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Straße der Experimente "Neugier auf Wissenschaft und Technik"

Die „Straße der Experimente“ hat sich auch bei der gestrigen sechsten Auflage als absoluter Anziehungspunkt für junge und ältere Wissbegierige erwiesen. Rund 10 000 Besucher strömten nach Schätzung von Prof. Albrecht Beutelspacher den ganzen Sonntag über zu dem vom Mathematikum organisierten Wissenschaftsfestival auf den Universitätsplatz vor dem JLU-Hauptgebäude. Dort waren 40 Zelte mit Experimenten aus den unterschiedlichsten Forschungsfeldern aufgebaut.


 

Neugier auf Wissenschaft und Technik

14.05.2012 - GIESSEN

(fod). Die „Straße der Experimente“ hat sich auch bei der gestrigen sechsten Auflage als absoluter Anziehungspunkt für junge und ältere Wissbegierige erwiesen. Rund 10 000 Besucher strömten nach Schätzung von Prof. Albrecht Beutelspacher den ganzen Sonntag über zu dem vom Mathematikum organisierten Wissenschaftsfestival auf den Universitätsplatz vor dem JLU-Hauptgebäude. Dort waren 40 Zelte mit Experimenten aus den unterschiedlichsten Forschungsfeldern aufgebaut.

Neben Justus-Liebig-Universität (JLU) und Technischer Hochschule Mittelhessen (THM) präsentierten wie gewohnt zahlreiche Schulen und Vereine selbst entwickelte Projekte. Und auch Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei und Agendagruppen waren wieder vertreten. Die offizielle Eröffnung sollte zwar erst um 11 Uhr sein. Zu diesem Zeitpunkt aber herrschte rund um die Zelte bereits reger Betrieb, konnten es viele nicht mehr abwarten und hatten schon mit dem Experimentieren begonnen. Und so hielten sich Mathematikum-Leiter Prof. Albrecht Beutelspacher, Magistratsmitglied Astrid Eibelshäuser sowie die Hochschul-Vizepräsidenten Prof. Peter Winker (JLU) und Prof. Klaus Behler (THM) mit ihren Begrüßungsworten kurz. Wobei ihnen das auch ganz recht zu sein schien, denn drei von ihnen standen dabei auf einer Leonardo-Brücke, die nur aus selbstragenden Holzbrettern zusammengesetzt war, ohne Nägel zwar, aber dennoch äußerst stabil.

Es war auch dieses Mal wieder die Mischung aus wissenschaftlichen Rätseln, technischer Faszination und Unterhaltungswert, die Besucher begeisterte. Angesichts der Vielfalt an Themen und Ideen im Folgenden nur eine kleine Auswahl: Zu den am dichtesten umlagerten Zelten zählte eines der Theodor-Litt-Schule. Nur mit Holzbürste, Elektromotor, Batterien sowie wenigen Schrauben und Drähten durfte dort jeder nach Anleitung einen Mini-Roboter zusammenbauen, der den Namen „Theoli“ trug. Einmal in Betrieb setzte er sich tatsächlich auf dem Tisch in Bewegung. Nebenan präsentierte Lehrer Arne Friedrich einen Roboterarm, der wie von Geisterhand gesteuert mit einem Löffel Teepulver aus einer Schale aufnahm und in einen von Kindern hingehaltenen Becher schüttete. Dass selbst in Sonnenschutzmitteln schon Nanopartikel aus Titanoxid als wirkungsvollerer Schutz vor der Sonne enthalten sind, lernten Besucher am Stand der Arbeitsgruppe von JLU-Chemikerin Prof. Sabine Schlecht. Bei den einzelnen Schritten zum Isolieren der Partikel durfte man assistieren. Dagegen gesucht wurde die oft hinter Wolken versteckte Sonne von Physikern der THM Friedberg: Durch das von Prof. Johannes Ohlert und seinen Mitarbeitern aufgebaute Teleskop ließen sich dank Spezialfilter Eruptionen auf der Oberfläche unseres Zentralgestirns beobachten. Wie im Notfall Leben gerettet werden können, zeigten die Rettungssanitäter vom DRK Mittelhessen an einer Reanimationspuppe. Nach Anleitung durch Johannes Wiegand und David Collas durften Freiwillige das Intubieren eigenhändig durchführen und ein Videolaryngoskop benutzen. Wie bei vielen Experimenten war auch hier eine ruhige Hand gefragt.

Ein weiteres Highlight war am Nachmittag auf der Bühne die Experimentiershow der JLU-Chemie-Professoren Richard Göttlich und Siegfried Schindler. Sie verblüfften unter anderem mit Antworten auf die Fragen, ob man mit Wasser Feuer machen kann oder wie sich Wasser in Wein verwandeln lässt. Begonnen hatte der Tag auf dem Universitätsplatz mit einem ökumenischen Gottesdienst, der passend zum Thema einen physikalischen Titel trug: „Higgs, wo steckst du? - Die Suche nach dem Gottesteilchen“.

 

Quelle: Gießener Anzeiger

http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/stadt-giessen/nachrichten/11970862.htm