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Zertifikat für Gender, Sexualität und Diversität - Überblick

Das Zertifikatsstudium in Gender, Sexualität und Diversität (GSD) vermittelt Studierenden die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten, um im universitären Kontext und in anderen Teilen der Gesellschaft Vielfalt und soziale Inklusion zu fördern. Die Inhalte des Zertifikatsstudiums veranschaulichen, wie und warum Gender und Sexualität in einem intersektionalen Kontext gedacht werden müssen und gibt Studierenden praktische Mittel an die Hand, um anhaltende Formen sozialer Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu erkennen und zu überwinden.

Gender wird als eine zentrale Identitätskategorie verstanden, die beeinflusst, wie wir uns verhalten und ausdrücken oder wie wir von Anderen wahrgenommen werden. Bezeichnungen wie weiblich oder männlich, cis, divers oder trans* bestimmen, wie wir uns in der Welt bewegen und wie wir dort behandelt werden. Seit den 1990er Jahren ist Gender Gegenstand kritischer Analysen in den Gender Studies und Gesetze, die Diskriminierung aufgrund von Gender verbieten, sind, wenngleich immer noch stark umstritten, alltäglich geworden. Jedoch kann Gender nicht losgelöst von anderen Kategorien gedacht werden, sondern ist mit anderen Aspekten der Identität verbunden, wie sexuellem Verhalten und sexueller Orientierung, Ethnizität, race, körperlicher und geistiger Gesundheit/Krankheit, Alter, äußerlichem Erscheinungsbild, Migrationshintergrund und -status, sozialer Klasse und Religion. Um Gender zu verstehen, müssen die Schnittstellen zwischen Gender und nationaler Herkunft, Hautfarbe, Zugang zu medizinischer Versorgung und sozioökonomischem Status betrachtet und die Auswirkungen dieser Überschneidungen auf die gleiche oder ungleiche Behandlung von Menschen im öffentlichen Raum, in Ausbildungs- und Bildungskontexten, am Arbeitsplatz und im Privatleben erkannt werden. Wie die US-amerikanische Juristin Kimberlé Crenshaw bereits 1989 feststellte, ist die Summe von Rassismus und Sexismus immer größer als ihre Teile.

Die anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben fortdauernde systemische Ungleichheiten aufgezeigt, die in soziokulturellen Strukturen verankert sind. Weltweite Black-Lives-Matter-Demonstrationen und Bewegungen zu Gender-Themen, wie der Protestmarsch Women’s March in Washington, D.C. oder #MeToo, führten zu Forderungen nach größerer Diversität und sozialer Inklusion in Unternehmen und anderen Bereichen der Gesellschaft. Das Zertifikatsstudium hat zum Ziel, Studierenden die Werkzeuge zu geben, um die Überschneidungen von Gender und Sexualität mit anderen Aspekten der Identität und gesellschaftlicher Erfahrung zu verstehen, um anhaltende Formen von Ungleichheit am Arbeitsplatz und im Privatleben zu erkennen und zu bekämpfen. Mit der Absicht, Respekt, Toleranz und kultursensible Kommunikation zu fördern, stellt das Zertifikat eine wertvolle Zusatzqualifikation für Studierende dar, die in Organisationen und Unternehmen arbeiten wollen, die sich für mehr Diversität einsetzen.