Collegium Gissenum 2024
Thema
»Sprachliche Ungerechtigkeiten«
Das Collegium Gissenum 2024 befasst sich mit Phänomenen sprachlicher Ungerechtigkeit. Im Bereich der sprachlichen Kommunikation sind nicht alle gleich. Menschen sprechen nicht alle gleich und finden auch nicht alle gleichermaßen Gehör. Menschen werden unterschiedlich sprachlich repräsentiert und angesprochen: Manche werden gemeint, andere nur mitgemeint. Beleidigungen und Hassrede treffen nicht alle gleich. Auch die Grenzen unserer Sprachen erleben wir unterschiedlich: Vieles lässt sich gut in Worte fassen, doch manchmal fehlen uns die richtigen Worte, um wichtige Erfahrungen angemessen zu beschreiben und sichtbar zu machen. Nicht zuletzt werden manche Sprachen und Sprechweisen gefördert, andere werden stigmatisiert und marginalisiert. Da unser Zusammenleben fast immer sprachlich vermittelt ist, sind solche sprachlichen Ungleichheiten nicht belanglos – sie haben Auswirkungen auf unser Wohlergehen und können ungerecht sein. Sprachliche Ungerechtigkeiten aus unterschiedlichen Perspektiven kritisch zu reflektieren, ist Ziel der Vorlesungsreihe.
Das Programm
Alle Veranstaltungen in: Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstraße 34, 35390 Gießen.
Di, 30.04., 18:15 Uhr - Der Vortrag muss aus Krankheitsgründen leider abgesagt werden!
Dr. Inga Bones (Karlsruhe): Hassrede — Versuch einer Taxonomie
Der englischsprachige Ausdruck „hate speech“ und seine Lehnübersetzung „Hassrede“ sind im deutschsprachigen Raum mittlerweile fest etabliert. Trotzdem besteht oft Unklarheit darüber, was genau Hassrede eigentlich ist: In welcher Relation stehen Hassrede und die Emotion des Hasses? Was sind die Ziele von Hassrede? Ist Hassrede wahrheitsfähig? Anhand dieser und verwandter Fragen versuchen wir, Varianten von Hassrede zu klassifizieren.
Di, 28.05., 18:15 Uhr
Dr. Hilkje Charlotte Hänel (Göttingen): Testimoniales Ersticken im Kontext von Behinderung und chronischen Erkrankungen
Di, 11.06., 18:15 Uhr
Prof. Dr. Dr. h.c. Sybille Krämer (Lüneburg): Warum sind wir überhaupt durch Sprache verletzbar? Und wie kann Diskriminierung und Hassrede begegnet werden?
Di, 25.06., 18:15 Uhr
Prof. Dr. Carolin Müller‐Spitzer (Mannheim): Wessen Stimme wird gehört? Genderinklusive Sprache im Deutschen im Lichte aktueller und vergangener Sprachdiskussionen
Di, 09.07., 18:15 Uhr
Dr. Daniel James (Dresden): Warum wir über (das Wort) »Rasse« reden müssen
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Kontakt
Prof. Dr. Gerson Reuter
Institut für Philosophie
Rathenaustraße 8, 2. Stock
35394 Gießen
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