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Medical Training

 

 

 

 

 

 

 

 

Einer erfolgreichen tierärztlichen Behandlung liegt immer die vollständige klinische Untersuchung und ggf. die Durchführung weiterer Diagnostik zugrunde. Was geschieht aber, wenn sich der Patient gar nicht erst untersuchen lässt? Wie können Zwangsmaßnahmen reduziert und unangenehme Behandlungen trotzdem kurzfristig durchgeführt werden?

 

Im sogenannten Medical Training werden Kenntnisse aus den Bereichen des tierischen Lernverhaltens und Trainings (klassische und operante Konditionierung) vermittelt und der Transfer zur tierärztlichen Praxis geschaffen. Durch gezielte Verhaltensmodifikation wird im Medical Training auch bei unangenehmen Behandlungen die Kooperation des Patienten erlangt.

 

Grundsätzlich kann ein kooperativer Patient gründlicher untersucht und somit genauer diagnostiziert werden. Außerdem wird eine stressinduzierte Verfälschung der in der Untersuchung erhobenen Parameter deutlich reduziert. Die praktische Anwendung von Medical Training ist somit auch aus ethischer Sicht erstrebenswert, da negative Emotionen (bei allen Beteiligten) vermieden werden können.

 

Kenntnisse über Medical Training sind zudem Teil einer wirtschaftlich effektiven Arbeitsweise. Für eine Untersuchung bzw. Behandlung ist bei einem kooperativen Patienten weniger Personal zur Fixation notwendig; außerdem kann die Behandlung zügiger durchgeführt werden. Arbeitsunfälle, wie beispielsweise durch Tierbisse (häufig hervorgerufen durch angstbedingte Aggression), werden reduziert bzw. vermieden.

 

Viele zoologische Einrichtungen profitieren bereits seit Jahren von der Anwendung von Medical Training in der medizinischen Betreuung der dort gehaltenen Wildtiere. Auch bei der tierärztlichen Versorgung der Haus- und Nutztiere kann die Integration von Medical Training zu einer Optimierung des Praxisalltages beitragen.

 

| Medical Training an der JLU | Wahlpflichtveranstaltung | Katja Frey | Dr. Meike Kuhlmann |