Ziele, Versuchsaufbau und Umsetzung
Zielsetzung:
- Erprobung aktueller Technologien: Testen der derzeit verfügbaren Technik im Bereich präziser Stickstoffdüngung.
- Steigerung der Effizienz: Erhöhung der Effizienz des eingesetzten Stickstoffdüngers.
- Sicherung der Qualitätsstandards: Sicherung der Qualität der Weizenerzeugung.
- Identifikation möglicher Implementierungshemmnisse: Ermittlung von Hindernissen, die einer erfolgreichen Umsetzung im Wege stehen könnten
Versuchsaufbau:
An drei Standorten werden vier Varianten der N-Düngung in praxisintegrierten Großparzellen geprüft. Die Parzellenbreite entspricht der Arbeitsbreite bei der Düngung. Die Parzellen werden nach Möglichkeit 3-5 mal wiederholt. Pro Standort werden 2-4 Schläge für den Versuch herangezogen.
Varianteneinteilung in Großparzellen
- Variante 1: Deutschlandüblich Diese Variante repräsentiert die in Deutschland übliche, einheitliche Stickstoffdüngung mit drei Gaben.
- Variante 2: Betriebsüblich (nach XARVIO) Diese Variante bildet eine bereits in landwirtschaftlichen Betrieben etablierte Form des Precision Farming ab. Die im ersten Jahr teilweise eingesetzten Sensoren haben sich nicht bewährt und werden ab dem zweiten Jahr durch die einheitliche Nutzung der Variante Xarvio ersetzt.
- Variante 3: VISTA/Nnnovative Diese Variante verwendet das innovative Tool Nnnovative der Firma VISTA, welches Applikationskarten auf Basis von Simulationsrechnungen erstellt.
- Variante 4: VISTA2/VISTA-10% Bei dieser Variante sollte ursprünglich der Sensor "SoilOptix" eingesetzt werden. Technische Einschränkungen machten dies jedoch im ersten Jahr unmöglich, sodass erneut die Variante VISTA genutzt wurde. Ab dem zweiten Jahr wird bei dieser Variante die Düngermenge um 10 % reduziert, um das Gesamtdüngeniveau zu überprüfen.
Variantenzuordnung
Zuordnung der Varianten in einem mehrstufigen Verfahren:
- Erhebung der Fahrspuren mittels Drohne (28m - 36m)
- Erstellung der Parzellen anhand der Aussaatdaten
- Einteilung der Parzellen jedes Schlages in drei Standortklassen basierend auf Potenzialkarten (wir nehmen TalkingFields-Basiskarten)
- Berechnung aller möglichen Parzellendesigns unter Berücksichtigung folgender Bedingungen:
- Jede Variante erhält (annähernd) gleich viele Parzellen aus jeder Standortklasse.
- Keine benachbarten Parzellen werden mit der gleichen Variante belegt.
- Zufällige Auswahl einer der möglichen Anordnungen der Varianten (Randomisierung).
- Wenn nötig und möglich, wurden die Parzellen zusätzlich in der Länge geteilt.
Überblick über die genutzten Varianten
Umsetzung der Maßnahmen
Aussaat:
- Abstimmung über geeignete Flächen für den optimalen Versuchsaufbau.
- Auswahl der Sorte und Festlegung des Aussaatzeitpunkts obliegen jedem Betrieb selbst.
- georeferenzierte Dokumentation der Maßnahme
Düngung:
- Planung der Applikation: Zusammenarbeit mit Applikationskartenanbietern wie VISTA und XARVIO zur präzisen Düngungsplanung.
- Zusammenführen der Applikationskarten: In ArcGIS, für eine detaillierte und einheitliche Datenbasis auf allen Betrieben und den Maschinen
- Nutzung der Field Maps App: Einsatz der Field Maps App zur besseren Orientierung und Navigation auf dem Feld.
- ISOBUS-zertifizierte Technologien: Verwendung von ISOBUS-zertifizierten Technologien wie variabler Ausbringmengensteuerung, automatischer Teilbreitensteuerung
- Mineralische Flüssigdüngung: Teilweise Anwendung mineralischer Flüssigdünger, um eine präzisere und effizientere Ausbringung zu gewährleisten.
- Steuerung der Gärrestausbringung: Versuch der Dokumentation und Steuerung der Gärrestausbringung mit demselben N-Sensor, der auch zur Proteinbestimmung während der Ernte genutzt wird. Das hat bisher leider nicht geklappt.
- Umfassende Dokumentation und Datenanalyse: Detaillierte Aufzeichnung aller Düngungsschritte und -mengen für eine vollständige Nachverfolgbarkeit. Diese Daten werden anschließend analysiert, um Erkenntnisse zu gewinnen, zukünftige Düngestrategien zu optimieren und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu gewährleisten.
Ernte
- Lenksystem mit RTK-Genauigkeit: Präzises Lenksystem mit RTK (Real-Time Kinematic)-Genauigkeit zur verbesserten Spurführung und Optimierung des Ernteprozesses.
- NIR-Sensor zur Qualitätserfassung: Einsatz von Nahinfrarotsensoren (NIR) zur Bestimmung und Überwachung der Rohproteinqualität direkt während der Ernte.
- Ertragskartierung: Erstellung detaillierter Ertragskarten zur Erfassung und Analyse von Feuchtegehalt und Ertragsmenge der Ernte.
- Qualitätserfassung: Erfassung von Rohprotein während der Ernte und Erstellung von Rohproteinkarten zur Analyse der Erntegutqualität.
- Cloud-basierte Datentransferlösungen: Nutzung verschiedener Cloud-Lösungen für den effizienten Datentransfer und die Speicherung von Ernteinformationen.
- Teilweise Kerndrusch: Durchführung des Kerndruschs in Abhängigkeit von den Spurbreiten zur Optimierung der Druschleistung.
- Granolyser zur Vor-Ort-Kontrolle: Verwendung eines Granolysers zur sofortigen Qualitätskontrolle und Analyse der Ernte vor Ort.