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addressing wrongly ?

addressing wrongly?

Sommersemester 2021| Dr. Eva Holling


"We were talking quite a lot to the audience, and we were looking at them but often very emphatically misrecognising them." (Tim Etchells im Interview mit Adrian Heathfieldm in: Helmer / Malzacher (Hrsg.): Not even a game anymore, S. 83.) Das Seminar startet von einem doppelten Ausgangspunkt aus: 1. Eine Beobachtung: Pandemiebedingt sehen wir gehäuft Leute, die als Portraitbild sprechend in Videos erscheinen. Diesem Phänomen soll das Seminar mehr und dezidierte Aufmerksamkeit schenken: Welche Funktionen und Formate sind zu beobachten, was ist neu, wo gibt es bereits eine genre-haftigkeit (DIY-Videos, Influencing, Erklärbären, video game live streaming?) in der Masse an Leuten, die in Kameras sprechen und sich in Videos an ein Publikum wenden? Wer ist dieses Publikum eigentlich, und mit welcher Ansprache, Selbstdarstellung, oder mit welchem Anspruch auf Personalpronomen wird sich an es gewandt? 2. Eine Frage aus dem vorherigen Semester: Ist gegenseitiges Nichtverstehen als sozialer Modus möglich? Von welchen Wünschen ist eigentlich soziale Interaktion geprägt: steht Hermeneutik im Vordergrund von Kommunikation oder muss derdiedas Andere als grundsätzlich Nicht-Anzueignendes begriffen werden? Und überhaupt: sind Fragen an ein Gegenüber ein zulässiger Modus, wenn sie immer "auf ein Verstehenwollen" (Mersch) abzielen und damit menschliche Interaktion auf Sinn- und Bedeutungserzeugung reduzieren? Inhaltlich also stark durch das letzte Semester geprägt, legt dieses Seminar einen Fokus auf gegenseitige Ansprache, innerhalb und außerhalb künstlerischer Kontexte: hermeneutisches Aufeinander-Zugehen (gegenseitige Sinnunterstellung) soll hinterfragt werden bzw. daraufhin untersucht, welcher Sinn wem unterstellt wird. Es ist grundsätzlich zu fragen, was in gegenseitiger Adressierung passiert und welche Wirkung sie haben kann, wie mit Nicht- oder absichtlichem Missverstehen gespielt werden kann, und welche besonderen Eigenheiten Ansprache dann in künstlerischen Kontexten innehat. Mit Helga Finter / JL Nancy kann z.B. zwischen "Ansprache" und "Zusprache"unterschieden, und im Theater eine "Theatrale Interpellation" als grundlegende Wirkung angenommen werden.

programm

Christina Bausch: „Hey Du!“ (3 Min. 03)

Hannah Helbig: „a d d r e s s i n g” (3 Min. 02)

Florence Ruckstuhl: „Was ich noch sagen wollte” (3 Min. 57)

Anna Maria Pahlke: „Wen meint Brigitte Mira?“ (1 Min. 35)

Kristina Kramer: „The 1“ (5 Min. 05)

Kathleen Schulken: „Forms of Addressing in Everyday Life” (3 Min. 12)

Eva Grund, Luka Modu, Julian Wolf: „addressing wrongly – Deine Story” (6 Min. 07)

Leonie Kopineck, Svenja Polonji: „Addressing Wrongly - about memes” (9 Min. 40)

*
Josephine Rudolph: „An Ode to Google” (3 Min. 09)

Michelle Koprow: „Drei Minuten reicht” (4 Min. 13)
Simon Lenzen: „addressing: reaction videos to ATW performances” (3 Min. 11) Lena Wernze: „followmearoundforaday” (3 Min. 17)
Karo Krämer: “Who speaks?” (2 Min. 59)
Alica Müller: „Eltern der Massen.“ (3 Min. 08)
Talisa Frenschkowski: „Video zu Adressing Wrongly“ (1 Min.52)
Ariana Battaglia, Daniel Kailer: „What if Orpheus hadn’t looked back” (3 Min. 05) Luise Hess: „addressing video” (4 Min. 16)


Dauer reine Filmminuten = ca. 65 

Dramaturgisch-thematischer Bogen: Appelle-Internetphenomena-Identität°Abbildung-BildExperimente

Addressing wrongly | Hey Du!

addressing wrongly | 02

addressing wrongly | Was Ich noch sagen wollte

addressing wrongly | Wen meint Brigitte Mira?

addressing wrongly | the 1

addressing wrongly | Forms Of Addressing In Every Day Life

addressing wrongly | 07

addressing wrongly | 08

addressing wrongly | An Ode to Google

addressing wrongly | 3 Min reicht

addressing wrongly | 3 Minuten

addressing wrongly | followmearoundforaday

addressing wrongly | wer spricht

addressing wrongly | Eltern der Massen

addressing wrongly | Adressierung

addressing wrongly | what if orpheus hadn`t looked back

addressing wrongly | addressing video