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Chronische Schmerzen: Behandlung in Gießen

Behandlung chronischer Schmerzen in Gießen

Psychoedukation:

Da die Schmerzverarbeitung im Körper einigen Besonderheiten unterliegt, ist es für den Umgang mit Schmerzen zunächst besonders wichtig zu verstehen, wie Schmerzen im Körper überhaupt entstehen. Jeder Schmerz wird erst nach der Verarbeitung im Gehirn wahrgenommen und diese wiederum kann von verschiedenen Faktoren wie Aufmerksamkeit, aktuellen Gefühlen, Bewertungen und vorherigen Erfahrungen beeinflusst werden. Die komplexen Zusammenhänge (die altersangemessen vermittelt werden) zu verstehen, ist daher eine wichtige Grundlage für den Umgang mit Schmerzen.

Schmerzbewältigung: 

Schmerzbewältigung kann durch die Umlenkung schmerzbezogener Aufmerksamkeit und das Erlernen von hilfreichen Ablenkungsstrategien trainiert werden. Darüber hinaus lernen die Kinder eigene schmerzverstärkende Gedanken zu ändern, so dass der Schmerz als weniger belastend erlebt wird. Ebenfalls hat sich gezeigt, dass durch das Erlernen von Entspannungsverfahren (z.B. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen) und durch Imagination die Schmerzwahrnehmung reduziert werden kann. Hierbei lernen die Kinder sich bewusst und kontrolliert zu entspannen - auch und gerade in stressbelasteten Situationen. Um das Erlernen einer gezielten Entspannung zu verstärken, setzen wir auch Biofeedback ein. Biofeedback ist eine wissenschaftlich gut belegte Methode zur Behandlung von chronischen Schmerzerkrankungen, die die Wahrnehmung und Kontrolle von Körperreaktionen verbessert und so helfen kann, Schmerzen zu verringern. Als Beispiel sei die Rückmeldung der Körpertemperatur (Thermisches Feedback) genannt.

Stressbewältigung:

Stress kann Schmerzen verschlimmern, umgekehrt führt Schmerz jedoch auch zu Belastung (Stress).  Zur verbesserten Schmerzbewältigung ist es wichtig, Stresssignale besser und rechtzeitig wahrzunehmen und die eigenen, ganz persönlichen Stressquellen zu erkennen. Hier gilt es, die Kinder bewusst erleben zu lassen, wie sich Stress und Belastung auf ihre Erkrankung auswirken und wie man durch dieses Wissen, das Auftreten und die Intensität der Schmerzen verringern oder sogar vermeiden kann. Darüber hinaus ist es wichtig, das Kind im Umgang mit Stress zu schulen, seine vorhandenen Ressourcen und Stressbewältigungstechniken auszubauen oder wenn nötig neue Methoden einzuführen.