Inhaltspezifische Aktionen

KVV-WiSe 2005/06

 

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2005 / 2006

Stand: Juli 2005

Einmalige Informationsveranstaltung:

Philosophie im Wintersemester 2005 / 2006

Mo. 18 s.t.-20

Hörsaal 3

24.10.05

 

 

Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragten des Zentrums

V o r l e s u n g e n

 

 


Basismodul: Einführung in das Philosophische Arbeiten:

Ringvorlesung: Philosophie und die Grundlagen der Wissenschaft

Die Ringvorlesung ist als Einführung in die Philosophie für Hörer aller Fachbereiche gedacht und dient dazu, einen Überblick über folgende Teildisziplinen der Philosophie zu geben: Moralphilosophie, angewandte Ethik, Politische Philosophie, Sozialphilosophie, Erkenntnistheorie, Naturphilosophie, Ontologie, Wissenschaftstheorie, Philosophie des Geistes, Biophilosophie, Anthropologie, Ästhetik, Hermeneutik, Rechtsphilosophie, Antike und Mittelalterliche Philosophie (detaillierte Terminübersicht ist im Zentrum für Philosophie erhältlich; siehe auch die Website des Zentrums)

 

Mo. 18-20
Hörsaal 3
24.10..05

Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragten des Zentrums

Praktische Philosophie/Theoretische Philosophie:

Praktische Vernunft

Diese Vorlesung gibt eine erste kritische Einführung und einen Überblick über die gegenwärtigen Konzeptionen praktischer Rationalität bzw. Vernunft, also jenes Teils, der sich mit der Rationalität von Handlungen beschäftigt im Gegensatz zur Rationalität von Überzeugungen oder Meinungen. Rationalität oder Vernünftigkeit von Handlungen hat es mit der Art der Begründung oder Rechtfertigung von Handlungen, Wünschen, Zielen, Absichten und praktischen Überlegungen zu tun. Konzeptionen praktischer Vernunft umfassen Theorien darüber, wie man die richtigen Mittel zu den Zwecken, die wir haben, wählen soll, wie wir unsere Ziele und Zwecke bestimmen sollen, wie wir handeln sollen, wenn wir verschiedene, widerstreitende Ziele haben, welche Forderungen an rationale Überlegungen zu stellen sind, und wie moralische Gesichtspunkte in unsere Überlegungen eingehen könne und sollen. Allen Konzeptionen praktischer Vernunft liegen dabei eine bestimmte Auffassung zugrunde, was als guter Grund gilt. Was macht praktische Gründe zum Handeln aus? Motive, Wünsche, Zwecke, Normen, Einsichten, Überlegungen, Entscheidungen? Im Mittelpunkt stehen Ansätze, die mit unterschiedlicher Perspektive zur philosophischen Aufklärung dieser zentralen Frage nach dem Status guter Handlungsgründe und praktischer Überlegung beitragen. Um die Reichweite praktischer Vernunft auszuloten, werden auch ihr Gegenteil, also praktische Irrationalität, und die Grenzen zwischen Rationalität und Irrationalität näher bestimmt. So ist auch zu klären, ob die Vernunft sich naturalisieren lässt, also ob sie sich vollständig in einem naturwissenschaftlichen Vokabular beschreiben lässt. Ziel der Vorlesung ist neben einem Überblick über die gegenwärtige Diskussionslage die Erarbeitung einer plausiblen Konzeption von praktischer Vernunft.

 

Mi. 10-12
Hörsaal 3
26.10.05
Gosepath

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/ Geschichte der Philosophie:

Die Lehre vom Menschen. Philosophische und philosophierelevante

theologische Texte aus Mittelalter und Neuzeit

Der philosophische Terminus „Anthropologie“ entsteht erst in der Neuzeit, ein Faktum, das hermeneutisch reflektiert werden muss, wenn man den historischen Wandlungen des Menschenbildes nachgehen will. Die Relationen und Einbindungen, in denen sich der Mensch der Antike und des Mittelalters sieht, haben sich in der Neuzeit gelockert bis aufgelöst, ob immer zu seinem Nutzen, bleibt zu diskutieren.    

Die Vorlesung führt die des Sommersemesters 2005 fort, setzt sie aber zum Verständnis nicht  voraus.

 

Literatur zur Einführung:

Entsprechende Abschnitte in den Philosophiegeschichten bei den einzelnen Autoren. Einschlägige Artikel in den Fachlexika ( Mensch, Anthropologie, Menschenwürde u.a.), etwa Historisches Wörterbuch der Philosophie. Lexikon für Theologie und Kirche. Theologische Realenzyklopädie, dort auch weitere Literatur.

 

Mi. 18:00-19:30

Hörsaal 3

26.10.05

 

Meinhardt

Rechtsphilosophie:

Grundzüge der Rechtsphilosophie

Die Frage nach der Gerechtigkeit des Rechts, insbesondere der Gesetze, ist von der Frage der richtigen Anwendung des Rechtes durch den Richter zu unterscheiden. Die erste Frage wird von der Rechtsphilosophie, die zweite von der Methodenlehre des Rechts beantwortet. Die Rechtsphilosophie ihrerseits basiert auf der Ethik und damit auf dem zentralen Fach der allgemeinen Philosophie. In der Vorlesung „Grundzüge der Rechtsphilosophie“ wird unter diesem Aspekt ein Überblick über die Geschichte der abendländischen Philosophie gegeben. Zur Darstellung kommen die Systeme der Ethik und damit auch des Rechts einiger großer Denker – vor allem Plato, Augustin, Hobbes, Kant und Hegel. Dem schließt sich eine Darstellung der modernen Strömungen in der Rechtsphilosophie an, die an die Grundüberzeugungen der klassischen Philosophie anknüpfen.

 

Literatur:

J. Schapp, Freiheit, Moral und Recht, 1994; ders., Methodenlehre des  Zivilrechts, 1998. 

 

Mi. 10-12

Juridicum HS 4

26.10.05

 

Schapp

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/

Spezielle Philosophie (Biophilosophie):

Einführung in die Biophilosophie (Biophilosophie I)

In dieser Einführungsvorlesung wird zunächst der theoretische Hintergrund aller modernen Biologie, nämlich die Darwinische Evolutionstheorie in Aussage und Geschichte vorgestellt, um anschließend in ausgewählten Themenfelder der Biologie (Evolution von Sozialverhalten, Geschlechtlichkeit, Sprache, Intelligenz) und der Philosophie (Erkentnistheorie, Ethik, Ästhetik) expliziert zu werden. Anhand neuerer Einsichten aus Primatologie, Paläoanthropologie, Verhaltens- und Kognitionsforschung wird auf diese Weise der Beitrag des Darwinischen Paradigmas zu einem verbesserten historischen und kausalen Verständnis der conditio humana umrissen.

 

Literatur:

L. Barrett/R. Dunbar/ J. Lycett, Human Evolutionary Psychology,
Basingstoke/New York (Palgrave) 2002.

L. Betzig (ed.), Human Nature - A Critical Reader. New York/Oxford
(Oxford University Press) 1997.

E. Mayr, Eine neue Philosophie der Biologie, München (Piper) 1991.

M. Ruse, Evolutionary Naturalism – Selected Essays,
London/New York (Routledge) 1995.

K. Sterelny & P. E. Griffiths, Sex and Death. An Introduction to
Philosophy of Biology. Chicago (University of Chicago Press) 1999.

E. Voland, Das Verhalten des Menschen, in: Redaktion Brockhaus (Hrsg.): Phänomen Mensch. Leipzig/Mannheim (Brockhaus) 1999, pp. 548-679.

G. Vollmer, Biophilosophie, Stuttgart (Reclam) 1995.

 

 

Di. 8:15-9:45

Hörsaal 5

25.10.05

Voland

                                                 S e m i n a r e

  

 

 


Praktische Philosophie:

Einführung in die Sozialphilosophie

Als Teilgebiet der Praktischen Philosophie befasst sich die Sozialphilosophie mit dem Sozialen, also demjenigen Bereich der Realität, den wir als „Gesellschaft“ bezeichnen, insbesondere aber mit dem (Spannungs-)

Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. In ihr kommen die Perspektiven der Philosophie und der Soziologie zusammen. Als Theorie der modernen Gesellschaft umfasst sie dabei immer auch ein Moment der Zeitdiagnose.

Das Seminar führt in die wichtigsten Fragestellungen, Begriffe und Theorien der Sozialphilosophie ein. In einem ersten thematischen Block sollen auch für die heutige Diskussion prägende klassische Texte von Rousseau, Hegel und Marx diskutiert werden; daran anschließend werden wir uns mit der gegenwärtigen Diskussion beschäftigen und uns dabei vor allem mit den Positionen des Pragmatismus (Dewey), der Kritischen Theorie (Adorno, Habermas) und des Poststrukturalismus (Foucault, Castoriadis) auseinandersetzen.

Für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

 

Literatur zur ersten Orientierung:

G. Gamm/A. Hetzel/M. Lilienthal, Hauptwerke der Sozialphilosophie, Stuttgart (Reclam) 2001.

A. Honneth (Hg.), Pathologien des Sozialen. Die Aufgaben der
Sozialphilosophie, Frankfurt/M. (Fischer) 1994.

D. Horster, Sozialphilosophie, Leipzig (Reclam) 2005.

H. Joas/W. Knöbl, Sozialtheorie, Frankfurt/M. (Suhrkamp) 2004.

B. Liebsch (Hg.), Sozialphilosophie, Freiburg (Alber) 1999.

 

 

Do. 14-16

C 214

27.10.05

Celikates

Theoretische Philosophie:

[Basismodul: Theoretische Philosophie]

Grundbegriffe der theoretischen Philosophie

Das Seminar soll in einige zentrale Probleme der theoretischen Philosophie (Erkenntnistheorie, Ontologie, Wahrheitstheorie) einführen. Behandelt werden u.a. folgende Themen:

Erkenntnistheorie: Was ist Wissen im Gegensatz zu bloßer Vermutung? Was wissen wir von der Welt? Ist „Wissen“ „wahrer begründeter Glaube“?

Ontologie: Was ist ein (konkretes) Ding im Unterschied zu einem (abstrakten) Sachverhalt? Was sind Ereignisse? (Dinge im „Zeitraffer“?) Gibt es grundlegende Dinge?

Wahrheitstheorie: Was ist Wahrheit? Können Dinge wahr sein oder nur Sätze und/oder Glaubenszustände? Wie ist das Verhältnis von Wahrheit und Zeit zu charakterisieren?

In dem Themenfeld „Ontologie“ werden auch einige Fragen der Naturphilosophie behandelt.

Für Anfänger geeignet.

 

Die Veranstaltung wird freitags als Blockseminar stattfinden:

1. Sitzung am 13.01.06,    2. Sitzung am 20.01.06,

3. Sitzung am 27.01.06,    4. Sitzung am 03.02.06,

5. Sitzung am 10.02.06,    6. Sitzung am 17.02.06,

jeweils von 14:00-16:00 Uhr und von 16:30-18:15 Uhr

in Raum C 3

 

Literatur:

P. Bieri (Hrsg), Analytische Philosophie der Erkenntnis, Frankfurt am Main 1987.

E. Brendel, Wahrheit und Wissen, Paderborn 1999.

K. Gloy, Wahrheitstheorien, Tübingen/Basel 2004.

P. Kügler, Skriptum zur Vorlesung „Was ist Wissen?“, Wintersemester 2001/1 (im Internet erhältlich).

U. Meixner, Einführung in die Ontologie, Darmstadt 2004.

E. Rungaldier, Grundprobleme der analytischen Ontologie, Paderborn etc. 1998.

G. Skirbekk (Hrsg), Wahrheitstheorien, Frankfurt/M. 1977.

 

 

siehe Text

Eisenhardt

Praktische Philosophie/Theoretische Philosophie:

Begleitseminar zur Vorlesung:

Konzeptionen und Probleme praktischer Vernunft

Dieses Seminar dient der Vorbereitung und vertiefenden Diskussion des zuvor in der Vorlesung behandelten Stoffes anhand ausgewählter Texte, die exemplarisch für gegenwärtig diskutierte Konzeptionen oder Probleme der praktischen Vernunft stehen.

Für Fortgeschrittene geeignet.

 

Literatur:

St. Gosepath (Hg), Motive, Gründe, Zwecke. Theorien praktischer Rationalität,
     Frankfurt/M. (Fischer) 1999.

E. Millgram (Hg.), Varieties of Practical Reasoning, Cambridge/MA,
    MIT Press 2001.

 

 

Mi. 12-14

C 214

26.10.05

Gosepath

Praktische Philosophie (Ethik, Politik)/Geschichte der Philosophie

(Neuzeit):

[Basismodul: Praktische Philosophie]:

Grundmodelle philosophischer Ethik

Die Veranstaltung führt in die Ethik ein, indem sie ausgehend von unserem alltäglichen Moralverständnis einen Überblick über folgende Themen gibt:

·     Welches sind die moralischen Regeln, Rechte und Pflichten, die unser Zusammenleben regeln sollen? Also: was ist der Inhalt unserer Moral?

·     Mit welcher der klassischen Theorien, wie eudaimonistische und Tugendethik (Aristoteles), Pflichtenethik (Kant), individuelle Nutzenethik bzw. Kontraktualismus (Hobbes, Hume), kollektive Nutzenethik bzw. Utilitarismus (Mill) oder Mitleidsethik (Schopenhauer) lässt sich der Inhalt unserer Moral am besten erfassen? Also: was ist die angemessene Theorie unserer Moral?

·     Welche Rechtfertigungsstrategien gibt es in der Ethik? Was ist die angemessene Begründung unserer Moral?

Im Seminar sollen anhand von Auszügen aus den Texten der genannten Klassiker Antworten auf diese Fragen erarbeitet werden.

Einführenden Überblick geben:

William K. Frankena, Analytische Ethik, München (dtv) 1972 und

Dieter Birnbacher, Analytische Einführung in die Ethik, Berlin (de Gruyter) 2003.

Für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

 

 

Di. 16-18

B 9

25.10.05

Gosepath

Basismodul: Einführung in das philosophische Arbeiten

Einführung in das philosophische Arbeiten

In diesem Seminar werden den Studierenden die für ein erfolgreiches Philosophiestudium notwendigen Kompetenzen vermittelt: Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens (Schreiben von Essays und Hausarbeiten; Präsentationen im Unterricht; Zitieren etc.), Lesen und Verstehen englischsprachiger philosophischer Texte, Recherche in der Bibliothek und im Internet etc. Dabei wird insbesondere die Fähigkeit zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten und philosophischen Argumentieren gefördert.

 

Einführende Literatur:

Th. Nagel, Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die
Philosophie, Stuttgart (Reclam) 1990.

J. F. Rosenberg, Philosophieren, Frankfurt/Main: Klostermann 1997.

W. Sesink, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten,
München (Oldenbourg) 2003.

 

 

Mi. 14-16

C 214

26.10.05

Gosepath / Celikates / Röhl

 

Praktische Philosophie (Ethik, Politik):

Grenzgänge: Praktische Philosophie – Politische Praxis, Philosophische Implikationen aktueller politischer Kontroversen

In Zeiten des zugespitzten Pragmatismus und der Vorherrschaft einer unausgefüllten Modernisierungsrhetorik ist es sinnvoll, nach der Orientierungshilfe zu fragen, die die Philosophie der politischen Praxis geben kann. Die Einmischungen der Philosophen und Gesellschaftswissenschaftler in die politische Sphäre sind rar geworden. Sachverstand wird bei den empirischen Wissenschaften eingeholt, doch normativer Input scheint weniger gefragt denn je. Gleichzeitig bemerken die Politiker langsam, dass es ihnen an grundsätzlicher programmatischer Orientierung fehlt. Alte Lager- und Wertezuordnungen sind ins Wanken geraten, die Dinge mischen sich neu und die Geschwindigkeit des gesellschaftlichen Wandels macht Vieles unübersichtlich. Die Politik leidet unter der daraus folgenden Grundsatzlosigkeit und die daraus folgende tagespolitische Kurzatmigkeit ist gerade für die jüngere politische Generation wenig attraktiv. Es gibt deshalb die Notwenigkeit, aber auch ein neues Bedürfnis nach politischen Grundsätzen und politischer Orientierung.

Kann die praktische Philosophie der politischen Praxis bei dieser Orientierung Hilfestellung geben? Welche Beiträge kann die Philosophie überhaupt zu politischem Handeln leisten? Wie weit geht ihre politische Orientierungskraft und wo liegen ihre Grenzen? Wo liegt ihre Relevanz und wo liegen ihre Grenzen. Träumte Platon einst von der Synthese von philosophischer Theorie und politischer Praxis in der Figur des Philosophen-Königs, so machte Aristoteles deutlich, dass die Philosophie Theorie ist, die sich zwar auch mit politischem Handeln beschäftigt, ihren Zweck aber gleichwohl in sich selbst trägt. Wie lässt sich das Verhältnis von Philosophie und Politik zwischen diesen beiden Polen angemessen bestimmen?

In diesen Seminar soll die Reichweite der praktischen Philosophie an aktuellen politischen Kontroversen überprüft werden. Nach einer allgemeinen Einführung zum Verhältnis von praktischer Philosophie und politischer Praxis sollen folgende Themenblöcke behandelt werden.

Block 1: Philosophische Grundlagen und politische Strömungen

Block 2: Wirtschafts- und sozialpolitische Kontroversen

Block 3: Bildungs- und umweltpolitische Kontroversen

Block 4: Europa- und außenpolitische Kontroversen

Zu diesen Themen werden eingeladene PolitikerInnen mit philosophisch orientierten WissenschaftlerInnen und den Studierenden diskutieren. Wegen der auswärtigen Gäste findet das Seminar als Blockveranstaltung an mehreren eintägigen Seminartagen an der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. Die Termine und weitere Angaben werden zu Beginn des Semesters per Aushang und auf http://www.uni-giessen.de/philosophie bekannt gegeben.

Für AnfängerInnen in Philosophie und Studierende aller Fachbereiche geeignet.

 

 

siehe Text

Gosepath / Siller

 

Logische Propädeutik/Philosophie der Logik:

Philosophie der Logik

Die Logik liefert Regeln dafür, wie man von gültigen Aussagen zu anderen, ebenfalls gültigen Aussagen kommt. Diese Regeln werden in der Wissenschaft und im Alltag permanent benutzt.

In der Philosophie der Logik werden die Stellung und die Anwendbarkeit dieser Regeln untersucht. Dabei treten Probleme auf wie z.B.: Handeln die Regeln der Logik von Sätzen   oder wovon? Wie verhält sich die Logik zur Grammatik und zur Mengenlehre? Wie kennzeichnet man logische Wahrheit? Was leisten unübliche Regelsysteme der Logik? Was ist die Stellung der Logik in den Wissenschaften?

Im Seminar werden wir uns nach einer kurzen Einführung in die Logik

überwiegend damit befassen, wie Willard van Orman Quine diese Fragen beantwortet hat.

Für Anfänger geeignet.

 

Literatur:

W. v. O. Quine, Philosophie der Logik, Stuttgart u.a., W. Kohlhammer, 1973.

 

 

Fr. 12-14

C 29

28.10.05

Hollenhorst

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Geschichte der Philosophie:

Seminar zur Vorlesung: Die Lehre vom Menschen

Das Diskussionsseminar bietet Gelegenheit zur – durchaus auch kritischen - Klärung des Vorlesungsstoffes und zu weiterer Lektüre.

 

 

Mi. 19:30-20:15

C 214

26.10.05

Meinhardt

Praktische Philosophie/Geschichte der Philosophie (Mittelalter):

Wille und Vernunft des Menschen bei Thomas von Aquin

Das Seminar setzt die Behandlung der Willensfreiheit auf der Grundlage weiterer Thomas-Texte fort (v. a       . aus den Quaest. disp. de veritate). Neue Teilnehmer sind willkommen, eine Kenntnis der vorangegangenen Diskussionen des Sommersemesters ist nicht unbedingt erforderlich, für Interessierte stehen aber die Protokolle zur Verfügung (Auslage im Zentrum für Philosophie). Thomas behandelt das Freiheitsthema in aller Breite auf dem Hintergrund seiner Philosophie (und Theologie) des Menschen, das Seminar bietet also über dieses spezielle Thema hinaus eine Hinführung zu einem großen philosophisch-theologischen Gesamtentwurf im hochmittelalterlichen 13. Jahrhundert.

Zweisprachige Kopien der zu behandelnden Texte werden zur Verfügung stehen.

 

Literatur:

Einschlägige Artikel in den Fachlexika (s.o. bei der VL).

J. Auer, Die menschliche Willensfreiheit bei Thomas und Duns Scotus, 1938.

K. Riesenhuber, Die Transzendenz der Freiheit zum Guten. Der Wille in

   der Anthropologie und der Metaphysik des Thomas von Aquin, 1971.

G. Siewerth, Thomas von Aquin. Die menschliche Willensfreiheit,

    Düsseldorf 1954.

D. Welp, Willensfreiheit bei Thomas von Aquin, Fribourg 1979. 

 

Fr. 8:30-10:00

C 3

28.10.05

 

Meinhardt / Klein

Erkenntnistheorie:

Kant: Kritik der reinen Vernunft

Für Anfänger und Fortgeschrittene.

 

Literatur:

I. Kant, Kritik der reinen Vernunft, Philosophische Bibliothek,

   Felix Meiner Verlag, Hamburg.

 

 

Mo. 12-14

Hörsaal 5

31.10.05

Probst

Theoretische Philosophie:

E. Tugendhat: Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung

Für Anfänger und Fortgeschrittene.

 

Literatur:

E. Tugendhat, Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung, stw 221,    Frankfurt/M. 1979. 

 

 

Mi. 16-18

Hörsaal 3

26.10.05

Probst

Theoretische Philosophie/Erkenntnistheorie und Ontologie:

Kausalität – „Relikt eines vergangenen Zeitalters“ oder

„Klebstoff des Universums“?

Die Kategorien von Ursache und Wirkung gehören zu den fundamentalen Konzepten, mit denen wir uns sowohl im Alltagsleben als auch in der Wissenschaft orientieren. Seit David Humes skeptischer Kritik des traditionellen Begriffs der Verursachung ist, besonders unter empiristisch eingestellten Denkern, umstritten, ob Kausalzusammenhänge über bloße Regularitäten hinausgehen. Bertrand Russell ging zwischenzeitlich sogar so weit zu behaupten, dass das philosophische Konzept der Verursachung überflüssig sei, sobald eine Wissenschaft ein Stadium exakter mathematisch-funktionaler Formulierung erreicht habe. Inzwischen setzt sich jedoch zunehmend die Einsicht durch, dass eine Humesche Regularitätstheorie nicht die Funktion erfüllen kann, die der Konnex von Ursache und Wirkung als „cement of the universe“ im Alltagsverstand und der Wissenschaft besitzt, und es gibt ganz unterschiedliche Vorschläge für stärkere Theorien der Verursachung.

Allerdings ist u.a. immer noch unklar, ob man eine gemeinsame Konzeption der Kausalität finden kann, die gleichermaßen für alltägliche Verursachung wie für die von den verschiedenen Naturwissenschaften untersuchten Prozesse angemessen ist.

In diesem Seminar wollen wir uns zunächst mit einigen zentralen historischen Texten zur Kausalität, hauptsächlich aber mit neueren Kausalitätstheorien auseinandersetzen.

Für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

 

Literatur:

Aristoteles, Physik, Hamburg (Meiner) 19XX.

D. M. Armstrong, What is a Law of Nature? Cambridge u.a.: Cambridge UP, 1983.

N. Cartwright, Nature’s Capacities and their Measurement, Oxford (Clarendon Press) 1989.

P. Dowe, Physical Causation, Cambridge (Cambridge UP) 2000.

R. Harré/E. H. Madden, Causal Powers, Oxford (Oxford UP) 1975.

D. Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Hamburg (Meiner) 1993.

J. Locke, Versuch über den menschlichen Verstand, Hamburg (Meiner) 2000.

J. L. Mackie, The Cement of the Universe: a study of causation, London u.a. (Oxford UP) 1974.

U. Meixner, Theorie der Kausalität: ein Leitfaden zum Kausalbegriff in zwei Teilen, Paderborn (Mentis) 2001.

J. Pearl, Causality: models, reasoning, and inference, Cambridge (Cambridge UP) 2001.

B. Russell, „On the Notion of Cause“, in ders.: Mysticism and Logic, London (Routledge) 1994.

B. Russell, Human Knowledge. Its Scope and Limits, London (Routledge) 1997.

W. Salmon, Causality and Explanation, Oxford (Oxford UP) 1998.

G. Vollmer, „Ein neuer dogmatischer Schlummer? Kausalität trotz Hume und Kant“ in ders.: Was können wir wissen? Die Erkenntnis der Natur, Stuttgart (Hirzel) 1986

  

 

Di. 14-16

C 214

25.10.05

Röhl

Fachdidaktik:

Mit Filmen philosophieren? Einsatz von Filmen im Philosophie-

und Ethikunterricht

Film und Philosophie - ein altes Thema, das seit Platons Höhlengleichnis die Philosophen bewegt hat. Bei Platon ist die Höhle quasi eine Vorstufe des heutigen Kinos, das Schattentheater gilt als Gleichnis für oberflächliche Weltbetrachtung. Warum also sollte man unter diesen Voraussetzungen Filme zum Unterrichtsgegenstand machen? Kinder und Jugendliche haben doch ohnehin schon einen erheblichen Medienkonsum. Sollte man da im Unterricht nicht vielmehr die Lesekompetenz stärken und sich auf die Textarbeit konzentrieren? Gewichtige Argumente, aber auch das Sehen will gelernt sein, um Manipulation und Reizüberflutung entgegenzuwirken. Denn der Film ist heute neben seiner Funktion als Mittel der Zerstreuung eben auch ein unentbehrliches Medium der Erfahrung, das uns hilft, die Welt zu verstehen und uns in ihr zu orientieren. Bilder können uns gefangen nehmen, sie können uns aber auch in Distanz zu unserer Umwelt setzen, zum Staunen anregen, Fragen über unseren Alltag aufwerfen, neue Realitäten entstehen lassen. Filme können geeignete Mittel gegen die Abstraktheit philosophischer und ethischer Theorien sein, sie ermöglichen konkrete Erfahrungen. Insofern kann man nicht mit Filmen philosophieren, sie können aber zum Philosophieren hinführen und Anschauungsmaterial für philosophische Probleme bieten. Doch das genaue, bewusste Hinsehen will gelernt sein.

Voraussetzung für die filmische Vermittlung philosophischer und ethischer Inhalte ist entwicklungspsychologisches und neurobiologisches Grundlagenwissen, um einen adäquaten Film für eine bestimmte Altersgruppe zu finden. Hier geht es nicht um FSK-Angaben, sondern vor allem um die entwicklungspsychologisch bedeutsamen Fähigkeiten zur Perspektivenübernahme und zur Empathie, die die Wahl des geeigneten Mediums entscheidend beeinflussen, sowie um die Möglichkeiten, kognitive und emotionale Erfahrungen in Kongruenz zu bringen.

Im Anschluss an einen theoretischen Einführungsblock, der diese Grundkenntnisse vermitteln wird, geht es anschließend um methodische Möglichkeiten der Filmarbeit im Philosophie- und Ethikunterricht. Unter Berücksichtigung dieser grundlegenden Bausteine werden ausgewählte Filme gemeinsam didaktisch aufbereitet.

Erwartet werden die aktive Mitarbeit und die Bereitschaft, in Gruppen eine Einheit zu einem ausgewählten Film zu erarbeiten, sowie die Durchführung einer eigenen didaktisch-methodisch gestalteten Unterrichtssequenz.

Ein Reader mit Literatur wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.

 

Zur Vorbereitung:

B. Kensmann, Film-Wirklichkeiten, in: Urban, C./Engelhardt, J. (Hrsg.): Wirklichkeit im Zeitalter ihres Verschwindens, Münster 2000, S. 101-128.

M. C. Nussbaum, Love’s Knowledge. Essays on Philosophy and Literatur, Oxford 1990.

 

 

Do. 18-20

C 3

27.10.05

 

Rösch

Fachdidaktik:

Praktikumsvorbereitung

Das Fachpraktikum ist ein wichtiger Baustein der Lehrer/innenausbildung. Es ermöglicht erste unterrichtspraktische Erfahrungen und gibt die Möglichkeit, das bisher Gelernte im Unterrichtsalltag anzuwenden. Um die Praktikumswochen so effektiv wie möglich zu gestalten, aber auch den Druck der ersten Unterrichtspraxis zu mildern, bedarf es vorbereitender Planungen.

In vier Blockveranstaltungen werden wir uns Themen wie den eigenen Erwartungen an das Praktikum, Vorstellungen gelingenden Ethik- und Philosophieunterrichts, den Lehrplänen, sinnvollen Hospitationsgesichtspunkten und dem Praktikumsbericht widmen. Einen entscheidenden Raum nimmt die angeleitete Planung einer Unterrichtsreihe für das Praktikum ein.

Ein Reader mit Literatur wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.

 

Zur Anschaffung empfohlen:

H. Meyer, Leitfaden zur Unterrichtsvorbereitung, Cornelsen Scriptor,
Berlin 2003.

 

Termine:

Fr  04.11.2005, 15–18 Uhr

Fr  09.12.2005, 15–18 Uhr

Fr  07.01.2006, 15–18 Uhr

Fr  03.02.2006, 15–18 Uhr

in Raum C 214

siehe Text

Rösch

Spezielle Philosophie (Biophilosophie)/Theoretische Philosophie

(Anthropologie)/Praktische Philosophie (Ethik):

Wie frei ist der menschliche Wille? – Natur- und biophilosophische

Positionen

Die Rezeption neuerer Forschungsergebnisse aus Neuro- und Soziobiologie stößt wissenschaftlich wie gesellschaftlich unter anderem deshalb auf Widerstand, weil damit notwendigerweise die Akzeptanz eines deterministischen Weltbildes verbunden wäre. Dies wiederum erzeugt zumindest aus zwei Gründen, einem philosophischen und einem psychologischen, spontan Skepsis. Zum einen passt die moderne Naturinterpretation nicht zu der seit der Aufklärung fest in der philosophischen Denktradition fixierten Freiheitsidee. Schuld und Verantwortung sind nach allgemeiner Auffassung an die Freiheit des Menschen, seine Entscheidungs- und Handlungsautonomie gebunden. Schuld und Verantwortung setzen voraus, dass man sich hätte anders verhalten können, wenn man nur gewollt hätte. Diese in der Kantschen Tradition stehende Freiheitsbedingung wird jedoch zunehmend durch eine wissenschaftlich gespeiste naturalistische Anthropologie in Frage gestellt. Psychologisch speist sich die Skepsis aus der Tatsache, dass Menschen Schuld und Verantwortlichkeit empfinden und erleben und glauben, sie zuweisen zu können und dies in ihrer alltäglichen Praxis auch tun. Trotzdem scheint die durch ein „moralisches Ich“ konstituierte Handlungsautonomie eine Konstruktion des Gehirns zu sein, die in der Außenperspektive den Charakter einer Illusion hat. Es versteht sich von selbst, dass wenn sich auf Freiheit gegründete moralische Schuld als persönlich konstruierte Illusion und damit als philosophische Fiktion herausstellt, dies nicht ohne Brisanz für Wissenschaft und Gesellschaft, letztlich für den Lebensentwurf und das Selbstbild jedes Einzelnen sein kann. Im Seminar werden wir den philosophischen Wettstreit zwischen deterministischen und kompatibilistischen Positionen (also solchen, die Determination und Freiheit für vereinbar halten) aufgreifen und Arbeiten besprechen, die bei prinzipieller Akzeptanz eines naturalistischen Weltbildes verschiedenartige Interpretationen der Willensfreiheit anbieten.

Für Anfänger geeignet.

 

Einführende Literatur:

Ch. Geye, Hirnforschung und Willensfreiheit. Frankfurt/M (Suhrkamp) 2004.

W. Prinz, Kritik des freien Willens: Bemerkungen über eine soziale
Institution, Psychologische Rundschau 55/2004, S. 198-206.

G. Roth, Fühlen, Denken, Handeln - Wie das Gehirn unser Verhalten steuert, Frankfurt/M (Suhrkamp) 2001.

W. Singer, Das Ende des freien Willens? – Interview. Spektrum der Wissenschaft 2/2001, S. 72-75.

H. Walter, Neurophilosophie der Willensfreiheit, Paderborn (Mentis) 1999

 

Mo. 14:15-15:45

C 214

31.10.05

 

Voland

Spezielle Philosophie (Biophilosophie)/

Theoretische Philosophie (Anthropologie):

Begleitseminar zur Vorlesung: Einführung in die Biophilosophie

Das Begleitseminar dient sowohl der Diskussion des zuvor in der Vorlesung behandelten Stoffes als auch der exemplarischen Vertiefung behandelter Themen an Hand ausgewählter Fallstudien. Diese Veranstaltung ist als typisches „Referateseminar“ konzipiert. Eine Teilnahme setzt den Besuch der Vorlesung voraus.

Für Anfänger geeignet.

 

 

Di. 9:45-11:15

C 214

25.10.05

 

Voland
     

F o r s c h u n g s k o l l o q u i e n

 

 

 

 

Biophilosophie

In diesem Kolloquium diskutieren wir an Hand neuester Literatur aktuelle Probleme der Biophilosophie. Auch kommen Probleme aus dem Zusammenhang eigener Forschungsprojekte zur Sprache.

Nur für Fortgeschrittene.

Um persönliche Voranmeldung wird gebeten.

 

 

Mo. 18:00-19:30

C 210

31.10.05

Voland

Aristoteles, Metaphysik

Dieses Kolloquium ist ein "Privatissimum" im Verständnis der alten

Universität, kein "Privatvergnügen", sondern ein gemeinsames dialogisches Bemühen, keine „Lehrveranstaltung“ eines dozierenden Professors, sondern interpretierendes Bemühen um den Text, ohne Semesterbindung, ohne Stoffbewältigungszwang, ein interpersonales Bemühen um durch den Text vermittelte Erkenntnis. Wer dennoch, noch im Studium, einen "Schein" braucht, erhält ihn selbstverständlich zu den üblichen Konditionen.

Neue Mitglieder sind willkommen, eine kurze Vorstellung in der Sprechstunde wäre sinnvoll.

Sa. 16:30-19:00

vierwöchentlich

auch in den Ferien

Meinhardt

Philosophisches Kolloquium

siehe Aushang sowie Internet

Gosepath

Kanitscheider

Voland

 

VORTRÄGE DES ZENTRUMS FÜR PHILOSOPHIE                          

                                                                                                                     

UND GRUNDLAGEN DER WISSENSCHAFT

 

 

 

siehe Aushang sowie Internet

Die Hochschul-

lehrer und Lehr-

beauftragten des Zentrums

 

 

 

   

Prof. Dr. Bernulf Kanitscheider hat ein Forschungssemester.