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Das Buchsymposion 2016

In seinem neuen Buch bestimmt Peter Stemmer den Menschen primär nicht als ein überlegendes oder vernünftiges, sondern als ein wollendes Wesen. Die Rolle des Überlegens erschöpfe sich darin, herauszufinden, welche Mittel wir wählen müssen, um unser Wollen zu verwirklichen, und wie wir die Vielzahl unserer Wünsche koordinieren können. Der Vorrang des Wollens soll dabei mit den für unser Selbstverständnis zentralen Ideen der Freiheit, Verantwortlichkeit, Urheberschaft und aktiven Bestimmung unseres Handelns vereinbar sein. Darüber hinaus argumentiert Stemmer, dass sich auf dieser Grundlage einerseits die unleugbaren Differenzen zwischen dem menschlichen Handeln und dem Verhalten von Tieren verständlich machen lassen, andererseits aber das menschliche Handeln auch als eine natürliche Fähigkeit erkennbar wird, die evolutionär entstanden ist.
 
Peter Stemmer, geb. 1954, ist ist Professor für Praktische Philosophie und Hermeneutik an der Universität Konstanz. Stemmer studierte von 1974 bis 1981 Philosophie, katholische Theologie und Gräzistik in Bochum und Berlin. Er wurde 1981 in Bochum mit einer Studie zur Hermeneutik bei Hermann Samuel Reimarus promoviert und 1990 mit einer Arbeit über Platons Dialektik an der Freien Universität Berlin habilitiert. Seit 1993 ist er Professor für Philosophie an der Universität Konstanz. Zu seinen Buchveröffentlichugen zählen Handeln zugunsten anderer. Eine moralphilosophische Untersuchung (Berlin/New York 2000) und Normativität. Eine ontologische Untersuchung (Berlin/New York 2008).

Do., 3. November 2016, 18 Uhr c.t.
Öffentlicher Abendvortrag von Peter Stemmer
Die Wege des Wollens 
Campus Westend, Casino Raum 1.801

Fr., 4. November 2016 
Ganztägiger Workshop mit dem Autor, Eva Backhaus (Frankfurt/M.), Jasper Liptow (Frankfurt/M.), Holmer Steinfath (Göttingen), Markus Wild (Basel) und Marcus Willaschek (Frankfurt/M.) 

Organisation: Eva Backhaus und Jasper Liptow

 

Das Buchsymposion 2014

Die Lehren der Philosophie beinhaltet eine weitreichende Kritik eines Großteils der gegenwärtigen akademischen Philosophie. Die zentrale These von Hampes Buch lautet, dass Philosophie, wenn sie eine Rolle in unserer Lebenswirklichkeit spielen soll, nicht als eine Theorie oder Lehre begriffen und betrieben werden sollte, sondern als eine Praxis der kritischen Reflexion auf die eigene Lebensform. Hampe zieht daraus die methodische Konsequenz, dass sich das Philosophieren primär nicht als ein Aufstellen von Behauptungen über allgemeine Zusammenhänge zu vollziehen habe, sondern als ein Erzählen über die Entwicklung von einzelnen Personen.

Michael Hampe, geb. 1961, ist ordentlicher Professor für Philosophie im Departement für Geistes-, Sozial und Staatswissenschaften an der ETH Zürich. Er studierte Philosophie, Psychologie und Germanistik in Heidelberg und Cambridge und Biologie mit den Schwerpunkten Neurobiologie und Genetik in Heidelberg. Er erhielt 1994 den Gerhard Hess-Förderpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und war 1994 bis 1995 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Von 1997 bis 1999 war er Professor für theoretische Philosophie an der Gesamthochschule Kassel, von 1999 bis 2003 Inhaber des Lehrstuhls Philosophie II der Universität Bamberg.

Do., 27. November 2014, 19 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Michael Hampe: Der Zwang der Sprachen und die Möglichkeit semantischer Autonomie
Campus Westend, Casino Raum 1.811

Fr., 28. November 2014 
Ganztägiger Workshop mit dem Autor, Eva Backhaus (Frankfurt/M.) Malte Dreyer (Marburg), Petra Gehring (Darmstadt), Jasper Liptow (Frankfurt/M.), Gerson Reuter (Frankfurt/M.) und Martin Seel (Frankfurt/M.)

Organisation: Eva Backhaus, Jasper Liptow und Gerson Reuter

 

Das Buchsymposion 2012

Der Gegenstand von Sebastian Rödls Buch Selbstbewußtsein ist eine Art des Wissens: Wissen von sich als von sich. Die zentrale These lautet, daß dieses Wissen nicht empirisch ist; es beruht nicht auf sinnlicher Affektion. Vielmehr ist es ein Wissen durch Spontaneität, dessen  Gegenstand und Quelle die Tätigkeit des Subjekts sind, und zwar grundlegend sein praktisches wie theoretisches Denken, sein Urteilen wie Handeln. 
Die Kapitel dieses Buchs behandeln Überzeugung, Handeln, Vernunft und Freiheit, rezeptive Erkenntnis und die zweite Person. Jedes dieser Themen verdiente ein eigenes Buch. Und doch wären all diese Bücher solche über Selbstbewußtsein, denn Selbstbewußtsein ist das allen diesen Themen zugrundeliegende Prinzip. Diese fundamentale Einsicht erzwingt eine Neuorientierung in der Handlungstheorie, der Philosophie des Geistes und der Erkenntnistheorie, mit der das vorliegende Buch einen Anfang macht. (Text mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp-Verlags)

Sebastian Rödl wurde 1967 geboren, studierte Philosophie, Musikwissenschaft, Germanistik und Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und an der FU Berlin. Nach Gastprofessuren an der University of Chicago und der New School University New York war er Heisenbergstipendiat der DFG, Associate Professor of Philosophy an der University of Pittsburgh und Ordinarius für Philosophie an der Universität Basel. Seit 2012 ist er Professor für Philosophie an der Universität Leipzig.

14. Juni 2012, 18 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Sebastian Rödl: Subjekt und Freiheit und Vernunft
Campus Westend, Casino 1.811

15. Juni 2012
Ganztägiger Workshop mit dem Autor, Patricia Kitcher (New York), Jasper Liptow (Frankfurt/M.), Gerson Reuter (Frankfurt/M.) und Holm Tetens (Berlin)

Organisation: Jasper Liptow und Gerson Reuter

 

Das Buchsymposion 2011

Reinhard Brandt argumentiert in seinem Buch für die provokante These, dass (nicht-menschliche) Tiere nicht denken können. Ihm zufolge fehlt Tieren die für das menschliche Denken entscheidende Fähigkeit, Urteile zu fällen und so begrifflich artikulierte wahrheitsfähige mentale Zustände zu erwerben, deren Gehalte von einer objektiven Welt handeln. Brandt begründet diese These ausführlich, indem er zunächst den Begriff des Denkens expliziert und dann argumentiert, dass sich Verhaltensweisen und Fähigkeiten von Tieren, die in der neueren Verhaltensforschung dokumentiert sind, allesamt ohne die Unterstellung erklären lassen, dass Tiere in diesem Sinne denken können.

Reinhard Brandt, geb. 1937, war von 1972 bis 2002 Professor für Philosophie an der Universität Marburg. Er hatte zahlreiche Gastprofessuren im In- und Ausland inne und ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Vereinigungen.

3. Februar 2011, 19 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Reinhard Brandt: Können Tiere denken? Kleine 
Geschichte des Nichtdenkens und Denkens
 
Campus Westend, Hörsaalzentrum HZ 5

4. Februar 2011, 10-17.30 Uhr
Workshop mit dem Autor, Hans-Johann Glock (Zürich), Jasper Liptow (Frankfurt/M.), Henrike Moll (Leipzig) und Gerson Reuter (Frankfurt/M.)

Organisation: Jasper Liptow und Gerson Reuter

 

Das Buchsymposion 2010

In seinem Buch Gehirn, Ich, Freiheit geht Ansgar Beckermann der Frage nach, ob die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaften tatsächlich die oftmals behaupteten einschneidenden Konsequenzen für unser Menschenbild haben. Können die Neurowissenschaften zeigen, dass der Begriff des Subjekts obsolet geworden ist oder dass es keine Willensfreiheit gibt? Beckermann vertritt die These, dass ein vernünftiges Verständnis unserer selbst als Personen, die zumindest gelegentlich für ihre Handlungen verantwortlich sind, mit den Ergenissen der Neurowissenschaften durchaus vereinbar ist.

Ansgar Beckermann, geb. 1945, Studium der Philosophie, Mathematik und Soziologie in Hamburg und Frankfurt/M., Promotion 1974, Habilitation 1978, 1982-1992 Professor für Philosophie in Göttingen, 1992-1995 Professor für Philosophie in Mannheim. Seit 1995 ist Ansgar Beckermann Professor für Philosophie in Bielefeld

4. Februar 2010, 19 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Ansgar Beckermann: Ich und meine Neuronen 
Campus Westend, IG 411

5. Februar 2010, 10-18 Uhr
Workshop mit Thomas Goschke (Dresden), Geert Keil (Aachen),
Jasper Liptow (Frankfurt/M.), Gerson Reuter (Frankfurt/M.)

Organisation: Jasper Liptow und Gerson Reuter

 

Das Buchsymposion 2009

In ihrem Buch Der Blick von innen untersucht Martine Nida-Rümelin die für unser Selbstverständnis zentrale Frage, worin die transtemporale Identität von Personen und anderen empfindenden Lebewesen besteht: Was heißt es, dass ich dieselbe Person bin wie jenes Kind auf dem Familienfoto? Lässt sich dieser Sachverhalt auf körperliche oder geistige Beziehungen zwischen mir und jenem Kind zurückführen? Oder handelt es sich – wie Nida-Rümelin argumentiert – um einen Sachverhalt ganz eigener Art?

Martine Nida-Rümelin, geboren 1957, studierte Philosophie, Psychologie, Mathematik und Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 
Promotion und Habilitation ebendort.

22. Januar 2009, 18 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Martine Nida-Rümelin: Identität erlebender Wesen
Campus Westend, Casino 1.811

23. Januar 2009, 9-18 Uhr
Workshop mit Logi Gunnarsson (Dortmund), Andreas Kemmerling
(Heidelberg), Jasper Liptow (Frankfurt/M.), Gerson Reuter (Frankfurt/M.)

Organisation: Jasper Liptow und Gerson Reuter