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Come rain or come shine ... – 20 Jahre Botanische Konzerte

Seit 1997 hielt die Justus-Liebig-Universität für das Gießener Publikum ein besonderes Musikangebot bereit: An vier Sonntagen in den Sommermonaten Juni und Juli öffneten sich die Tore des Botanischen Gartens für die "Botanischen Konzerte". Die Offenheit gegenüber vielfältigen musikalischen Ausdrucksformen und die weltmusikalische Programmatik waren das unverwechselbare Markenzeichen der sommerlichen Matineen unter freiem Himmel.

Die Konzertreihe hatte das Ziel, Grenzbereiche der Populärmusik zu erschließen und nationalen sowie internationalen Musikgruppen ein musikalisches Forum zu bieten. In den letzten 20 Jahren waren die Botanischen Konzerte fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt Gießen – an manchem Sonntag versammelten sich mehr als 400 musikinteressierte Bürgerinnen und Bürger in der Gartenanlage am Alten Schloss.

Von zeitgenössischem Jazz, mal cool, funky, energiegeladen, groovig, lyrisch, perkussiv oder vokal eingefärbt, über Klezmer, Tango, Filmmusik, Chansonkunst erstreckten sich die Darbietungen der Ensembles bis hin zum brasilianischen Choro, Samba, Bossa Nova oder zur so genannten Balkanfolklore.

Die Beliebtheit der Konzertreihe verdankte sich nicht zuletzt dem besonderen Ambiente ihres Austragungsortes: Im ältesten universitären Botanischen Garten Deutschlands, der noch an seinem ursprünglichen Ort im Herzen der Stadt Gießen verblieben ist, verband sich Kulturgenuss mit einer bemerkenswerten floralen Vielfalt. Die Anfänge der universitätseigenen Grünanlage gehen zurück bis in das Jahr 1609, als Landgraf Ludwig von Hessen der zwei Jahre zuvor gegründeten Universität ein Stück Parkgelände am Schloss überließ, um einen Heilpflanzengarten anzulegen. Etwa 7.500 Pflanzenarten wachsen auf dem drei Hektar großen Areal.

Ins Leben gerufen wurden die Botanischen Konzerte – auf Anregung des Jazz-Musikers und Musikwissenschaftlers Prof. Dr. Ekkehard Jost – im Jahr 1997 vom damaligen Präsidenten der JLU, Prof. Dr. Heinz Bauer. Die konzeptionelle Federführung der seither gemeinsam vom Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik und dem Präsidenten der JLU veranstalteten Konzertreihe lag bei Prof. Dr. Ekkehard Jost, der im März 2017 verstorben ist. Die Botanischen Konzerte fanden im Jubiläumsjahr im ehrenden Gedenken an ihn statt – ganz im Sinne des großen Musikers, der noch ein letztes Mal die Programmgestaltung übernommen hatte.