Inhaltspezifische Aktionen

Workshops

Joachim Grabowski (Hannover) & Markus Schmitt (Heidelberg): Forschungsdesigns und ihre Validität.

Aus dem Abstract:

Beim empirischen Arbeiten stellt sich generell die Frage nach der Gültigkeit der erzielten Befunde; wenn Gütekriterien nicht hinreichend beachtet werden, können Forschungsergebnisse am Ende praktisch wertlos sein. Wie kann man das vermeiden? Validitätsaspekte entscheiden sich häufig schon ganz am Anfang der Forschungsplanung und sind sowohl bei explorativen (bescheibenden) als auch bei explanativen (erklärenden) Fragestellungen relevant. Insbesondere unterscheidet man die interne Validität (Lassen sich die Ergebnisse eindeutig erklären?) von der externen Validität, welche die Generalisierbarkeit der erzielten Befunde über die Untersuchungsstichprobe hinaus betrifft. In dem Workshop werden geeignete Forschungsdesigns vorgestellt und dann von den Teilnehmer/inne/n auf typischer Arten von Fragestellungen der unterrichtsbezogenen Schreib- forschung angewandt. Eigene, schon vorhandene Fragestellungen können eingebracht werden. Neben dem methodologisch Notwendigen wird auch der Aspekt des im Rahmen von Qualifikationsarbeiten Machbaren berücksichtigt.      

 

Sabine Stephany (Köln) & Markus Linnemann (Köln): Fachliches und sprachliches Lernen durch Schreibaufgaben initiieren und unterstützen.

Aus dem Abstract:

Schreiben im Fachunterricht kann zum einen die Funktion haben, fachliche Inhalte zu erwerben, zum anderen können Schreibarrangements dazu dienen, (fach-)sprachliche Fähigkeiten aufzubauen. Dies gilt für gesellschaftswissenschaftliche und naturwissenschaftliche Fächer gleichermaßen. Das fachliche Verständnis sowie der adäquate Sprachgebrauch im Fach Mathematik lassen sich beispielsweise durch das Schreiben von Sachaufgaben, durch das schriftliche Begründen von Lösungen oder durch das schriftliche Beschreiben von Lösungswegen initiieren und unterstützen. Schreiben im Mathematikunterricht ist jedoch kein Selbstläufer, es muss, gerade auch im Hinblick auf schwache SchreiberInnen und ZweitsprachlernerInnen, angeleitet werden.
Wie eine solche enge Verzahnung zwischen fachlichem und sprachlichem Lernen aussehen kann, soll im Workshop, ausgehend von bereits erarbeiteten und erforschten Kriterien für "gute" Schreibaufgaben, entwickelt und diskutiert werden. Hierzu stellen wir unser Konzept der Supportive Writing Assignments (SWA) am Beispiel des Mathematikunterrichts zur Diskussion, das Kriterien guter Schreibaufgaben mit sprachlichen Scaffolds so verbindet, dass beides gelingen kann: Das Lernen zu schreiben (als Spracherwerb) und das Lernen durch Schreiben (als Erwerb mathematischer Kompetenz).
Gemeinsam mit den Teilnehmern des Workshops werden wir an ausgewählten mathematischen Themen der 5. und 6. Klasse beispielhaft für den Fachunterricht Schreibarrangements entwickeln, die als Grundlage zur Diskussion und Reflexion über allgemeine Kriterien "guter" Schreibaufgaben dienen. Mögliche Diskussionspunkte sind: Wie "authentisch" und "situiert" müssen und können Aufgaben in der Schule sein? Welcher Adressat hat in welcher Situation das beste Potential Lerneffekte hervorzubringen? Welche Textsorten eignen sich in welcher Situation?