Herzlich Willkommen beim Panel on Planetary Thinking
„In den Zeiten der Krise zeigt es sich umso deutlicher, dass wir uns von engen Denkmustern verabschieden müssen. Das "Panel on Planetary Thinking" der Justus-Liebig-Universität Gießen überwindet die Disziplinengrenzen und erweitert diese im Sinne einer planetaren Gesamtperspektive. Ich bin froh, dass die beteiligten Forscherinnen und Forscher auf diese Weise das Thema "Nachhaltigkeit" in den Blick nehmen, das wir sehr bewusst in den Hessischen Hochschulpakt 2021-2025 mit aufgenommen haben. Darin ist unter den hochschulpolitischen Zielen explizit aufgeführt, dass ,Nachhaltigkeit angesichts wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse über die Überschreitung planetarer Grenzen eine wichtige Rolle im Handeln einer jeden Hochschule (planetarisches Denken) spielen soll.” (Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst)
Aktuelles
Das Panel on Planetary Thinking freut sich bis zum 01. September 2022 auf Bewerbungen für das Planetary Scholars and Artists in Residence Program 2023. Anknüpfend an die Arbeit der diesjährigen Fellows zum Thema Planetary Materials, liegt der Fokus des Programms im kommenden Jahr auf Planetary Spaces. Nähere Informationen zum Bewerbungsprozess finden Sie im Call for Applications 2023.
10. Mai 2022 - Erste Planetary Lecture zum Thema "Planetary Law" mit Prof. Dr. Dr. Louis Kotzé
Am 10. Mai 2022 beginnen wir unsere halbjährliche Planetary Lecture Series mit dem Vortrag von Prof. Dr. Dr. Louis Kotzé von der südafrikanischen North West University zum Thema "Planetary Law for the Anthropocene". Das Event wird im Hybrid-Format durchgeführt und wir laden herzlich zur Teilnahme ein. Die digitale Übertragung erfolgt über den BigBlueButton Conference Room.
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Mai 2022 - Beiträge von Clemens Finkelstein zu SICK ARCHITECTURE
“Concerns of human and planetary health have always been closely entangled, growing increasingly closer at a moment when public discussions shift focus to lament the Earth’s transformation from a biosphere (a sphere of life) to a thanatosphere (a sphere of death). Yet, instead of evolving towards equilibrium—as entangled objects do according to current physical theories of thermodynamics and quantum mechanics—their relationship has unraveled into sustained disequilibrium. Planetary infirmity is materialized through significant climatic shifts, excessive anthropogenic vibrations, the resultant corruption of its biospheric system, as well as the redistribution of its mass and axis through glacial melting.”
Planetary Scholar und aktueller Fellow des Planetary Scholars and Artists in Residence Programs Clemens Finkelstein hat zuletzt das Essay “Planetary Disequilibrium”, die inter-aktive Ausstellung “sick world building syndrome”, sowie den gleichnamigen Vortrag im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit SICK ARCHITECTURE erarbeitet, veröffentlicht und vorgetragen. SICK ARCHITECTURE ist eine Kollaboration zwischen Beatriz Colomina, e-flux Architecture, dem CIVA Brüssel, und der Princeton University. Die Ausstellung im CIVA Brüssel ist vom 06. Mai bis zum 28. August 2022 geöffnet. |
8. April 2022 - Feldarbeit im Rosbacher Stadtwald mit Dr. Claudia Hartl und Prof. Lea Schneider
Zum Auftakt des Planetary Scholars & Artsists in Residence Programms begibt sich das Panel-Team zusammen mit einer Kleingruppe Studierenden in den Rosbacher Stadtwald – das Ergebnis der Feldarbeit sind die Bohrkernproben von vierzig Buchen. Die Dendrochronologin Dr. Claudia Hartl untersucht im Zuge ihres Fellowship Projekts „Jahrring-Berichte zum Waldsterben“ die Vitalität sowie die Reaktionen gesunder sowie absterbender Buchen auf Trockenjahre oder Extremwetterereignisse. Dank der tatkräftigen Unterstützung Prof. Lea Schneiders (Institut für Geografie, JLU) sowie ihrer Studierendenden finden nun ~12,000 Jahrringe den Weg in Dr. Hartls Langzeitstudie. Zeigte sich das Aprilwetter zwar nicht gerade von seiner freundlichsten Seite, so war die Feldarbeit dennoch ein besonders lehrreiches sowie denkwürdiges Ereignis. Über die Vorgehensweisen der Bohrkern-Entnahme hinaus lernte das Team vieles über die vielfältigen Anwendungsbereiche der Jahrring-Forschung. Diese reichen von der Herkunftsbestimmung von Baumaterialien, über die Datierung und Zertifizierung von Kunstwerken oder Musikinstrumenten, bis hin zur heute verbreiteten Erforschung der Baumarteneignung oder des klimatischen Wandels. In den Jahrringen lassen sich lokalräumlich ausgeprägte, planetare Phänome identifizieren - von Hitzeperioden bis hin zu Weltkriegen - sodass deren Auswirkungen auf das Baumwachstum nachvollziehbar werden. Darüber hinaus bieten die Bohrkernproben allein einen faszinierenden Anblick. Die Buchen reagieren auf die Entnahme ihrer wertvollen Kerne durch chemische Barrieren um die Bohrstellen und sollten die kurze Prozedur gut verkraften, sodass ihre Vitalität im Sommer anhand ihrer vollständig ausgetriebenen Kronen noch genauer bestimmt werden kann. Mit Neuigkeiten über das einzigartige Muster der Jahrring-Abstände der beiden Buchenpopulationen im Rosbacher Stadtwald ist also in Kürze zu rechnen. |
6. April 2022 - Team Meeting mit den ersten Fellows des Planetary Scholars and Artists in Residence Program
Nach langer Vorbereitung freuen wir uns sehr, die ersten Fellows des Planetary Scholars and Artists in Residence Program in Gießen begrüßen zu dürfen. In diesem ersten Jahr steht die Fellowship im Zeichen der planetaren Materialien: Zur gemeinsamen Bearbeitung dieses Themas haben wir fünf exzellente Forschende und Kunstschaffende nach Gießen eingeladen. Die ersten drei Fellows, Dr. Claudia Hartl, Clemens Finkelstein und Mathias Kessler, werden in diesem Sommersemester an der Justus-Liebig-Universität forschen und gestalten. Auf Dr. Claudia Ford und Matthew C. Wilson freuen wir uns im kommenden Wintersemester. Dendrochronologin Dr. Claudia Hartl erforscht das klimabedingte Absterben von Bäumen anhand der Ausprägung ihrer Jahrringe. Clemens Finkelstein untersucht Vibrationen als planetares Transmaterial, insbesondere wie Schwingungen in der modernen Architektur als Brücke zwischen der natürlichen und der gebauten Umwelt fungieren. Für Künstler Mathias Kessler bietet jede Zerstörung, speziell die menschgemachte, auch eine Chance für Erneuerung. Darum nimmt er sich im Rahmen seiner Fellowship der Neugestaltung eines durch den Klimawandel zerstörten Waldstücks an. Weitere Informationen zu den Fellows und ihren Projekten finden Sie in der Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität und unter der Rubrik Fellowship. Bei dem ersten Treffen in unseren neuen Räumlichkeiten konnten bereits erste Verknüpfungspunkte zwischen den Projekten identifiziert und konkrete Umsetzungsideen für den am Ende des Semesters geplanten Workshop gesammelt werden. Am 23. und 24.06.2022 werden die Fellows einen gemeinsamen Workshop anbieten. Weitere Informationen zum Inhalt und zur Teilnahme folgen in Kürze. |
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November 2021 - Prof. Claus Leggewie erhält das Honorary Thomas Mann Fellowship
Prof. Claus Leggewie erhält das Honorary Thomas Mann Fellowship und ist im November und Dezember 2021 in Los Angeles, USA, im Thomas Mann House. Die Thomas Mann Fellowships ermöglichen Wissenschaftler*innen, Vordenker*innen sowie Intellektuellen, die in Deutschland leben oder gelebt haben, sich den drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu stellen und den geistigen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den USA zu pflegen. Das Thomas Mann House in Los Angeles hat zum Ziel, einen lebendigen transatlantischen Debattenort zu schaffen, an dem herausragende Persönlichkeiten im Austausch untereinander und mit dem Gastland grundlegenden politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Gegenwarts- und Zukunftsfragen nachgehen. Als Teil des Fellowship Programms, wird Prof. Claus Leggewie zu Gast im Podcast 55 Voices for Democracy. Der Podcast knüpft an die 55 BBC-Radioansprachen an, in denen sich Thomas Mann während der Kriegsjahre von seinem Haus in Kalifornien aus an Hörer in Europa wandte. |
27. November 2021 - Podiumsdiskussion auf dem Climate Cultures Festival
Zusammen mit Harald Welzer hat Frederic Hanusch am 27 November eine Podiumsdiskussion auf dem Climate Cultures Festival "Planet schreib zurück!" geführt. Im Roten Salon der Berliner Volksbühne haben beide über die Veränderung der gesellschaftliche Werte in Zeiten des Klimawandels gesprochen. Wohin werden die Shifting Baselines der Klimapolitik verschoben? Wie müssen sich Demokratien verändern, um das Klima zu berücksichtigen? Ist ein weltgesellschaftliches oder gar planetares Denken in der „Klimakrise“ möglich? waren einige der Themen.
An drei Tagen im November 2021 erforschte das Climate Cultures Festival „Planet schreibt zurück!“, wie sich die Klimakrise in der Perspektive von Literatur und Debatte, Film und Fotokunst darstellt. Das Festival hat in diesem Jahr drei Schwerpunkte gehabt: Arktische Kulturen, die Petromoderne (petrofiction) und das Klima in der Science Fiction.
9. November 2021 - Interview mit Frederic Hanusch über planetares Denken in den Wissenschaften
"Wir leben nicht auf einem Planeten, wir sind Teil von ihm". Lesen Sie hier das komplette Interview mit Dr. Hanusch, realisiert für L.I.S.A - das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung.
4. November 2021 - "Welche Zukunft hat die Zukunft?" - Teilnahme an der Konferenz IC4 FUTURE
Dr. Frederic Hanusch hat am 4. November 2021 mit einem Beitrag zum Thema "zur Zukunft der Tiefenzeit" an der IC4 FUTURE Konferenz teilgenommen. Die Konferenz nähert sich dem Thema „Zukunft“ aus einer interdisziplinären Vogelperspektive. Was sind die Schlüsselfragen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft, auf die eine neu formierte Industriekultur antworten könnte und sollte? Aus unterschiedlichen Perspektiven wurden Herausforderungen und Visionen der Zukunft formuliert, die Impulse für eine neu gedachte Industriekultur geben sollen. Zum Auftakt von FUTUR 21 – kunst industrie kultur diskutieren Akteur:innen aus Wissenschaft, Kunst und Kultureinrichtungen in der Fachkonferenz IC4 FUTURE (Industrial Culture for Future) die Fragen nach der Zukunft der Industriekultur. |
4. Juni 2021 - Planetares Kolloquium "Perspektiven auf das Planetare"
Das Panel on Planetary Thinking der JLU Gießen hat in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Planetary Thinking (Goethe-Universität Frankfurt, Senckenberg, ISOE) und dem Forschungskolleg Humanwissenschaften das planetare Kolloquium „Planetare Perspektiven“ organisiert. In angenehmer und produktiver digitaler Atmosphäre tauschten sich rund 30 Teilnehmerïnnen mit unterschiedlichem akademischen Hintergrund über die Herausforderungen unseres Planeten und die dringende Notwendigkeit inter und transdisziplinärer Ansätze zu ihrer Bewältigung aus. Unser Hauptredner, David Christian von der Macquarie University in Sydney, eröffnete das Wort mit einem inspirierenden Vortrag über Big History, einen multidisziplinären Ansatz, der die Vergangenheit der Erde und der Menschheit untersucht, und indem er daraus lernt, die Gegenwart erklärt und zur Vorstellung nachhaltige Zukunft beiträgt. Nach dieser Diskussion folgten zwei Sitzungen mit kurzen Impulsvorträgen unserer Kollegen der JLU Gießen und der Goethe-Universität Frankfurt. Die erste Sitzung lieferte einen Input zu den planetaren Perspektiven aus den Sozial- und Geisteswissenschaften und provozierte eine Diskussion darüber, wie wir von vergangenen Gesellschaften lernen können, wie das soziologische Denken sowohl auf den Erdkern als auch auf den Weltraum auszudehnen ist, über die Notwendigkeit das menschliche Verhalten und unsere Denkweise in der Ökonomie zu ändern, indem die zukünftigen Vorteile höher bewertet werden sollten als die Vorteile der Gegenwart, und wie Poesie und künstlerischer Ausdruck uns mit dem Planeten in Verbindung bringen können. Die zweite Sitzung bot planetare Visionen aus den Naturwissenschaften mit kreativen Beiträgen, die die Grenzen einzelner Disziplinen überschreiten. Von Gesprächen über die inhärenten Rechte der Natur im Kontext der Biodiversität, welche Art von landwirtschaftlichen Praktiken für eine nachhaltige Zukunft benötigt werden, bis hin zur Vision des Planeten durch Fokussierung auf subatomare Elementarteilchen waren einige der zum Nachdenken anregenden Diskussionen. Die Teilnehmerïnnen kamen überein, ihre inspirierenden Diskussionen in zukünftigen planetaren Kolloquien zu vertiefen, um gemeinsame Forschungsperspektiven der JLU mit der Goethe-Universität Frankfurt zu eröffnen.
Juni 2021 - Neues Buch "Planetar denken - Ein Einstieg"
Neues Buch zur Einführung in das planetarische Denken "Planetar denken - Ein Einstieg" von Frederic Hanusch, Claus Leggewie und Erik Meyer. |
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10. Juni 2021 - Vortrag "Planetary Thinking: an Introduction"
Im Rahmen der Online-Seminarreihe unserer Partnerinitiative an der Goethe-Universität Frankfurt werden Claus Leggewie und Frederic Hanusch am 10 Juni einen Vortrag zu "Planetary Thinking: An Introduction" halten. Sie können sich für die Veranstaltung hier anmelden.
Oktober 2020 - NECE Campus
Dr. Frederic Hanusch wirkte bei zwei Workshops des "Networking European Citizenship Education" (NECE) Campus als Experte zum Thema "Sustainability, Democracy and the Arts - Cultural and Artistic Responses to Environmental Change" mit. Beide Workshops wurden aufgezeichnet und sind hier abrufbar:
Workshop I | Workshop II |
September 2020 - Podcast: Hessen schafft Wissen
Prof. Claus Leggewie und Dr. Frederic Hanusch über Nachhaltigkeit und Demokratie im Podcast "Hessen schafft Wissen".
31. August 2020 - Lettre International
Lesen Sie hier einen aktuellen Artikel von Prof. Claus Leggewie im Lettre International S. 60-63: "BRÜDER DER SONNE ... Wie das Wettrennen ins All die planetare Achtsamkeit bestärkte. Den Link zum Heft finden Sie hier.
10. August 2020 - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Lesen Sie hier unseren aktuellen Artikel in der FAZ von Prof. Claus Leggewie und Dr. Frederic Hanusch "Einstieg ins planetare Denken"
19. Juni 2020 - Eröffnungssitzung
Am 19. Juni fand unsere Eröffnungssitzung in Gießen statt, an der zirka 30 Mitglieder des Panels aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen fanden. Den Artikel zur Eröffnungssitzung finden Sie im "Informationsdienst Wissenschaft" (idw).
1. April 2020 - Arbeitsaufnahme des "Panel on Planetary Thinking"
Das „Panel on Planetary Thinking“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen nimmt seine Arbeit auf – Komplexe Phänomene wie Biodiversität, Klima und Ungleichheit sollen aus einer Gesamtperspektive beurteilt werden. Hier geht es zu der JLU Pressemitteilung über das "Panel on Planetary Thinking". Die PDF Version lesen Sie hier.