"Die Nacht des römischen Adlers" - Roman und Exkursion zur Saalburg im Sommersemester 2015
Zum diesjährigen Tag der Literatur las die Autorin Uschi Flacke an der Saalburg aus ihrem Roman "Die Nacht des römischen Adlers". Der Roman spielt im 3. Jahrhundert n. Chr. in einem Römerkastell am obergermanisch-rätischen Limes und thematisiert die römisch-germanische Kontakt- und Konfliktgeschichte.
Studierende des Exkursionsseminars "Die Saalburg als Lernort" unter der Leitung von Monika Rox-Helmer erarbeiteten für die Besucher dieses Tages ein Rahmenprogramm, das Romanhandlung und historischen Ort auf vielfältige Weise zusammenbrachte: Teile der Romanhandlung konnten die Besucher in einem Brettspiel nachspielen und sich dabei über das Zollwesen am Limes informieren. Sie konnten Rätsel zur lateinischen und germanischen Schrift machen und sich im Ritzen von Runen erproben. Die tägliche Getreideration eines römischen Legionärs wurde mit heutigen Lebensmitteln verglichen
und es konnten Getreidebrei und Soldatenbrot gekostet werden. Nicht nur Kinder, sondern auch die erwachsenen Besucher spielten Spiele aus der Antike und verglichen modernes Spielzeug mit antiken Vorbildern. Zur Funktion, Verwendung und Entwicklung des Legionärsschildes konnten sich die Besucher über Plakate informieren und darüber hinaus den Umgang mit dem Schild in militärischen Formationen, wie die Testudo (Schildkröte) ausprobieren. An den baulichen Überresten der Thermen wurden Repliken der Badekultur präsentiert sowie über Mode, Haartracht und Kosmetik in der römischen Antike informiert. Außerdem konnten römische Flechtfrisuren ausprobiert werden. Das Wissen über die römische und germanische Götterwelt konnte in einem Memoriespiel erweitert und angewendet werden. Außerdem wurde ein Spiel angeboten, dass das Zusammenleben von Römern und Germanen in einer Adaption des bei Jugendlichen bekannten "Werwolf-Spiels" aufgriff.
Für die Erarbeitung dieser Aktionen haben die Studierenden im Vorfeld sowohl den historischen Ort als auch den Roman auf ihr didaktisches Potential analysiert. Mit der Durchführung bot sich für die Studierenden die Möglichkeit, die Saalburg als Lernort wahrzunehmen, Besucher bei ihrem Kontakt mit dem Lernort zu erleben, Lernprozesse anzuregen und mit den Seminarteilnehmern die Erfahrungen zu reflektieren.