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KVV-WiSe 2006/07

 

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2006 / 2007

Stand: 08.07.2006

Einmalige Informationsveranstaltung:

Philosophie im Wintersemester 2006 / 2007

Mo. 18-20

A 5

16.10.2006

HaF (Hörer aller Fachbereiche)

 

Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragten des Zentrums

V o r l e s u n g e n

 

 


Basismodul Einführung in das Philosophische Arbeiten:

Ringvorlesung: Philosophie und die Grundlagen der Wissenschaft

Die Ringvorlesung ist als Einführung in die Philosophie für Hörer aller Fachbereiche gedacht und dient dazu, einen Überblick über folgende Teildisziplinen der Philosophie zu geben: Moralphilosophie, angewandte Ethik, Politische Philosophie, Sozialphilosophie, Erkenntnistheorie, Naturphilosophie, Ontologie, Wissenschaftstheorie, Philosophie des Geistes, Biophilosophie, Anthropologie, Ästhetik, Hermeneutik, Rechtsphilosophie, Antike und Mittelalterliche Philosophie (eine detaillierte Terminübersicht ist im Zentrum für Philosophie erhältlich).

 

Übersicht:

Mo. 18-20
A 5
16.10.2006

HaF

Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragten des Zentrums

16.10.2006

23.10.2006

30.10.2006

06.11.2006

13.11.2006

20.11.2006

27.11.2006

04.12.2006

11.12.2006

08.01.2007

15.01.2007

22.01.2007

29.01.2007

05.02.2007

 

Einführungsveranstaltung

Moralphilosophie

Naturphilosophie

Wissenschaftstheorie

Angewandte Ethik

Anthropologie

Biophilosophie

Hermeneutik

Politische Philosophie und Sozialphilosophie

Ästhetik

Ontologie

Philosophie des Geistes

Antike und Mittelalterliche Philosophie

Erkenntnistheorie

 

alle Lehrenden

Celikates

Kanitscheider

Röhl

Gosepath

Voland

Voland

Probst

Celikates

Probst

Röhl

Hedrich

Meinhardt

Kanitscheider

 

Basismodul Theoretische Philosophie:

Grundfragen der Theoretischen Philosophie

Viele Menschen verbringen heutzutage lange Stunden ihres Lebens hinter Bildschirmen. Und doch wissen sie, dass die wichtigsten Tatsachen und Ideen hinter den Schirmen liegen. So ist die Schlüsselfrage des philosophischen Verhaltens zur Welt das Problem ihrer transphänomenalen Erkennbarkeit. Ob Metaphysik, oder Naturerkennen, stets geht es zuerst darum zu verstehen, ob es hinter der phänomenalen, sichtbaren Ebene eine Sicht der Wirklichkeit gibt, die wir unter Einsatz von Theorie, Vermutung und formalen Ideen, zumindest partiell, erkennen können. Bis in die Gegenwart sind immer wieder neue Entwürfe vorgelegt worden, Licht in den scheinbar dunklen Zusammenhang von Erscheinung und Wirklichkeit zu bringen. Einen Fortschritt in der begrifflichen Problematik ist jüngst durch die kognitiven Neurowissenschaften erzielt worden. Lange Zeit vernachlässigt, können diese Hinweise darauf geben, wie die Schnittstelle von erkennendem und erkanntem System, dem Subjekt und Objekt der alten Terminologie, beschaffen ist. Diese Vorlesung soll einen einführenden Überblick über zentrale Fragen der Erkenntnistheorie und Metaphysik geben. Sie richtet sich besonders auch an Studienanfänger.

 

Literatur:

Bieri, P. (Hrsg.): Analytische Philosophie der Erkenntnis, Bodenstein 1994.

Bunge, M.: Emergence and Convergence, Toronto 2003.

Putnam, H.: What is “realism”? Proc. Arist. Soc. 76 (1976), S. 177-194.

Skagestad, B.: Hypothetical realism, in: Brewer, M. B./Collins, B. E. (Hrsg.): Scientific inquiry and the social sciences, San Francisco 1981, S. 77-97.

Di. 12-14
A 3
17.10.2006

HaF

Kanitscheider

Geschichte der Philosophie (Antike und Mittelalter):

Philosophie in Spätantike, Vorscholastik, Frühscholastik

(ca. 350-1150 n. Chr.)

In den meisten Philosophiegeschichten liegen die Schwerpunkte der Darstellungen auf den jeweils als Epochenhöhepunkte angesehenen Autoren oder Zeiträumen. Die Übergangsentwicklungen werden weniger ernst genommen, sie gelten als „nicht mehr“ oder „noch nicht“. Bei einer solchen Vorabwertung wird man den einzelnen  Denkern kaum gerecht werden können. Die Vorlesung wird versuchen, diesen Fehler zu vermeiden, ihr Thema wird ausdrücklich eine solche Übergangszeit sein. Sie beginnt mit Augustinus und  Dionysius Areopagita, beide sind wesentliche Überlieferer  der Patristik an das Mittelalter. Es folgen Johannes Scotus Eriugena, dann Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux und Peter Abaelard. Den Abschluß bildet die Schule von Chartres, die im 13. Jahrhundert die geistige Führung an die Universität in Paris weitergibt.

 

Literatur:

Die Mittelalterkapitel der gängigen Philosophiegeschichten. Außerdem die einschlägigen Artikel in der Theologischen Realenzyklopädie (TRE), mit jeweils ausführlichen Literaturangaben.

 

Mi. 18-19:30

A 3

18.10.2006

HaF

 

Meinhardt

Philosophische Anthropologie:

Philosophische Anthropologie

Die Vorlesung ist eine Überblicksvorlesung im Ausgang von der griechischen Philosophie, mit besonderer Berücksichtigung der philosophischen Anthropologie des 20. Jahrhunderts.

Für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

 

Mi. 16-18

A 3

18.10.2006

HaF

 

 

Probst

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Spezielle Philosophie (Biophilosophie):

Einführung in die Biophilosophie (Biophilosophie I)

In dieser Einführungsvorlesung wird zunächst der theoretische Hintergrund aller modernen Biologie, nämlich die Darwinische Evolutionstheorie in Aussage und Geschichte vorgestellt, um anschließend in ausgewählten Themenfelder der Biologie und Anthropologie (Evolution von Sozialverhalten, Geschlechtlichkeit, Sprache, Intelligenz, „Theory of Mind“) und der Philosophie (Erkenntnistheorie, Ethik, Ästhetik) expliziert zu werden. Anhand neuerer Einsichten aus Primatologie, Paläoanthropologie, Verhaltens- und Kognitionsforschung wird auf diese Weise der Beitrag des Darwinischen Paradigmas zu einem verbesserten historischen und kausalen Verständnis der conditio humana umrissen.

 

Literatur:

Barrett, L./Dunbar, R./Lycett, J.: Human Evolutionary Psychology,
Basingstoke & New York: Palgrave 2002.

Betzig, L. (ed.): Human Nature - A Critical Reader, New York &
Oxford: Oxford University Press 1997.

Mayr, E.: Eine neue Philosophie der Biologie, München: Piper 1991.

Ruse, M.: Evolutionary Naturalism – Selected Essays. London & New York: Routledge 1995.

Sterelny, K./Griffiths, P. E.: Sex and Death. An Introduction to Philosophy of Biology,  Chicago: University of Chicago Press 1999.

Voland, E.: Das Verhalten des Menschen. in: Redaktion Brockhaus (Hrsg.): Phänomen Mensch. Leipzig & Mannheim: Brockhaus 1999,
S. 548-679

Vollmer, G.: Biophilosophie, Stuttgart: Reclam 1995.

 

Di. 08:15-09:45

A 5

17.10.2006

HaF

 

Voland

 

 

 

 

                                                 S e m i n a r e

  

 

 


Basismodul: Einführung in das Philosophische Arbeiten

Einführung in das philosophische Arbeiten

In diesem Seminar werden den Studierenden die für ein erfolgreiches Philosophiestudium notwendigen Kompetenzen vermittelt: Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens (Schreiben von Essays und Hausarbeiten; Präsentationen im Unterricht; Zitieren etc.), Lesen und Verstehen englischsprachiger philosophischer Texte, Recherche in der Bibliothek und im Internet etc. Dabei wird insbesondere die Fähigkeit zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten und philosophischen Argumentieren gefördert. Dieses Seminar wird allen Anfängern empfohlen!

 

Einführende Literatur:

Eco, U.: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt,
Heidelberg: Müller 2003.

Knigge-Illner, H.: Der Weg zum Doktortitel. Strategien für die erfolgreiche Promotion, Frankfurt/M.: Campus 2002.

Kruse, O.: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium, Frankfurt/M.: Campus 1995.

Nagel, Th.: Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie. Stuttgart: Reclam 1990.

Rosenberg, J. F.: Philosophieren. Frankfurt/M.: Klostermann 1997.

Sesink, W.: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten,
München: Oldenbourg 2003.

Tetens, H.: Philosophisches Argumentieren, München: Beck 2004.

 

Do. 12-14

B 9

19.10.2006

HaF

Celikates / Probst / Röhl

Basismodul Praktische Philosophie

Praktische Philosophie (Ethik)/Geschichte der Philosophie (Neuzeit):

Grundmodelle der Ethik

Wie soll ich handeln? Das ist die Grundfrage der Ethik. Sie hat in der Geschichte der Moralphilosophie eine Vielzahl unterschiedlicher Antworten gefunden. Im Seminar sollen diese Antworten im Rahmen einer Auseinandersetzung mit klassischen Texten diskutiert werden. Wir wollen uns dabei der antiken Ethik (Platon & Aristoteles), dem Kontraktualismus (Hobbes), der Gefühlsethik (Hume & Smith), der Pflichtenethik (Kant), dem Utilitarismus (Bentham & Mill) und der Kritik der Moral (Nietzsche) zuwenden.

Diese Veranstaltung ist insbesondere für Anfänger geeignet!

 

Begleitend zu diesem Seminar wird ein Tutorium angeboten.

 

Einführende Lektüre:

Birnbacher, D.: Analytische Einführung in die Ethik, Berlin 2003.

Höffe, O.(Hg.): Lexikon der Ethik, München 1997.

Spaemann, R.: Moralische Grundbegriffe, München 1994.

Tugendhat, E.: Vorlesungen über Ethik, Frankfurt/M. 1993.

Mi. 14-16

B 9

18.10.2006

HaF

 

Celikates

Basismodul Praktische Philosophie:

Tutorium zum Seminar: Grundmodelle der Ethik

Hier sollen die Sitzungen im Plenum vor- bzw. nachbereitet werden und die Essays gemeinsam besprochen werden.

siehe Aushang

Verhoff

Praktische Philosophie (Sozialphilosophie)/Spezielle Philosophie

(Philosophie der Sozialwissenschaften):

Philosophie der Sozialwissenschaften

Philosophy of the social sciences ist im englischsprachigen Raum ein lebendiges Gebiet der Philosophie. Im Gegensatz dazu ist die Diskussion um die Philosophie der Sozialwissenschaften im deutschen Sprachraum in der letzten Zeit kaum geführt worden. Die in diesem Bereich gestellten Fragen sind aber von zentraler Bedeutung: Handelt es sich bei den Sozialwissenschaften – etwa bei der Soziologie – wirklich um Wissenschaften? Worin liegen die Unterschiede zwischen Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften? Ist die Hauptaufgabe der Sozialwissenschaften Erklärung, Interpretation oder Kritik? Können die Sozialwissenschaften wertfrei sein? Wie verhalten sich Beobachter- und Teilnehmerperspektive zueinander und worin besteht der Unterschied zwischen Sozialwissenschaftlern und gewöhnlichen Akteuren? Im Seminar sollen diese Fragen diskutiert werden im Rahmen einer Auseinandersetzung mit klassischen Texten von John St. Mill, Emile Durkheim, Max Weber, Karl Marx, Alfred Schütz, Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas, Clifford Geertz, Harold Garfinkel, Pierre Bourdieu u.a.

Diese Veranstaltung ist für Anfänger und für Fortgeschrittene geeignet.

 

Einführende Literatur:

Acham, K.: Philosophie der Sozialwissenschaften, Freiburg 1983.

Benton, T./Craib, I.: Philosophy of Social Science, Houndmills 2001.

Hollis, M.: Soziales Handeln. Eine Einführung in die Philosophie der Sozialwissenschaften, Berlin 1995.

Martin, M./McIntyre, L.C. (Hg.): Readings in the Philosophy of Social Science, Cambridge/MA 1993.

Turner, St. P./Roth, P. A. (Hg.): The Blackwell Guide to the Philosophy of the Social Sciences, Oxford 2003.

Do. 10-12

C 214

19.10.2006

HaF

Celikates

Theoretische Philosophie:

Natürliche und künstliche Intelligenz

Nach David Wechsler, der einen der am weitesten verbreiteten Intelligenztests entwickelt hat, ist Intelligenz „die allgemeine Fähigkeit des Individuums, die Welt, in der es lebt, zu verstehen und sich in ihr zurechtzufinden.“ Mindestens über die letztgenannte Fähigkeit müssen alle Lebewesen verfügen, die sich fortbewegen können. Auch Roboter, die in der Automobilherstellung eingesetzt werden, müssen sich „in ihrer Welt zurechtfinden“ und z.B. eine Schweißnaht an der richtigen Stelle der Karosserie anbringen. Das Verstehen ist nicht direkt zu beobachten, aber es äußert sich im flexiblen Umgang mit Informationen, was man gegebenenfalls auch an nicht menschlichen Wesen beobachten könnte.

Die ständige Weiterentwicklung der Computer hat es ermöglicht, immer mehr an „Intelligenz“ im Sinne der obigen Definition künstlich herzustellen. Daraus ergibt sich die vieldiskutierte Frage, ob Menschen im Bereich der Intelligenz Fähigkeiten haben, die sich nicht „nachbauen“ lassen.

Zentrale Themen des Seminars sind:

1.      Intelligenzbegriffe der Psychologie

2.      Unterschiede zwischen Mensch und Tier

3.      Methoden der künstlichen Intelligenz

4.      Derzeitige und zukünftige Leistungsfähigkeit der künstlichen Intelligenz

5.      spezifisch menschliche Intelligenz (Philosophie des Geistes)

Teilnahme ohne Vorkenntnisse möglich, daher geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene.

 

Literatur:

Bieri, P. (Hrsg.): Analytische Philosophie des Geistes,
Weinheim: Beltz Athenäum, 3. Aufl. 1997.

Görz, G.: Einführung in die künstliche Intelligenz,
Bonn/Paris/Reading (Mass.) 2. Aufl. 1995.

Heinz Nixdorf Museums Forum: Computer. Gehirn: Was kann der Mensch? Was können die Computer? Paderborn: Schöningh 2001.

Kim, J.: Philosophie des Geistes, Wien/New York: Springer 1998.

Luger, G. F.: Künstliche Intelligenz. München: Pearson 2002.

Nilsson, N.: Principles of Artificial Intelligence, Berlin/Heidelberg/New York: Springer 2. Aufl. 1982.

Russell, S./Norvig, P.: Künstliche Intelligenz, München: Pearson 2004.

 

Fr. 12-14

C 27

20.10.2006

HaF

Hollenhorst

 

Diskussionsseminar zur Vorlesung: Grundfragen der Theoretischen

Philosophie

Hier werden die in der Vorlesung vorgetragenen theoretischen Zusammenhänge durch weitere Beispiele, Gedankenexperimente und Anwendungen vertieft. Der Besuch dieses übungsartigen Seminars erspart Mühe beim Studium der Mitschrift und erleichtert den Zugang zu den Prüfungen.

 

Di. 13:45-14:30

C 210

17.10.2006

HaF

Kanitscheider

 

Theoretische Philosophie:                                                                          

Natur und Zahl – die Mathematisierung der Welt

Bereits Kant hat betont, dass die Verwendung von Mathematik konstitutiv für Wissenschaft schlechthin ist. Spätestens seit den Erfolgen der neuzeitlichen Naturwissenschaft im 17. Jahrhundert hat sich die Fruchtbarkeit des formalen Denkens in vielen Wissenschaftszweigen gezeigt. Dennoch bleibt die erkenntnistheoretische Frage bestehen, ob die Reichweite des mathematischen Denkens begrenzt ist oder ob sich letzten Endes hinter allen Phänomenbereichen identifizierbare Algorithmen aufweisen lassen und es nur Sache des Einfallsreichtums ist, diese berechenbaren Strukturen zu finden. Die pythagoreische Intuition, von Galilei zum methodischen Prinzip erhoben, dass das Wesen der Realität zahlenmäßig und geometrisch erfasst werden kann, hat bis in die Gegenwart zu erstaunlichen Erklärungserfolgen geführt, aber gilt diese Heuristik universell?

 

Literatur:

Barrow, J. D.: Warum die Welt mathematisch ist, Frankfurt 1993.

Dirac, P. A. M.: The relation between mathematics and physics, Proc. Roy. Soc. (Edinburgh) 59 (1939), S. 122-129.

Wigner, E. P.: The unreasonable effectiveness in the natural sciences, in: symmetries and reflections, Cambridge 1967, S. 222-237.

Hedrich, R.: Die nicht ganz so unglaubliche Effizienz der Mathematik in den Naturwissenschaften, in: Philosophia naturalis 30/1 (1993).

Kanitscheider, B.: Geometrie und Wirklichkeit, Berlin 1971.

Ullmo, J.: The agreement between mathematics and physical phenomena, in: M. Bunge (Hrsg.) The critical approach to science and philosophy, London 1964, S. 350-359.

Hempel, C. G.: Geometry and Empirical Science, in: The Structure of Scientific Thought, Boston 1960.

Einstein, A.: Geometrie und Erfahrung (1921), in: ders.: Mein Weltbild, Ullstein 1997.

 

Di. 16-18

C 214

17.10.2006

Kanitscheider

Praktische Philosophie:

Hedonistische Ethik

Der Hedonismus ist eine Form der Glücksethik, in der das individuelle Erleben von Lust das oberste Ziel des Handelns bildet. Durch Aristippos v. Kyrene in die Philosophie eingeführt, im Epikureismus transformiert, im christlichen Platonismus heftig bekämpft, beruht diese naturalistische Ethik auf einer metaphysisch äußerst sparsamen Basis, mit dem Ziel, den Menschen zu einem gelungenen Leben zu führen. Hedonismus ist eine diesseitsorientierte Ethik, deren Handlungsordnung die Menschen mit sparsamen Anweisungen und im Vertrauen auf sein rationales Reflexionsvermögen zu einer freudvollen, pazifistischen und toleranten Lebenshaltung führen soll.

 

Literatur:

Baker, R./Elliston, F. (Hrsg.): Philosophy and Sex,
2. Aufl. New York: 1984.

Davidsen, J. N.: Kurtisanen und Meeresfrüchte. Die verzehrenden Leidenschaften im klassischen Athen, Berlin: Siedler 1999.

Denzler, G.: Die verbotene Lust. 2000 Jahre christliche Sexualmoral, München 1991.

Dessau, B./Kanitscheider, B.: Von Lust und Freude,
Frankfurt/Main: Insel 2000.

Dierichs, A.: Erotik in der Kunst Griechenlands, Mainz 1993.

Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen,
Hamburg: 1998, 2. Buch/VIII. und X. Kap. I.

Duerr, H. P.: Obszönität und Gewalt. Der Mythos vom Zivilisationsprozeß. Bd. 3, FrankfurtM. 1993.

Hossenfelder, M.: Epikur, München 1991.

Miketta, G./Tebel-Nagy, C.: Liebe und Sex. Über die Biochemie leidenschaftlicher Gefühle, Stuttgart 1996.

Rotter, E. & G.: Venus, Maria, Fatima. Wie die Lust zum Teufel ging, Düsseldorf 1996.

 

Mi. 10-12

C 214

18.10.2006

HaF

Kanitscheider

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Geschichte der Philosophie:

Seminar zur Vorlesung: Philosophie in Spätantike…

Das Diskussionsseminar bietet Gelegenheit zur – durchaus auch kritischen - Klärung des Vorlesungsstoffes und zu weiterer Lektüre.

 

Mi. 19:30-20:15

C 214

18.10.2006

HaF

 

Meinhardt

Geschichte der Philosophie (Antike und Mittelalter)/Praktische Philosophie:

Boethius: Trost der Philosophie

Seiner Lebenszeit nach ( 48o–524 n. Chr.) war Boethius einer der letzten großen römischen Philosophen, die ganze Breite seiner Wirkung entfaltet sich aber dann im Mittelalter, mit Übersetzungen ins „Deutsche“ und Kommentierungen vom Frühmittelalter an bis weit über das Spätmittelalter hinaus. Mit seinem Hauptwerk, der „Consolatio Philosophiae“, bekommt man also wesentliche Inhalte langer Zeiträume europäischen Philosophierens zu fassen.

Die Hauptarbeit des Seminars soll interpretierende Textlektüre sein, unterbrochen durch Referate über thematische Schwerpunkte.

 

Texte:

Es gibt verschiedene, auch billigere Ausgaben (Reclam, Artemis deutsch).

Empfohlen zur Anschaffung wird die zweisprachige Tusculum- Studien-Ausgabe im Artemis –Verlag 2004, ISBN/EAN 3-7608–1379–8, € 14,90.

 

Literatur zur Einführung und Vorbereitung:

Hirschberger, J.: Geschichte der Philosophie. Band I.

Artikel „Boethius“ im Lexikon des Mittelalters. Artemis – Verlag, Bd. II.

Gigon, O.: Einleitung zur o.a. Ausgabe im Artemis – Verlag.

 

Fr. 08:30-10

C 3

20.10.2006

HaF

Meinhardt / Klein

Ethik:

Aristoteles: Nikomachische Ethik

Die Aristotelische Ethik ist die Grundlegung der philosophischen Ethik.

Für Anfänger und Fortgeschrittene.

 

Literatur:

Aristoteles: Nikomachische Ethik, übers. und hrsg. von Ursula Wolf. Rowohlts Enzyklopädie Nr. 55651.

Wolf, U.: Aristoteles’ ‚Nikomachische Ethik’, Darmstadt 2002,
ISBN 3-534-14142-3.

 

Mo. 12-14

A 3

23.10.2006

HaF

Probst

Theoretische Philosophie/Erkenntnistheorie und Ontologie/

Geschichte der Philosophie:

Raum, Zeit und Raumzeit

Raum und Zeit gehören zweifellos zu den fundamentalen Kategorien unserer Erfahrung der Wirklichkeit. Veränderung, überhaupt jegliches Geschehen scheint Zeit vorauszusetzen, ein gleichzeitiges Bestehen von verschiedenen Dingen kann nur im Raum stattfinden. Daher verwundert es kaum, dass die philosophische Auseinandersetzung mit Raum und Zeit seit der Antike eine Anzahl konkurrierender Standpunkte hervorgebracht hat. In diesem Seminar soll zunächst ein Überblick über klassische Konzeptionen von Raum und Zeit von Aristoteles über Newton, Leibniz und Kant bis zu McTaggart und Bergson erarbeitet werden. Im letzten Drittel des Semesters wird dann die Veränderung dieser Begriffe durch die Relativitätstheorien, deren Relevanz für die traditionellen Theorien von Raum und Zeit, sowie einige im Kontext der Relativitätstheorien neu auftretende Herausforderungen für unser Verständnis von Raum, Zeit und Raumzeit, thematisiert.

Das Seminar ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet; insbesondere werden keine physikalischen Vorkenntnisse vorausgesetzt.

 

Literatur:

Aristoteles: Physik, Hamburg: Meiner 1987.

Bartels, A.: Grundprobleme der modernen Naturphilosophie,
Paderborn 1996.

Baumgartner, H.M. (Hrsg.): Das Rätsel der Zeit. Philosophische Analysen, Freiburg : Alber 1996.

Bergson, H.: Denken und schöpferisches Werden, Frankfurt/M. 1985.

Bergson, H.: Zeit und Freiheit, Frankfurt/M. 1989 [Jena 1920].

Earman, J.: World enough and space time: absolute versus relational theories of space and time, MIT Press, Cambridge/Mass. 1989.

Kant, I.: Kritik der reinen Vernunft, hrsg. von W. Weischedel,
Frankfurt/M. 1995.

Leibniz, G.W./Clarke, S.: Der Briefwechsel mit G. W. Leibniz von 1715 - 1716, Übers. und mit einer Einf., Erl. und einem Anh. hrsg. von Ed Dellian, Hamburg: Meiner 1990.

Le Poidevin, R.: Travels in four dimensions: the enigmas of space and time, Oxford: Oxford Univ. Press 2004.

McTaggart, J.M.: „Die Irrealität der Zeit“, in: Zimmerli, W. Ch. (Hrsg.) 1993

Mainzer, K.: Zeit: Von der Urzeit zur Computerzeit,
München: Beck 1996.

Newton, I.: Mathematische Grundlagen der Naturphilosophie. Ausgew., übers., eingel. u. hrsg. von Ed Dellian, Hamburg: Meiner 1988.

Reichenbach, H.: Philosophie der Raum-Zeit-Lehre,
Braunschweig : Vieweg, 1977

Sklar, L.: Space, Time, and Spacetime, Berkeley 1977.

Sklar, L.: Philosophy and spacetime Physics, Berkeley 1985.

Weis, K. (Hrsg.): Was ist Zeit? München : dtv 1995.

Zimmerli, W. Ch. (Hrsg.): Klassiker der modernen Zeitphilosophie, Darmstadt: WBG 1993.

 

Mo. 16-18

C 214

23.10.2006

HaF

Röhl

Fachdidaktik:

Didaktisches Pflichtmodul 1: Didaktische Realisierung philosophischer und ethischer Denkprozesse – Medien und Methoden des Philosophie- und Ethikunterrichts

 

Teil 1: Medien und Methoden des Ethik- und Philosophieunterrichts

Der moderne Ethik- und Philosophieunterricht hat weniger das Ziel, philosophische Theorien und Begriffe zu vermitteln als vielmehr ethisches und philosophisches Reflektieren zu schulen. Unter dieser Voraussetzung kommt den Unterrichtsmethoden und –materialien eine besondere Bedeutung zu, sollen sie doch zum selbständigen Denken anregen.

In diesem fachdidaktischen Seminar werden philosophische Unterrichtsmethoden in Theorie und Praxis erarbeitet und erprobt: Textrezeption und –produktion, Arbeit mit Bildern, philosophisches Gespräch, phänomenologische Methoden, philosophisches und ethisches Argumentieren, Dilemmageschichten, Gedankenexperimente, kreative und produktionsorientierte Methoden.

Im Anschluss an die methodische Grundlegung wird in Kleingruppen eine Unterrichtseinheit auf der Basis des erworbenen Methodenwissens erarbeitet.

Ein Reader mit Literatur wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.

 

Literatur:

Brüning, B.: Philosophieren in der Sekundarstufe, Weinheim 2003.

Martens, E.: Methodik des Ethík- und Philosophieunterrichts. Philosophieren als elementare Kulturtechnik, Hannover 2003.

Pfeiffer, V.: Didaktik des Ethikunterrichts. Wie lässt sich Moral lehren?, Stuttgart 2003.

 

Das Modul wird im kommenden Semester fortgesetzt mit einem unterrichtspraktischen Teilmodul ‚Außerschulische Lernorte im Ethik- und Philosophieunterricht’

 

Do. 18-20

C 214

19.10.2006

 

Rösch

Praktikumsvorbereitung Didaktik

Das Philosophiestudium bietet bekanntlich ein breites Spektrum an bereichernden Möglichkeiten zur Erweiterung des eigenen Denkhorizontes. Doch wie kann von daher eine didaktische Perspektive als tragendes Fundament für den Beruf der Lehrerin oder des Lehrers gewonnen werden? Welche Voraussetzungen sind nötig, um Schülerinnen und Schülern vertiefende Zugänge zu philosophischen bzw. ethischen Themen zu eröffnen? Wie kann ich als Lehrer/in zum Beispiel einschlägige philosophische Texte in Korrelation zu wesentlichen Lebensfragen der Schüler/innen didaktisch situieren?

Das Fachpraktikum bietet die Chance, sich in die Analyse solcher Prozesse einzuüben und sie in der Unterrichtspraxis umzusetzen. Das Seminar zur Praktikumsvorbereitung soll es ermöglichen, Modelle von gelingendem Ethik- und Philosophieunterricht zu erarbeiten, fundierte Kriterien für eine geschärfte Wahrnehmung bei Unterrichtshospitationen zu erhalten und unter Anleitung Konzepte für eigene Unterrichtsreihen entwickeln zu können. Schließlich sollen Reflexionsmöglichkeiten unterrichtlicher Praxis gewonnen werden, die auch als Hilfen zum Verfassen des Praktikumsberichts dienen können.

Ein Reader mit Literatur wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.

 

Zur Anschaffung empfohlen:

Meyer, H.: Leitfaden zur Unterrichtsvorbereitung, Cornelsen Scriptor,
Berlin 2003.

 

Termine:

Fr  03.11.2006, 14–17 Uhr

Fr  01.12.2006, 14–17 Uhr

Fr  19.01.2007, 14–17 Uhr

Fr  02.02.2007, 14–17 Uhr

 

siehe Text

C 214

 

Reichardt

Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Spezielle Philosophie

(Biophilosophie)/Praktische Philosophie (Ethik):

Evolutionäre Ethik

Hat menschliches Moralverhalten naturgeschichtliche Wurzeln? Ist Moralität als adaptive Strategie ‚egoistischer Gene’ zu verstehen? Gibt es ontogenetische Moral-Apriori, die sich als stammesgeschichtliche Aposteriori entpuppen? Lassen sich angesichts einer möglichen Evolutionsgeschichte der Moral Normen naturalistisch begründen und rechtfertigen? Oder taugt evolutionäre Ethik ausschließlich als biologische Theorie der Moralevolution, wobei sie selbst aber moralisch neutral und ethisch irrelevant ist? Worauf ließen wir uns ein, wenn wir uns die Natur zum Vorbild nähmen? Welche Chancen hätten dann Gut und Böse? Lassen sich vor dem evolutionären Hintergrund menschlicher Moral bestimmte Ethik-Konzepte als unrealistisch verwerfen, weil biologisch nicht vorgesehen? Sollte eine funktionierende Moral eher „mit den Genen“ oder eher „gegen die Gene“ sein?

Für Anfänger geeignet.

 

Einführende Literatur:

Bayertz, K. (Hrsg.): Evolution und Ethik, Stuttgart: Reclam 1993.

Gräfrath, B.: Evolutionäre Ethik? Philosophische Programme, Probleme und Perspektiven der Soziobiologie, Berlin/New York: de Gruyter 1997.

Lütge, Ch./Vollmer, G. (Hrsg.): Fakten statt Normen? Zur Rolle einzelwissenschaftlicher Argumente in einer naturalistischen Ethik,
Baden-Baden: Nomos 2004.

Voland, E.: „... nur tierischer als jedes Tier zu sein“ - Vom „sogenannten“ zum „wirklich Bösen“ in der Evolution, in: Elsner, N./Lüer, G. (Hrsg.): „... sind eben alles Menschen“ - Verhalten zwischen Zwang, Freiheit und Verantwortung, Göttingen: Wallstein 2005, S. 165-182.

Wuketits, F. M.: Warum uns das Böse fasziniert - Die Natur des Bösen und die Illusionen der Moral, Stuttgart/Leipzig: Hirzel 1999.

 

Mo. 14:15-15:45

C 214

23.10.2006

HaF

 

Voland

Spezielle Philosophie (Biophilosophie)/

Theoretische Philosophie (Anthropologie):

Begleitseminar zur Vorlesung: Einführung in die Biophilosophie

Das Begleitseminar dient sowohl der Diskussion des zuvor in der Vorlesung behandelten Stoffes als auch der exemplarischen Vertiefung behandelter Themen an Hand ausgewählter Fallstudien. Diese Veranstaltung ist als typisches „Referateseminar“ konzipiert. Eine Teilnahme setzt den Besuch der Vorlesung voraus.

Für Anfänger geeignet.

Di. 12-13:30

C 210

17.10.2006

HaF

 
Voland



F o r s c h u n g s k o l l o q u i e n

 

 

 

 

Theoretische Philosophie:

Physikalismus in der Mathematik

Neuere Ansätze rücken die Ontologie der Mathematik näher an die Welt der Physik heran. Physikalismus bezüglich mathematischer Objekte ist ein Standpunkt, demgemäß formale Strukturen weder nominalistisch noch platonistisch begriffen werden, sondern eine inhärente Existenz in der materiellen Realität besitzen.

Um persönliche Anmeldung wird gebeten.

 

Literatur:

Irvine, A. D.: Physicalism in Mathematics, Dordrecht: Kluwer 1990.

Mallet, M.: Cantorian set theory and limitation of size, Oxford: Clarendon Press 1996.

Maddy, P.: Naturalism in Mathematics, Oxford 2000.

Mi. 15-16

C 210

18.10.2006

 

Kanitscheider

Biophilosophie

In diesem Kolloquium diskutieren wir an Hand neuester Literatur aktuelle Probleme der Biophilosophie. Auch kommen Probleme aus dem Zusammenhang eigener Forschungsprojekte zur Sprache.

Nur für Fortgeschrittene.

Um persönliche Voranmeldung wird gebeten.

Mo. 18-19:30

C 210

23.10.2006

Voland

Aristoteles, Metaphysik

Dieses Kolloquium ist ein „Privatissimum“ im Verständnis der alten

Universität, kein „Privatvergnügen“, sondern ein gemeinsames dialogisches Bemühen, keine „Lehrveranstaltung“ eines dozierenden Professors, sondern interpretierendes Bemühen um den Text, ohne Semesterbindung, ohne Stoffbewältigungszwang, ein interpersonales Bemühen um durch den Text vermittelte Erkenntnis.

Neue Mitglieder sind willkommen, eine kurze Vorstellung in der Sprechstunde wäre sinnvoll.

 

Sa. 16:30-19

4-wöchentlich nach Vereinbarung

Meinhardt

 

     

Studentische Veranstaltungen

   

Freies studentisches Tutorium:

 

Besser Präsentieren

Dieses Tutorium ist eine unabhängige Veranstaltung, die von und für Studenten organisiert ist. Ziel dieses Tutoriums soll es sein, auf der Grundlage einer einfachen theoretischen Struktur die Fähigkeit, zu präsentieren, einzuüben.

Sicher reden, schlagfertig auf Fragen antworten, keine Angst vor Blackouts haben, gezielt und präzise Themen vorstellen, ist erlernbar und sowohl an der Uni als auch im darauf folgenden Berufsleben von großer Bedeutung. Genau deswegen wollen wir ohne Druck und ohne Konkurrenzgedanken gemeinschaftlich an diesen Fähigkeiten arbeiten. Dazu ist die Form eines freien studentischen Tutoriums optimal geeignet.

 

In dieser Veranstaltung kann kein Schein erworben werden!

 

Mo. 10-12

C 210

23.10.2006

Frohn / Gebelein

VORTRÄGE DES ZENTRUMS FÜR PHILOSOPHIE                          

                                                                                                                     

UND GRUNDLAGEN DER WISSENSCHAFT

 

 

 

siehe Aushang sowie Internet

Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragten des Zentrums

 

 

 

   

Herr Prof. Dr. Stefan Gosepath hat ein Forschungssemester.