artikel in den Fachlexika ( Mensch, Anthropologie, Menschenwürde u.a.), etwa Historisches Wörterbuch der Philosophie, Lexikon für Theologie und Kirche, Theologische Realenzyklopädie, dort auch weitere Literatur.

 

 

Mi 18:00-19:30

Hörsaal 3

13.04.05

Meinhardt

Spezielle Philosophie (Biophilosophie)/

Theoretische Philosophie (Anthropologie):

Evolutionäre Anthropologie (Biophilosophie II)

„Wer den Pavian verstünde, der täte mehr für die Philosophie als Locke“. Mit diesen Worten provoziert Charles Darwin eine Philosophie, die es sich immer leicht gemacht hat, das spezifisch Menschliche zu bestimmen, obwohl sie weder das Verhalten der Tiere noch die evolutionäre Entstehung des Menschen in Betracht zog. Eitle Homozentrik hilft allerdings nicht weiter beim Versuch anthropologischer Selbsterkenntnis. Es bedarf vielmehr einer Art „Archimedischen Punktes“, von dem aus der Mensch analytisch distanziert betrachtet werden kann. Diesen Archimedischen Punkt liefern Primatenforschung, Verhaltensökologie und Evolutionstheorie, deren Ergebnisse und Modelle dazu beitragen, die Natur und Geschichte des Menschen besser zu verstehen. Wer – wie gewöhnlich eher Biologen – die Tier/Mensch-Gemeinsamkeiten betont, bedarf genau wie derjenige, der die Tier/Mensch-Unterschiede betont – gewöhnlich eher Philosophen – gleichermaßen einer evolutionären Perspektive. In der Vorlesung wird es zunächst schwerpunktmäßig um Versuche der Primatenforschung gehen, sozio-ökologische Modelle für den Hominisationsprozess zu entwerfen, bevor dann die natürlichen Wurzeln der typisch menschlichen Psychologie aus den Trends der Primatenevolution rekonstruiert werden. Wie weit können in dieser Perspektive menschliche Kulturfähigkeit und Geschichtlichkeit als Ausfluss evolutionärer Angepasstheit verstanden werden? Schließlich thematisiert die Vorlesung die Frage, was an evolutionärer Mitgift den Menschen in der Moderne kennzeichnet und wie prägend diese Mitgift wohl ist.

 

Vorlesungsbegleitende Literatur:

(Spezialliteratur wird in der Veranstaltung genannt)

R. Boyd/J. B. Silk, How Humans Evolved, New York/London

   (Norton) 1997.

D. M. Buss, Evolutionäre Psychologie, 2. Aufl. München

   (Pearson) 2004.

J. Cartwright, Evolution and Human Behaviour, Houndmills/London

   (MacMillan) 2000.

Deutsches Institut für Fernstudien an der Universität Tübingen (DIFF),

   Evolution des Menschen (1990) (5 Studienbriefe).

R. G. Klein, The Human Career: Human Biological and Cultural Origins,

   Chicago/London (University of Chicago Press) 1999.

A. Paul, Von Affen und Menschen - Verhaltensbiologie der Primaten,

   Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 1998.

W. Schiefenhövel/Ch. Vogel/G. Vollmer/U. Opolka (Hrsg.): Vom Affen

   zum Halbgott - Der Weg des Menschen aus der Natur,

   Stuttgart (Trias) 1994.

Ch. Vogel, Anthropologische Spuren - Zur Natur des Menschen

   (hrsg. von Volker Sommer), Stuttgart/Leipzig (Hirzel) 2000.

 

 

Di 8:15-9:45

Hörsaal 5

12.04.05

Voland

 

                                                S e m i n a r e

  

 


Praktische Philosophie/Theoretische Philosophie:

Begleitseminar zur Vorlesung: Theorien der Rationalität

Dieses Seminar dient der Vorbereitung und vertiefenden Diskussion des zuvor in der Vorlesung behandelten Stoffes anhand ausgewählter Texte, die exemplarisch für gegenwärtig diskutierte Konzeptionen oder Probleme der Rationalität stehen.

Das Seminar ist für AnfängerInnen geeignet.

 

 

Mi 16-18

C 3

13.04.05

Gosepath

Praktische Philosophie (Ethik, Politik)/Geschichte der Philosophie

(Neuzeit)/Spezielle Philosophie (Rechtsphilosophie):

Kants Moral- und Rechtsphilosophie

Dieses Seminar will versuchen, eine möglichst schlüssige und plausible Lesart des kantischen Unternehmens einer praktischen Philosophie aus dem Wesen der Vernunft herauszuarbeiten. Dazu soll in diesem Lektüreseminar im ersten, längeren Seminarteil Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten am Text entlang fortlaufend interpretiert werden.

In der Grundlegung geht es Kant nach seinen Worten um „die Aufsuchung und Festsetzung des obersten Prinzips der Moralität“. Als oberstes Prinzip der Moral will Kant den berühmten Kategorischen Imperativ erweisen. Im Seminar soll die Herleitung, Begründung und die Anwendung des Kategorischen Imperativs im Vordergrund stehen. Dazu sollen besonders Kants eigene Beispiele diskutiert werden. Kant entwirft in der Grundlegung in paradigmatischer Form eine Begründung der Moral aus dem Wesen der Vernunft: Vernünftige Wesen, so die These, müssen sich notwendiger Weise als Wesen verstehen, die moralischen Geboten unterworfen sind und aus moralischen Pflichten heraus handeln. Wie genau diese kantische These und sein Versuch ihrer Rechtfertigung zu verstehen sind, ist allerdings bis heute strittig geblieben. Zum besseren Verständnis von Kants Moralphilosophie werden auch Passagen aus der Kritik der praktischen Vernunft und Metaphysik der Sitten herangezogen und neuere Texte der Kant-Forschung berücksichtigt.

Im zweiten Teil des Seminars soll Kants Rechtsphilosophie und politische Philosophie in Ausschnitten aus der Metaphysik der Sitten studiert werden und ihr Verhältnis zu Kants Moralphilosophie geklärt werden.

Das Seminar ist für AnfängerInnen geeignet

 

Literatur:

Die Anschaffung der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten wird

erwartet. Die Ausgabe des Meiner-Verlages wird empfohlen.

Einführungen /Überblick:

Ch. Korsgaard, An Introduction to the Ethical, Political, and Religious Thought of Kant, in dies., Creating the Kingdom of Ends, Cambridge, UP 1996.

J. Rawls, Geschichte der Moralphilosophie, Frankfurt, Suhrkamp 2002.

Kommentare:

O. Höffe (Hg.), Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Ein kooperativer Kommentar, Frankfurt 1998.

F. Kaulbach, Immanuel Kants ›Grundlegung zur Metaphysik der Sitten‹. Interpretation und Kommentar, Darmstadt 1988.

H. J. Paton, The Categorical Imperative. A Study in Kant's Moral Philosophy, New York 1947; deutsch als: Der kategorische Imperativ, Berlin 1962.

D. Schönecker/A. W. Wood, Kants ›Grundlegung zur Metaphysik der Sitten‹, Paderborn 2002.

(weitere Literatur im Seminar)

 

 

Di 14-16

B 24

12.04.05

Gosepath

Theoretische Philosophie:

Diskussionsseminar zur Vorlesung: Von der analytischen zur

synthetischen Philosophie

Hier werden die in der Vorlesung vorgetragenen theoretischen Zusammenhänge durch weitere Beispiele, Gedankenexperimente und Anwendungen vertieft. Der Besuch dieses übungsartigen Seminars erspart Mühe beim Studium der Mitschrift und erleichtert den Zugang zu den Prüfungen.

 

 

Di 13:45-14:30

C 210

12.04.05

Kanitscheider

Theoretische Philosophie:

Alexander von Humboldt und die Einheit der Natur

„Die Natur ist für die denkende Betrachtung Einheit in der Vielheit, Verbindung des Mannigfaltigen in Form und Mischung, Inbegriff der Naturdinge und Naturkräfte, als ein lebendiges Ganzes. Das wichtigste Resultat des sinnigen physischen Forschens ist daher dieses: in der Mannigfaltigkeit die Einheit zu erkennen, von dem Individuellen alles zu umfassen, was die Entdeckungen der letzteren Zeitalter uns darbieten, die Einzelheiten prüfend zu sondern und doch nicht ihrer Masse zu unterliegen, der erhabenen Bestimmung des Menschen eingedenk, den Geist der Natur zu ergreifen, welcher unter der Decke der Erscheinungen verhüllt liegt. Auf diesem Wege reicht unser Bestreben über die enge Grenze der Sinnenwelt hinaus, und es kann uns gelingen, die Natur begreifend, den rohen Stoff empirischer Anschauung gleichsam durch Ideen zu beherrschen.“

Besser kann man das Ziel der Naturforschung auch für die Gegenwart nicht umreißen. Die Einheit der Natur war der Leitgedanke der Erkenntnis der Wirklichkeit von den Vorsokratikern bis zu Kants „Allgemeiner Naturgeschichte und Theorie des Himmels“ und fand für die klassische Epoche ihre Krönung in A. v. Humboldts weltumspannenden „Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“ ihren krönenden Abschluss. Ausgehend von Humboldts „Kosmos“ sollen der Sinn, die Methodik und die Tragfähigkeit von Einheitskonzepten bei der Erfassung der Natur analysiert werden.

Das Seminar ist für frühe Semester geeignet.

 

Literatur:

H. v. Helmholtz, Über die Entstehung des Planetensystems, in: Ders.

   Populäre wissenschaftliche Vorträge, Heft 3, Braunschweig 1876,

   S. 101-137.

A. v. Humboldt, Kosmos, Frankfurt/M. 2004.

 

 

I. Kant, Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprung des ganzen Weltgebäudes, nach Newtonschen Grundsätzen abgehandelt, in: Kant’s gesammelte Schriften, hrsg. von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 1, Berlin 1910, S. 215-368.

Lambert, Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues,

   Augsburg 1761.

 

 

Di 16-18

C 27

12.04.05

Kanitscheider

Praktische Philosophie:

Berechenbarkeit, Entscheidbarkeit und künstliche Intelligenz

Seit Gödel’s Beweis von 1931 weiß man, dass es unentscheidbare Probleme gibt, zumindest wenn die in Frage stehende Theorie die gewöhnliche Arithmetik in ihren Umfang einschließt. Es hat sich danach eine intensive Auseinandersetzung entsponnen, ob diese metamathematischen Sätze für die weitere Forschung eine tiefere Bedeutung besitzen oder ob diese Sätze eher den Charakter eines Kuriosums haben, das weitere Untersuchungen, sowohl in der Mathematik selbst als auch in den angewandten Wissenschaften, nicht zusätzlich behindert. Speziell für die Philosophie des Geistes ergab sich die Frage, ob damit die Erkennbarkeit des menschlichen Geistes betroffen sei, weil in der Hierarchie der formalen Systeme unvermeidbar immer wieder Sätze auftauchen, deren Wahrheit nicht mit den Mitteln des Systems gezeigt werden können. Wir werden den Auswirkungen dieser metatheoretischen Sätze nachgehen und zu klären versuchen, welche Tragweite ihnen rechtens zugeschrieben werden kann.

 

Literatur:

F. Adams, The Informational Turn in Philosophy, in: Minds and Machines

   13 (2003), S. 471-501.

W. Buschlinger/G. Vollmer/H. Walter, The Mental Life of Artifacts.

   Explications, Questions, Arguments, in: Zeitschrift für Naturforschung

   53c (1998), S. 455-479.

T. R. Colburn, Philosophy and Computer Science, Explorations in

   Philosophy Series, N. Y. 2000.

Hofstadter, Gödel, Escher, Bach, Stuttgart 1985.

M. Kary/M. Mahner, Warum Shannons “Informationstheorie” keine Infor-

   mationstheorie ist, in: Naturwissenschaftliche Rundschau 11 (2004),

   S. 609-616.

P. Kugel, Computing Machines Can’t Be Intelligent (… and Turing Said

   so), in: Mind and Machines 12 (2002), S. 563-579.

J. Mosterín, Los Logicos, Madrid 2002.

B. C. Stahl, Information, Ethics and Computers. The Problem of

   Autonomous Moral Agents, in: Mind and Machines 14 (2004), S. 67-83.

A. M. Turing, Computing Machinery and Intelligence, in: Mind 59

   (N. S. 236), S. 433-460.

 

 

Mi 10-12

C 214

13.04.05

Kanitscheider

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Geschichte der Philosophie:

Seminar zur Vorlesung: Was ist der Mensch?

Das Diskussionsseminar bietet Gelegenheit zur – durchaus auch kritischen - Klärung des Vorlesungsstoffes und zu weiterer Lektüre.

 

 

Mi 19:30-20:15

C 214

13.04.05

Meinhardt

Praktische Philosophie/Geschichte der Philosophie (Mittelalter):

Willensfreiheit bei Thomas von Aquin

Die gegenwärtig wieder einmal aufgeflammte Diskussion um die menschliche Willensfreiheit hat Vorbilder und Vorläufer im Mittelalter bis hinab zur Antike. Sie zu kennen kann der heutigen Diskussion dienen.

Thomas von Aquin, Hauptvertreter der Hochscholastik, nimmt in ihnen eine zentrale Stellung ein, hat v.a. über die Neuscholastik die heutige Terminologie und Thematik mitgeprägt.

Das Seminar wird sich in erster Linie mit der „Quaestio de electione humana – Frage der freien Willensentscheidung“, aus den „Quaestiones disputatae de malo“ (Universitätsdisputationen über das Böse) beschäftigen. Zweisprachige Kopien werden zur Verfügung gestellt.

 

Literatur:

Einschlägige Artikel in den Fachlexika (s.o.), etwa  „Wille“, „Willensfreiheit“, „Mensch“, „Anthropologie“. Dort weitere Literatur.

G. Siewerth, Thomas von Aquin, Die menschliche Willensfreiheit,

   Düsseldorf 1954.

K. Riesenhuber, Die Transzendenz der Freiheit zum Guten. Der Wille

   in der Anthropologie und Metaphysik des Thomas von Aquin, 1971.

J. Auer, Die menschliche Willensfreiheit bei Thomas und Duns Scotus,

   1938.

 

 

Fr 8:30-10:00

C 3

15.04.05

Meinhardt/Klein

Metaphysik und Anthropologie:

Descartes und Pascal

Descartes: Ich denke, also bin ich.

Pascal: Nur ein Schilfrohr, das zerbrechlichste in der Welt, ist der

Mensch, aber ein Schilfrohr, das denkt.

Das Seminar ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

 

Literatur:

R. Descartes, Bericht über die Methode, Reclam Nr. 18100.

B. Pascal, Gedanken über die Religion..., Reclam Nr. 1622.

 

 

Mo 12-14

Hörsaal 3

18.04.05

Probst

Ästhetik:

Kant: Kritik der Urteilskraft

Was ist ästhetische Wahrnehmung? Und was ist der Unterschied

zwischen dem Schönen und Erhabenen?

Das Seminar ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

 

Literatur:

I. Kant, Kritik der Urteilskraft, Reclam Nr. 1026.

 

 

Mi 16-18

Hörsaal 3

13.04.05

 

Probst

Theoretische Philosophie/Erkenntnistheorie und Ontologie:

„Darstellen und Eingreifen“ – Einführung in die Wissenschafts-

philosophie

Basis der modernen neuzeitlichen Naturwissenschaft ist das Experiment. Der tatsächlichen Arbeit des Experimentierens im Labor hat jedoch die „klassische“ Wissenschaftstheorie des 20. Jhds. nur sehr selten Rechnung getragen; meistens hat man als Leitbild für alle Wissenschaften eine idealisierte theoretische Physik gesetzt. Neuere Ansätze in der Wissenschaftstheorie versuchen dagegen, nicht nur den Aspekt der (theoretischen) Repräsentation des Naturgeschehens mittels (möglichst mathematisch formulierter) Theorien, sondern auch den praktisch-pragmatischen Umgang mit Natur in reiner und angewandter Forschung zu berücksichtigen.

Das diesem Seminar zugrunde liegende Buch von Ian Hacking, das im Original „Representing and Intervening“ (etwa „Darstellen und Eingreifen“) heißt, gibt einen guten einführenden Überblick über wichtige Themen der Wissenschaftsphilosophie. Im Zentrum des Interesses stehen dabei verschiedene Positionen zur Frage des wissenschaftlichen Realismus, also ob und wie so genannte „theoretische Entitäten“, die von den Wissenschaften postuliert werden (z.B. Gene, Kraftfelder, Elektronen), tatsächlich existieren. Darüber hinaus werden Experiment und technischer Umgang mit der Natur nicht ausgeklammert, sondern als ein vom theoretisch-darstellenden Aspekt weitgehend unabhängiger Naturzugang betrachtet, der eine neue Möglichkeit zur Lösung des Problems der Realität der „unbeobachtbaren“ Wissenschaftsobjekte eröffnet.

Das Seminar ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

 

Literatur:

I. Hacking, Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften,

   Reclam, Stuttgart 1996. (Originaltitel: „Representing and Intervening“,

   1983)

N. Cartwright, How the laws of Physics lie, Oxford, Oxford UP 1983

N. Cartwright, The dappled world, Cambridge, Cambridge UP 1999.

P. Godfrey-Smith, Theory and Reality, Chicago, Chicago UP, 2003.

T. S. Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen,

   Frankfurt, Suhrkamp 1999.

K. R. Popper, Die Logik der Forschung,

   Tübingen, Mohr Siebeck 1966 (2. Aufl.); 1994 (10. Aufl.).

H. Putnam, Vernunft, Wahrheit und Geschichte,

   Frankfurt, Suhrkamp 1982.

 

 

Mo 10-12

C 214

18.04.05

Röhl

Didaktik:

Utopien im Philosophie- und Ethikunterricht

Seit jeher haben sich Philosophen, Literaten, Politiker, Maler, Architekten und Filmemacher nicht nur mit der Realität der existierenden Lebensformen, sondern auch mit dem Ideal möglicher anderer Welten befasst. Modelle einer idealen Gesellschaft entstanden als Gegenentwurf zur Zeitgeschichte und mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung. Die Problemaspekte reichen von Entwürfen einer veränderten sozialen Ordnung, Idealen einer verstärkten Bildung und Forschung, politischer Neuorganisation, einer veränderten Stellung von Religion und Moral, einem geänderten Rollenverständnis von Frau und Mann, Bedeutung und Gestaltung der Arbeit, Technikverherrlichung und Technikfeindschaft.

Diese Vielzahl der Themen weist bereits darauf hin, dass Utopien im Philosophie- und Ethikunterricht in verschiedenen Jahrgangsstufen und unter verschiedenen Themenstellungen behandelt werden können.

Im Verlauf des Semesters wird ein Überblick gegeben über philosophische Texte verschiedener Epochen, utopische Romane, Märchen,

Jugendbücher, Utopie in Bild und Film, Anti-Utopien, Sciencefiction sowie gelebte Utopien.

Erwartet werden die aktive Mitarbeit und die Bereitschaft zur Vorbereitung, Durchführung und Reflexion einer eigenen didaktisch-methodisch gestalteten Unterrichtssequenz.

 

Textgrundlage:

Zur Anschaffung:

Arbeitstexte für den Unterricht (Blaue Reihe): Utopie, hrsg. von Wolfgang Biesterfeld, Stuttgart, Reclam 2000, 3,60 €.

 

Ein Reader mit weiteren Texten wird zu Beginn des Kurses zur Verfügung gestellt.

 

Zur Vorbereitung empfohlen:

Ethik & Unterricht 1 (2005): Höhle und Insel, Friedrich Verlag, Velber.

H. Gnüg, Utopie und utopischer Roman, Ditzingen, Reclam 1999.

J. Meißner/D. Meyer-Kahrweg/H. Sarkowicz, (Hrsg.), Gelebte Utopien. Alternative Lebensentwürfe, Frankfurt/M., Insel Verlag 2001.

 

 

Do 18-20

C 3

14.04.05

Rösch

Geschichte der Philosophie/Theoretische Philosophie/

Praktische Philosophie:

Die Sophistik

Die Sophistik prägte so wesentliche Richtungen der antiken Philosophie wie den Subjektivismus, den Relativismus, die Skepsis oder den Nihilismus. Darüber hinaus setzte sie sich vor allem mit sozialkritischen und ethischen Fragen auseinander.

Das Seminar will die Vertrautheit mit der Sophistik fördern und ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

 

Literatur:

W. Capelle, Die Vorsokratiker, Stuttgart, Kröner 1968.

H. Diels/W. Kranz, Die Fragmente der Vorsokratiker, Zürich/Hildesheim,

   Weidmann 61992.

 

 

Do 12-16

14-tägig

12-14 Hörsaal 3

14-16 B 9

14.04.05

Suchla

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/

Spezielle Philosophie (Biophilosophie):

Biologie und Sprache

Fragen zu Ursprung, Wesen und Funktion der menschlichen Symbolsprache haben die analytische Philosophie des 20. Jahrhunderts vielfältig vorangetrieben und im Ergebnis zu einer ausdifferenzierten Sprachphilosophie geführt. Daneben und weitgehend unabhängig davon haben auch Biologen und Anthropologen ein nachhaltiges Interesse an denselben Fragen entwickelt. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Modellen zum evolutionären Ursprung der menschlichen Sprachfähigkeit (also mit den einschlägigen kognitiven Prädispositionen der Großen Menschenaffen), mit der historischen Einordnung der Sprachentstehung und Sprachendifferenzierung, mit neurobiologischen Einsichten zum individuellen Spracherwerb und Sprachgebrauch, mit der evolutionären Funktion von Sprache und Kommunikation überhaupt (womit die Frage verbunden ist, wie Ehrlichkeit entstehen kann) und schließlich mit dem sprachphilosophischen Problem des Zusammenhangs von Sprache und Denken.

Für Anfänger geeignet.

 

Einführende Literatur:

R. Dunbar, Klatsch und Tratsch - Wie der Mensch zur Sprache fand,

   München 1998.

J. R. Hurford/M. Studdert-Kennedy/Ch. Knight (eds.), Approaches to

   the Evolution of Language - Social and Cognitives Bases, Cambridge (Cambridge University Press) 1998.

St. Pinker, Der Sprachinstinkt, München (Kindler) 1996.

 

 

Mo 14:15-15:45

C 214

18.04.05

 

Voland

Spezielle Philosophie (Biophilosophie)/

Theoretische Philosophie (Anthropologie):

Begleitseminar zur Vorlesung: Evolutionäre Anthropologie

Das Begleitseminar dient sowohl der Diskussion des zuvor in der Vorlesung behandelten Stoffes als auch der exemplarischen Vertiefung behandelter Themen an Hand ausgewählter Fallstudien. Diese Veranstaltung ist als typisches „Referateseminar“ konzipiert. Eine Teilnahme setzt den Besuch der Vorlesung voraus.

Für Anfänger geeignet.

Di 10:15-11:45

C 214

12.04.05

Voland

 

F o r s c h u n g s k o l l o q u i e n

 

 

 

Was ist politische Philosophie?

Diese Veranstaltung widmet sich der Frage nach der Umsetzung abstrakter Modelle der politischen Philosophie und der Moral in konkreten Situationen. Neben dem offensichtlichen praktischen Anwendungsinteresse besteht ein spezifisch philosophisches Interesse an der Klärung der methodischen Frage, wie Moraltheorien, wie sie in ihrer Abstraktheit und Idealisierung in der Philosophie üblich sind, auf konkrete Fälle angewandt werden können. Wie spielen bei der Anwendung der Theorien die philosophisch-normativen Aspekte und die empirischen Fakten zusammen? In letzter Zeit mehren sich die Vermutungen, dass durch dieses Zusammenspiel auch die Elemente der abstrakten Moraltheorie so verändert werden, dass von einer bloßen Anwendung nicht mehr gesprochen werden kann.

Um Voranmeldung per email wird gebeten: Stefan.Gosepath@phil.uni-giessen.de 

 

Di 16-18

C 210

12.04.05

Gosepath

Philosophie und Physik im Ultrakleinen und im Planck-Bereich

Weit unter der Größenordnung der Elementarteilchen vermutet man eine weitere empirisch verborgene Realitätsschicht, in der die Materie noch exotischere Eigenschaften als im Mikrobereich zeigt. Viele hervorgebrachte Züge der atomaren Welt stehen dabei zur Disposition. Deshalb ist auch die Philosophie als Begriffsanalyse gefragt, um das Neue zu verstehenUm persönliche Voranmeldung wird gebeten.

Mi 15-16

C 210

13.04.05

Kanitscheider

Biophilosophie

In diesem Kolloquium diskutieren wir an Hand neuester Literatur aktuelle Probleme der Biophilosophie. Auch kommen Probleme aus dem Zusammenhang eigener Forschungsprojekte zur Sprache. Nur für Fortgeschrittene.Um persönliche Voranmeldung wird gebeten. 

Mo 17:15-18:45

C 214

18.04.05

Voland

Aristoteles, Metaphysik

Dieses Kolloquium ist ein "Privatissimum" im Verständnis der alten Universität, kein "Privatvergnügen", sondern ein gemeinsames dialogisches Bemühen, keine „Lehrveranstaltung“ eines dozierenden Professors, sondern interpretierendes Bemühen um den Text, ohne Semesterbindung, ohne Stoffbewältigungszwang, ein interpersonales Bemühen um durch den Text vermittelte Erkenntnis. Wer dennoch, noch im Studium, einen "Schein" braucht, erhält ihn selbstverständlich zu den üblichen Konditionen.Neue Mitglieder sind willkommen, eine kurze Vorstellung in der Sprechstunde wäre sinnvoll. 

 

 

 

 

 

 

Sa 16:30-19:00

vierwöchentlich

auch in den Ferien

Meinhardt

Philosophisches Kolloquium

siehe Aushang

sowie Internet

Gosepath

Kanitscheider

Voland

VORTRÄGE DES ZENTRUMS FÜR PHILOSOPHIE UND GRUNDLAGEN DER WISSENSCHAFT

 

siehe Aushang

sowie Internet

Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragtendes Zentrums