Aktuelle Veranstaltungen von Prof. Dr. Christine Reinle (SoSe 2024)
Die Habsburger im Mittelalter (Vorlesung)
In der Vorlesung wird der Aufstieg der Habsburger von einem nur regional bedeutenden Grafengeschlecht zu dem führenden Hochadelsgeschlecht im römisch-deutschen Reich in den Blick genommen. Dies geschieht in einer Verbindung von landes-, reichs- und dynastiegeschichtlicher Perspektive. Gefragt wird, welche Ressourcen zur Verfügung standen, welche Handlungsmuster zum Einsatz kamen, in welchem Verhältnis dynastisches Denken und das Verfolgen von Einzelinteressen sowie mögliche Strategien und rein situatives Handeln zueinander standen und welche Rolle ggf. der dynastische Zufall spielte, wenn es galt, die eigene Position zu behaupten oder gar auszubauen oder aber einzubüßen. Besondere Berücksichtigung finden die römisch-deutschen Könige aus dem Haus Habsburg von Rudolf I. bis zu Friedrich III.
Einführende Literatur: Die Juden im mittelalterlichen römisch-deutschen Reich (Proseminar)
Die Geschichte der Juden im römisch-deutschen Reich des hohen und späten Mittelalters war durch Phasen der Koexistenz wie durch Phasen der Verfolgung gekennzeichnet. Im Seminar werden wir den rechtlichen und sozialen Status von Juden in den Blick nehmen, antijüdische Stereotypen analysieren und nach Konstellationen fragen, die in besonderem Maß zu Verfolgungen führten. Anhand ausgewählter Quellen und Forschungsliteratur soll darüber hinaus der Umgang mit mittelalterichen Quellen und die kritische Auseinandersetzung mit der Literatur eingeübt werden.
Einführende Literatur:!! Bitte beachten Sie, dass eine verbindliche Anmeldung nur über FlexNow erfolgt !!
Der schwarze Tod (Hauptseminar)
Wie kaum eine andere Epidemie hat sich die Pest, die in Europa seit 1348/49 immer wieder auftrat, in das kollektive Gedächtnis eingebrannt, denn sie hat auf allen Feldern des gesellschaftlichen Lebens Spuren hinterlassen. Zu denken ist nicht nur an die demographischen und wirtschaftlichen Folgen der Pest, sondern auch an ordnungspolitischen Regelungsbedarf, religiöse Bewältigungsstrategien und mögliche Rückwirkungen auf die künstlerische Produktion. Im Seminar werden anhand ausgewählter Quellen rezente und mittelalterliche medizinische Erklärungen für das Aufkommen der Pest thematisiert, soziale, wirtschaftliche und politische Folgen bis hin zu den Judenpogromen im Kontext der ersten großen Pestwelle erörtert und religiöse Erklärungs- und Bewältigungsmuster in den Blick genommen.
Einführende Literatur:Wundergeschichten aus Schwäbisch-Gmünd (Hauptseminar)
1620 schrieb der gelehrte Jurist Leonhard Friz eine Abhandlung, die sich mit einem alten Kultplatz in Schwäbisch-Gmünd befasste, der kurz zuvor zu einer dem Salvator (Heiland) gewidmeten Felsenkapelle ausgebaut worden war. Integriert werden vier Wunderberichte, die bislang nicht ediert worden sind. Sie verdienen wegen der spezifischen gegenreformatorischen Perspektive Interesse, war die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd doch im Gegensatz zum benachbarten Herzogtum Württemberg katholisch geblieben. Von dem einschlägigen Text, der Beyläuffigen Beschreibung Deß Eppersteins oder Salvatoris bey Schwäb. Gemendt ... existieren zwei Handschriften aus dem 17. Jahrhundert. Im Seminar wollen wir die interessierenden Passagen transkribieren und kontextualisieren. Das Seminar hat demnach eine grundwissenschaftliche Ausrichtung; selbstverständlich diskutieren wir die Mirakelberichte aber auch vor dem Hintergrund hagiographischer Traditionen sowie der Barockfrömmigkeit. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Das Seminar wird als Hauptseminar und als Übung im Masterstudiengang angeboten; die Leistungsanforderungen entsprechen dem jeweils gewählten Format. Willkommen sind auch Studierende, die das Seminar scheinfrei besuchen, weil sie den Umgang mit alten Schriften üben möchten.
Einführende Literatur:
Werkstattberichte aus laufenden Forschungsarbeiten in der Mediävistik (Oberseminar)
Im Oberseminar werden laufende Projekte zur germanistischen und historischen Mediävistik sowie zur Landesgeschichte vorgestellt und diskutiert. Interessierte Studierende sind auch zu Einzelsitzungen willkommen!