Inhaltspezifische Aktionen

2007

Inhaltspezifische Aktionen

Je t’embrassais tu m’embrassais je m’embrassais tu t’embrassais sans bien savoir qui nous étions

Sound-Video Installation. Anlässlich des Festivals "Les Intranquilles" in den Subsistances, Lyon.


Projekt
von Sarah Bahr

  • Bisherige Aufführungen
  • 16.6.2007, Lyon
Inhaltspezifische Aktionen

ladies prefer gentlemen- eine sex komödie (work in progress)

von "wie angelt man sich einen millionär" (1953) bis "wer heiratet den millionär" (2001): ein raubzug durch die popkultur der letzten 50 jahre auf der suche nach geschlechteridentität(en) im zeitalter von judith butler.
untersucht werden soll, was die unterhaltungsindustrie an (vor-) bildern liefert um diese einem gründlichen geländetest zu unterziehen.

mit lina hermsdorf, teresa marenzi, johanna seitz und rostislav tumanov.
technik: sabine feuerbach
konzept und regie: fabian wallenfels

 

Inszenierung
von lina hermsdorf, teresa marenzi, johanna seitz rostislav tumanov und fabian wallenfels

 

Bisherige Aufführungen

  • 5.5.2007, Premiere , Probebühne, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Giessen

 

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Lilly - ein Solo

Lilly liest aus der Erinnerung und setzt sich mit den dabei entstehenden Lücken auseinander. Im Wechsel von Nahaufnahme und Totale stehen sich Bruchstück und Memorien gegenüber. Es offenbaren sich Kanäle, durch welche das Zurückliegende in den erfahrbaren Raum dringt. Es gibt kein Bedauern; dem Riss, dem Bruch, dem Blackout, wird für einen Moment das Grauen genommen. Im Fluchtpunkt der Zentralperspektive erscheint und verschwindet ein Körper. Er richtet den Blick auf die Lücke und führt zu ihrer lustvollen Besetzung. Die gehörten Stimmen entziehen sich einer klaren Verortung. Wer spricht da? Die Medialität der Erinnerung wird anhand Radio, Sampler und Telefon ins Spiel gebracht und unterstützt ihre Materialität. Dadurch wird ein Raum geöffnet, innerhalb dessen eine je immer andere Version des Erinnerten möglich wird.

 

Performance
von Lucie Tuma und Frank Müller 

 

Bisherige Aufführungen

  • 22.6.2007, ATW / Theatermaschine

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Ninfa

"Vor einer Bäckerei der Rue Descartes spuckt der Rinnstein sein Wasser aus, und genau neben den beiden Abwasserdeckeln befindet sich die Nymphe mit ihrer Drapage."

 

Mit (im Video) Alanna Pfeiffer, Tarah Pfeiffer

Dank an Philipp Karau, Terry Pedersen-Pfeiffer, Sebastian M. Schulz, Rosalie Schweiker

Material: Äste der letzten Ulme Gießens, Pilze, Beeren, Pappe, Seife, Moos, Glitzernagellack

verwendete Bilder: "Das Gastmahl des Nastagio degli Onesti" (Botticelli), "Venus der Mediziner" (Susini)

Texte: Georges Didi-Huberman

Unterstützt durch den AStA der Justus-Liebig-Universität Gießen

 

Installation
von Verena Billinger 

 

Bisherige Aufführungen

  • 19.7.2007, Premiere , Fotolabor im Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
  • 7.9.2007, Damendusche der ehemaligen Waschkaue PACT Zollverein
  • 12.6.2008, Institutskeller, Theatermaschine 08
  • 13.6.2008, Institutskeller, Theatermaschine 08
  • 14.6.2008, Institutskeller, Theatermaschine 08
  • 15.6.2008, Institutskeller, Theatermaschine 08

 

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O`Clock

15. März 2007, Theatre Marni, Brüssel (Belgien)
16. März 2007, Le Manège, Mons (Belgien)

Szenisches Konzert mit dem Ensemble Modern, Frankfurt am Main
JEAN-PAUL DESSY: O`CLOCK

Auftragskomposition für die Frankfurter Positionen 2006. Sie wurde im Januar 2006 in Frankfurt am Main in szenischer Inszenierung vom Ensemble Modern in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der JLU Giessen uraufgeführt. Die Frankfurter Positionen sind eine Initiative der BHF-BANK-Stiftung, die auch die szenische Umsetzung in Brüssel und Mons unterstützt.

Regie/Bühne: André Schallenberg, Jean-Paul Dessy
Dirigentin: Sian Edwards
Klangregie: Norbert Ommer
www.ensemble-modern.de

 

Projekt
von André Schallenberg, Jean-Paul Dessy 

 

Bisherige Aufführungen

  • 15.3.2007, Premiere , Theatre Marni, Brüssel (Belgien)
Inhaltspezifische Aktionen

PLASTIK Tanzfigurationen nach Oskar Schlemmer

"Raum! [...] Zu erfassen durch Ausschreiten, Abtasten seiner Begrenzungen. Hilfsmittel etwa die Raumlinien, die ihn zerteilen, um ihn auf diese Weise erfassen und begreifen zu können. [...]
Mensch! Körper! Tänzer! Organismus aus Fleisch und Blut als auch gesetzbestimmtes Gefüge, ausgestattet mit dem Mechanismus der Gelenke. (...)"

"Mensch und Raum sind gesetzerfüllt. Wessen Gesetz soll gelten?"

(O.Schlemmer: "Abstraktion in Tanz und Kostüm" [1928], "Mensch und Kunstfigur" [1925] )

Die Stilisierung des menschlichen Körpers zur Kunstfigur und das ästhetische Zusammenspiel dieser Kunst-Körper ist das zentrale Thema von Plastik.
Im Sinne Schlemmers durchlaufen in diesem Stück drei Tänzer unterschiedliche Stadien der Körper-Abstraktion, in denen der individuelle "Organismus aus Fleisch und Blut" zunehmend zurückgedrängt wird.

 

Konzept und Choreografie: Juliane Scherf (Diplominszenierung)
Bühne und Kostüme: Corinna Mattner
Musik und Tonbearbeitung: Friederike Kenneweg
Video: Csongor Dobrotka
Licht: Christian Flierl

Tänzer der Tanzcompagnie Gießen (Kai Guzowski, Mélodie Lasselin, Carla Pulvermacher)

Eine Produktion der Hessischen Theaterakademie 
in Kooperation mit dem Stadttheater Gießen.
Premiere 25.Mai
weitere Vorstellungen 2. / 9. und 15. Juni
jeweils um 20 Uhr
im TiL
Dank an die Gießener Hochschulgesellschaft und an das Kulturamt der Stadt Gießen

 

Tanzprojekt
von Juliane Scherf 

 

Bisherige Aufführungen

  • 25.5.2007, Abschlussprojekt , TiL (Studiobühne Stadttheater Gießen)

 

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Prinzenraub an der Universität - PLAGIUM

Akt I
Herzog Friedrich grübelt über sein Herrscherdasein. Untreue Höflinge hat er momentan nicht zu befürchten, allenfalls die Rachegelüste des Ritters
Kuntz. Viertausend Gulden erwartet dieser für seine vergangenen Söldnerdienste. Vergeblich... denn Friedrich sieht weder die Verpflichtung zu
zahlen, noch schätzt er seinen Widersacher als ernsthafte Gefahr ein. Stattdessen plant er einen Ritt nach Leipzig. In Böhmen ärgert sich unterdessen Kuntz über die ihm widerfahrene Ungerechtigkeit und sinnt auf Rache. Schon bald hat er die Gelegenheit dazu, denn der hinterlistige Koch des Herzogs berichtet ihm von Friedrichs Ausflug und bietet seine Hilfe an.

Akt II
Die angekündigte Rache des Kuntz lässt Herzogin Margaretha keine Ruhe. Ein Traum weissagt ihr, dass jener die günstige Gelegenheit des vom Herzog
verlassenen Schlosses ergreifen wird. Der Herzog reist gegen den Willen seiner Gemahlin ab, allerdings nicht ohne Comes Pflug die Verantwortung für das Schloss, die Herzogin und die beiden Söhne Ernst und Albert zu übertragen. Statt jedoch seinen Pflichten gewissenhaft nachzukommen, feiert der Comes mit den anderen Hofbediensteten ausgelassen das Fest des Hl. Kilian in der Stadt. Unterdessen plant der Koch den Überfall durch Kuntz.

Akt III
Der Köhler Rumpelt ist angereist, um den Herzog um die Zurücknahme der neuen Kohlholzsteuer zu bitten. Vor dem Schloss begegnet er dem Schreiber
und bringt seine Bitte samt mitgebrachtem Hahn als Geschenk vor. Dieser akzeptiert zwar den Hahn, nimmt jedoch das Problem nicht ernst und treibt
stattdessen Unfug mit dem armen Köhler: Rumpelt muss sich einem Strebekatz-Wettkampf mit dem Hofnarr (Morio) stellen, verliert und wird seines
Bartes beraubt. Mit einer Heerschar rückt Kuntz bis zum Schloss vor. Hier wartet der Koch und führt ihn durch ein Mauerloch ins Innere des Schlosses, wo er die Prinzen Ernst und Albert findet und entführt. Seinen ausstehenden Lohn in Form von Lösegeld zu erlangen, dürfte nun ein Leichtes sein…

Akt IV
Mit schlechtem Gewissen bittet Comes Pflug die Herzogin um Verzeihung und nimmt die Verfolgung der Entführer auf, um seinen Kragen und die beiden
Prinzen zu retten. Unterdessen kehrt der bartlose Rumpelt unverrichteter Dinge nach Hause zurück und wird vom Köhler Pitack und dessen Frau Carna
verspottet. Rumpelts Frau Jutta dagegen will ihren entstellten Mann zunächst nicht wiedererkennen und es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung. Am nächsten Tag begegnen die Köhler Kuntz, dessen Getreuen Gothes und Prinz Albert im Wald. Sie durchschauen die Situation, nehmen die Entführer gefangen und bringen Albert in Sicherheit.

Akt V
Die Köhler bringen Kuntz, Gothes und den Prinzen zum nahe gelegenen Schloss des Junkers Schönburg. Dieser informiert die Herzogin, die sehnsüchtig Albert entgegen eilt. Schönburg macht sich auf, um (schließlich erfolgreich) auch Ernst aus der Gewalt der Entführer zu befreien. Nachdem die Herzogsfamilie wieder glücklich vereint ist, zeigt sich der Herzog großzügig. Den Köhlern wird die Steuer erlassen und Rumpelt darf sich für seinen verlorenen Bart am Schreiber rächen. Zu Ehren des denkwürdigen Ereignisses beschließt Friedrich, Schulen (und auch eine Universität?) zu stiften.

Produktion und Dramaturgie ……………………...…...Cora Dietl
Regie ……………………………………………..….Elisabeth Sommerhoff, Florian Siebrecht
Beratung …………………………………..………………...Behzad Borhani
Bühnenbild/Technik ………………………..……………...Masja Raab/Christopher Köbel
Flyer/Plakate/Programm ….………………….....Claudia Lauer
Jubiläumskoordination ……………………...…...Oliver Behnecke
Kamera ………………………………………………….…………………..Carsten
Fama ………………………………………………….…………………..Cora Dietl
Herzog Friedrich ………………………….……………..Daniel Randau
Herzogin Margaretha ………………...….……….Elisabeth Wagner
Ernestus ………………………………….…..……………... Verena Konrad
Albertus ……………………………………..…………………..Jasmina Mulhi
Anna ………………………………..……………………..……...Martina Preuß
Sophia …………………………..……………………...Catharina Schwenke
Comes Pflug ………………………….…………...…..Heinrich Hofmann
Scriba ……………………………………………..….Jan-Markus Engelbach
Morio ……………………………….…………..………………..Cynthia Becker
Pompa ……………………………………..……………………...Sylvia Bischof
Satelles ……………………………….…….……………....Michael Schmidt
Schönburg ………………………..………….…………….Valerie Neweling
Kuntz ………………………….………………….…………….Behzad Borhani
Gothes ……………………………………………..………...Hubertus Redlich
Coquus Schwalb ……………………….…..……….Christopher Köbel
Wilhelmus ……………………………….…………………..…...Masja Raab
Rumpelt ……………………………………..………………..Alexander Eilers
Pitack ………………………………….……………………….Benjamin Müller
Iutta …………………………………….………………………...Verena Konrad
Carna …………………………………..…………………….....Sabine Limmer
Postboth ………………………………………………………………….Mira Krol
Statisten…………………………….…………………….. Ludger Hellmann, Jochen Wilhelm

Inszenierung
von Siebrecht, F. (Regie) & Sommerhoff, E. (Regie) & Prof. Dr. Cora Dietl (Produktion) 

 

Bisherige Aufführungen

  • 9.10.2007, Premiere , Aula im Hauptgebäude der JLU Gießen

 

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Sana'a - City of Light

Außen eröffnet der Blick auf das festlich beleuchtete Bab al-Yemen dem Besucher die Schönheit Sanaas und des Yemen. Im Fluchtpunkt des Tores erscheint ein Kubus, der stellvertretend für die traditionelle Architektur Sanaas steht, und der mit seiner Umgebung interagiert.
Der Besucher wird eingeladen, am spirituellen Leben des Jemens während des Ramadans teilzunehmen, und einzutauchen in die Atmossphäre der Altstadt zu dieser ganz besonderen Zeit.
Hier, am inneren Vorplatz des Bab al-Yemens, ist jeder eingeladen auf Entdeckungsreise zu gehen: Videoprojektionen an der Innenseite der Stadtmauer arbeiten mit deren Struktur und eröffnen virtuelle Fenster. Klänge und traditionelle Musik des Jemens werden an verschiedenen Orten über Lautsprecher erfahrbar gemacht und ergeben in ihrer Gesamtheit eine Komposition, die sich organisch in das Spiel von Innen und Aussen einfügt.

21.09.2007 - 03.10.2007, 22.00 - 24.00
Sana'a, Bab al-Yemen (Tor des Jemens)

Auf Einladung der dt. und frz. Botschaft in Sana'a/Jemen ("The German-French Cultural Project 2007), unter der Schirmherrschaft des Kulturministers des Jemen und des Bürgermeisters von Sana'a
Weitere Informationen, Bilder, Videos, Presse, Links... auf unserem Blog:

www.bab-al-yemen.de

 

Installation
von René Liebert, Matthias Mohr, Tobias Rosenberger 

 

Bisherige Aufführungen

  • 21.9.2007, Premiere , Sana'a, Bab al-yemen

 

Inhaltspezifische Aktionen

Songs am Rande des Nervenzusammenbruchs

Live-Konzert-Abend.
Abschlusspräsentation des Szenischen Projektes von Studierenden des Instituts mit Gastprofessor Felix Kubin
www.felixkubin.com

 

Projekt
von Szenisches Projekt Felix Kubin 

 

Bisherige Aufführungen

  • 27.1.2007, Premiere , Probebühne des Instituts für ATW
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SPECTRES GHOSTS EERINESS

Wir schnitten philosophische Gedanken wie die der Dekonstruktion zum Thema Spur und Abwesenheit ebenso an wie zeitgenössische Praktiken des schon geschehenen Umgangs mit unserem Phänomen. Wir kommunizierten unsere indivuellen Arbeitsweisen und Interessen, bauten Luftschlösser, gingen Möglichkeiten durch, wägten ab. 
Im Interview hatte uns der Ladenbesitzer noch erzählt: "But stones don´t talk". Wie aber diese Geschichten zum Sprechen bringen? 
Zehn Tage lang arbeiteten wir in dem leer stehenden Erdgeschoß eines alten Gebäudes in Groningen. Anfangs waren wir noch sehr fokusiert auf das Spiel mit Wahrnehmungsweisen, erzeugten bsp. mit bewegten Scheinwerfern künstliche Schatten von fiktiven Ereignissen auf der Straße draußen, warfen sie auf die Wände drinnen, filmten das Ergebnis ab, postproducten es, projizierten es wieder in den Raum. Filmten die gläserne Eingangstür ab, manipulierten das Bild live im Computer, warfen es - mit zwei sich überlagernden Delay-Effekten versehen - auf einen Holzrahmen vor einer zugemauerten Tür in den Eingangsraum des ehemaligen Optikerladens. Montierten das Interview mit dem Optiker und stellten es den gewonnen visuellen Materialen gegenüber. Machten Aufnahmen in einem real noch existierenden Optikergeschäft, nahmen Sehtests akustisch auf, das Klackern der Sehmaschine, wenn sie die Linse wechselt, die wiederholte Frage "Können Sie das lesen?", wieder das Klackern und die neue Linse, brachten die ebenfalls ins Spiel.
Und neben der Arbeit am Material immer wieder ernsthaft geführte, nicht auf Konsens ausgerichtete, erbittliche und wichtige Diskussionen innerhalb unseres temporären Kollektivs, bis wir unser Problem formulieren konnten: Wir brauchten noch etwas Konkretes, physisch Präsentes, nicht zu sehr symbolisch Eindeutiges, aber doch etwas von starker metaphorischer Tragweite, um einen weiteren Aspekt in unser Projekt einfließen zu lassen: Den des Zerfalls. Des Zerfalls von (historischen) Gebäuden, des Zerfalls von Körpern, des Zerfalls von geschichtlicher Zeit. Wir brauchten Fliegen.

Eine Kooperation zwischen dem Frank Mohr Institut (Groningen) und dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (Gießen), mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt Gießen.

www.mohr-i.nl

 

Installation
von Florian Krauss, Franzis Wiese, Freya Eshuijs, Marc Schröppel, Mirko Hecktor, Rebecca Egeling, Stefan Hölscher, Yaron Abulafia und Zuzana Hudekova 

 

Bisherige Aufführungen

  • 17.3.2007, Premiere , Nieuweweg 3, Groningen (NL)
Inhaltspezifische Aktionen

Studierzimmer / Nachts

"Die Zeit ist ein spielendes Kind, das hin und her die Brettsteine setzt:
Herrschaft des Kindes!"

Studierzimmer / Nachts
Installatives Theater nach dem Text "Sizilischer Brief an den Mann im Mond" von Ernst Jünger

Der Ausgangstext von Ernst Jünger stellt die Frage nach der "ordnenden Funktion der Reorganisation von Raum und Wahrnehmung entlang des Flächigkeitsparadigmas". Im Zusammenlauf von mikro- und makroskopischen Blick wird die Welt neu formatiert, es kommt zu einer heterogenste Teile umfassenden Synthese. Diese Analyse, die gerade vor dem Hintergrund urbaner Entwicklungen / Theorien des 21. Jahrhunderts (vgl. u.a. Rem Koolhaas "City of most exacerbated difference"), eine interessante Folie abwirft, geht bei Jünger einher mit der Ankündigung der Figur des "homo ludens", der in einer Welt, in der nach dem Tod Gottes das Ludische zum konstituierenden Faktum geworden ist, zum Gegenspieler des der Zeit unterworfenen Arbeiters erwächst, und der durch die innerliche Restitution der Kinderzeit das Potential einer umfassenden Wiederherstellung der Welt in ein Spielfeld, in das selbst die Technik einbeziehbar ist, in sich trägt.

Das Konzept:

Unsere Spielfläche ist ein quadratischer Raum, der Ausmasse zwischen 8x8m und 12x12m hat. Jeder Durchgang besteht aus 8 Teilen a 5 Minuten. Die Zuschauer (höchstens 20 gleichzeitig) befinden sich im gleichen Raum, können sich frei bewegen. An den 4 Ecken des Raumes sind 4 Lautsprecher aufgebaut, auf denen pro Durchgang 8 Samples (Außenaufnahmen in unmittelbarer Umgebung des Aufführungsortes, mit speziellen Charakteristika wie bspw. Vögelgezwitscher, Martinshorn...) abgespielt werden, die randomatisch ausgewählt werden (d.h. 8x7x6x5x4x3x2x1 Kombinationsmöglichkeiten) und die jeweils innerhalb eines festgelegten Rahmens weiteren generativen Prozessen (Loop-Start- und Endpunkt, Delaylinien, Panning...) unterzogen werden, so dass es auch bei mehreren Durchgängen niemals zu einer Wiederholung kommt. Ebenso gibt es durch 16 geometrisch auf dem Boden angeordnete kleine Baustellenfluter 8 verschiedene globale Lichtstimmungen, welche ebenfalls randomatisch ausgewählt werden. Das weitere Bühnenbild besteht aus einem 30er-Jahre Schlafzimmer, Bett, Nachttisch und großem Kleiderschrank, sowie einem "der Zeit entsprechenden" Studiertisch mit grünem Oberflächenbelag, alles Elemente die im Verlauf eines Durchgangs spielerisch und multifunktional von den Darstellern benutzt werden. Pro Durchgang befindet sich ein, auf 4 weiteren im Raum verteilten kleineren Lautsprechern (welche mit dem Holz des Schlafzimmers verkleidet sind) , akustisch verstärkter Darsteller im Raum, der einerseits als Konstante den Vorlagentext in dem festgelegten Zeitrahmen von 40 Minuten wiedergibt, andererseits über ein endliches Reservoir an Aktionen im Raum verfügt, die generell durch das spezielle Charakteristika des jeweiligen Soundsamples ausgelöst werden und durch ein entsprechendes Aktionslicht, produziert von 16 auf dem Schrank positionierten und heterogen ausgerichteten Pinspots, unterstützt werden. Diese fünfminütigen Aktionen funktionieren in sich abgeschlossen, wobei sie gleichzeitig aufeinander Bezug nehmen können, wenn bspw. eine Aktion darin besteht in der Rolle eines Entomologen, am Tisch sitzend kleine Solarzellen mit Piezos, die verschiedene Frequenzbereiche haben, zu verbinden und anschließend an einer gespannten Wäscheleine aufzuhängen, während eine andere Aktion die Eingabe der Koordinaten eines an der Decke ausgerichteten Movinglightes beinhaltet, welches dann innerhalb dieser eingegebenen Koordinaten randomatisch für eine festgelegte Dauer den Bereich der Solarzellen mit Strom versorgt.

1. Testlauf:
Pb Giessen, 10.2.07
19.30
20.15
21.00

Beteiligte:
Regie: Tobias Rosenberger
Musik: Gilles Aubry
Licht / Dramaturgie: Christian Flierl
Darsteller: Lars Brückmann

 

Projekt
von Tobias Rosenberger, Gilles Aubry, Christian Flierl 

 

Bisherige Aufführungen

  • 10.2.2007, Premiere , Probebühne des Instituts für ATW

 

Inhaltspezifische Aktionen

Woyzeck

Konzept, Bühne, Regie: Boris Nikitin (Alumnus ATW)
Darsteller: Malte Scholz (ATW)
Technik: Matthias Meppelink (ATW),

 

Eine Produktion von Boris Nikitin.
Mit Unterstützung des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen

 

Die Inszenierung Woyzeck entstand 2007 in Giessen im Rahmen des Projektes „Theater und Wissenschaft“. Woyzeck wurde 2008 beim Festival 100° im HAU mit dem 1.Preis der Jury ausgezwichnet und 2009 als eine der 10 bemerkenswertesten freien Theaterproduktionen der deutschsprachigen Szene zum Festival Impulse eingeladen.

 

«Ein guter Mord, ein ächter Mord, ein schöner Mord...» Mit dieser Feststellung endet Georg Büchners Drama. Der historische Fall des Bürgers Woyzeck fand dagegen seinen Abschluss am Galgen und hinterliess der juristischen Welt einen neuen Begriff: die Zurechnungsfähigkeit. Büchner nahm den Fall zum Anlass, um mit seinem Drama eine eigene Version dieses Diskurses zu formulieren.


Woyzeck von Boris Niktin und Malte Scholz beginnt mit einer furiosen Einführung zum Stück durch den Performer. Sein über zehn Minuten dauernder Monolog, ein auf höchster Geschwindigkeit ratterndes, körperliches Denken, fasst zusammen, was sich innerhalb der nächsten Stunde ereignen wird: ein Diskurs um den Begriff der Zurechnungsfähigkeit.



Scheinwerfer liegen verstreut auf dem Boden, eine Nebelmaschine sprotzt leise vor sich hin, Kabel und Mikros hängen von der Decke. Woyzeck verwandelt den Theaterraum in ein Radio-Studio. Für Daheim-Gebliebene ist dieser als Audio-Live-Stream unter www.paraform.ch zu hören. Der Performer ist somit Moderator und gleichzeitig Provisorium der Hauptfigur Woyzeck und stellt seine generelle Frage in den Sende-Raum: «Was spricht da?»



Ein Abend, changierend zwischen kruder Lecture-Performance und experimenteller Radio-Show.

Die Inszenierung ist im Besitz von Tobias Brenk

 

Presse:

"Im klugen, atmosphärischen Bühnenraum – einzelne Lichtstrahlen werfen Schneisen in ein dunkles Bühnenfeld, in dem ein Schreibtischtäterpult mit Ghettoblaster steht –, zeigen die Giessener eher unterspannt lakonisch, dass man auch das Sprechen über (und im) Theater inszenieren kann. (...) Büchner hätte die Ohren gespitzt."
(Theater heute)

 

„Dagegen ist „Woyzeck“ von Boris Nikitin und Malte Scholz von großer theatralischer Direktheit und Sinnlichkeit: eine Performance, die von der intellektuellen Lecture zu Beginn – einem ausladend engagierten, philologisch-juristischen Vortrag – direkt ins Spiel fällt und ihm verfällt.(...) Eine spannende, beunruhigend schöne Vorstellung; ein Woyzeck-Hallraum. Anregend und aufregend, weil sie nicht nur ihr Material ernst und beim Wort nimmt, sondern auch die eigenen Mittel.“
(Basler Zeitung)

 

"Damit hat Nikitin einen frischen Weg zu einem Stück gefunden, das häufig von seiner eigenen Klassizität verdeckt wird.“
(Theater der Zeit)

 

„Nikitins Umgang mit dem Büchner-Klassiker ist in der Tat ungewohnt und sehenswert.“
(nachtkritik)

 

Inszenierung
von Boris Nikitin 

  • Bisherige Aufführungen
  • 17.7.2007, Probebühne ATW
  • 22.2.2008, Festival 100°, HAU3 - Gewinner des 1. Preis der Jury
  • 26.4.2008, INSTANTFESTIVAL, Hildesheim
  • 4.6.2008, Festival "unithea", Frankfurt/Oder
  • 24.9.2008, Festival "perfect performance, Kulturhuset, Stockholm
  • 30.10.2008, Mousonturm, Studiobühne
  • 1.11.2008, Mousonturm, Studiobühne
  • 6.12.2008, Rote Fabrik Zürich
  • 7.12.2008, Rote Fabrik Zürich
  • 7.1.2009, Kaserne Basel
  • 8.1.2009, Kaserne Basel
  • 22.5.2009, i-Camp München
  • 5.11.2009, Festival "OKNO", Teatr Kana, Sczezin (PL)
  • 26.11.2009, Köln - Alte Feuerwache (Impulse-Festival)
  • 28.11.2009, Bochum - prinz regent theater (Impulse-Festival)
  • 3.12.2009, Mülheim - Ringlockschuppen (Impulse-Festival)
  • 16.4.2010, zeitraumexit, Mannheim
  • 30.4.2010, PAZZ - Performing Arts Festival, Staatstheater Oldenburg
  • 1.5.2010, PAZZ - Performing Arts Festival, Staatstheater Oldenburg
  • 7.5.2010, Symposium "Who's there?", Kopenhagen/Double Feature mit "Pitchet Klunchun and myself" von Jerome Bel, Theater Republique
  • 5.11.2010, Landestheater Marburg
  • 20.11.2010, Landestheater Marburg
  • 10.12.2010, Landestheater Marburg
  • 17.12.2010, Landestheater Marburg
  • 25.1.2011, Landestheater Marburg
  • 8.9.2012, Festival "Grenzenlos Kultur", Mainz
  • 25.11.2012, Market Theatre Laboratory, Johannesburg, South Africa
  • 26.11.2012, Market Theatre Laboratory, Johannesburg, South Africa

Inhaltspezifische Aktionen

Würstchen im Schlafrock

Aber das Schönste war immer, wenn das Theater vorbei war. Mit der Dampflock nach Gießen rein und noch einmal Würstchen im Schlafrock essen. Hmmm. Köstlich. Und belegte Brötchen und Milch für die Kinder im Bus. Aber ab 12 gabs nur noch ein Buch. Macht aber nichts. Wir ziehen in die Stadtbibliothek um. Und gucken das bunte Marktgemüse an. Und finden unsere Sonnenbrille wieder und fahren noch mal Bobbycar, mit Daniel.

Eine Stadt besteht vordergründig aus Steinen, Beton und Menschen. 
Aber sie lebt Dank der Assoziationen, die einzelne Orte prägen.

Ein Versuch, dicht dahinter zu blicken.

 

Projekt
von Hannah Borisch 


Bisherige Aufführungen

  • 20.6.2007, Gießen, Katharinengasse/Ecke Löwengasse