Inhaltspezifische Aktionen

B 3.3

 

Einfluss von Landnutzung auf die genetische Struktur und Diversität ausgewählter Faunenelemente

 

Kurzbeschreibung

Ziel des Teilprojektes B 3.3 innerhalb des Sonderforschungsbereiches 299 "Landnutzungskonzepte für periphere Regionen" ist es, den Einfluss von Landschaftsparametern auf die genetische Struktur von Tierpopulationen zu untersuchen. Untersuchungsgebiete sind das Lahn-Dill-Bergland, eine Region, die durch extensive Landnutzung gekennzeichnet ist, und die Wetterau, eine durch intensive Landnutzung geprägte Region.

 

Innerhalb des Projektes werden zum einen der Einfluss und die Wechselwirkungen von Landschaftskonfiguration, von Landnutzungstypen und linearen Landschaftsstrukturen (Straßen und Saumbereiche) auf die genetische Diversität von Populationen untersucht. Dabei werden sowohl lokale als auch regionale Skalenebenen berücksichtigt. Zum anderen werden die Effekte zunehmender Isolierung von Populationen auf die aktuelle genetische Populationsstruktur und die Bedeutung von Kleinstrukturen als Ausbreitungstrittsteine analysiert. Unter Einbeziehung aktueller und  historischer Landschaftsstrukturen soll zudem unser Verständnis von zeitabhängigen Effekten auf aktuelle genetische Populationsstrukturen gefördert werden. Die Ergebnisse aller Studien fließen in die Modellierung von Landschaftseffekten auf genetische Populationsstrukturen ein.

 

Da die genetische Struktur von Populationen nicht nur durch Landschaftsparameter bestimmt wird, sondern auch durch die ökologischen Ansprüche und die Ausbreitungsfähigkeit einer Art, werden Arten mit unterschiedlicher ökologischer Bandbreite und Habitatspezifität untersucht Neben Heuschreckenarten (Metrioptera roeseli, Chorthippus parallelus, Pholidoptera griseoaptera) und Laufkäfern (Poecilus versicolor, Carabus auratus) werden auch Schnecken und Nagetiere (Cricetus cricetus) einbezogen.

Die molekularbiologischen Methoden umfassen Mikrosatelliten, AFLPs und RAPDs.

 

Forschung der abgeschlossenen Phasen I und II (Lahn-Dill-Bergland)

  • Einfluss der die Habitatflächen umgebenden Landnutzung auf die genetische Populationsstruktur der ortssteten Grünlandarten M. roeseli, C. parallelus und P. versicolor sowie des relativ ortssteten Laufkäfers Abax parallelepipedus (Wald- und Brachenbewohner) und des Laufkäfers C. auratus (ausgeprägter Kulturfolger)
  • Zeitabhängige Effekte (Kontinuität und Dauer) der Landnutzung auf die genetische Struktur der ortssteten Grünlandarten M. roeseli und P. versicolor

 

Laufende Forschung der Phase III (Wetterau)

  • Detektierung von Fragmentierungsschwellen mit Hilfe einer kontinuierlichen Beprobung für die Heuschreckenarten M. roeseli und P. griseoaptera
  • Untersuchung des Einfluss von Kleinstrukturen auf die genetische Diversität von Populationen der Arten M. roeseli und P. griseoaptera
  • Modellierung von Landschaftseffekten auf genetische Populationsstrukturen (Zusammenführung der Lahn-Dill-Bergland- und Wetterau-Ergebnisse)
  • Einfluss der Habitatfragmentierung (Autobahnen/Bundesstraßen) auf Populationen des Feldhamster Cricetus cricetus (cand. Biol. Tobias Reiners)

 

 

Förderungszeitraum

16.10.2003 – Ende 2008

 

Leitung

Prof. Dr. Volkmar Wolters

Dr. Anna Sander (Phasen I und II)

Dipl. Biol. Rebecca Lange (Phase III)

 

Mitarbeiter

Dipl. Biol. Stephanie I. J. Holzhauer