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Das Forschungszentrum Tierschutz zu Besuch in Wien: Teilnahme an der Veterinary Ethics Conference 2023 am Messerli Forschungsinstitut

Teilnahme an der Veterinary  Ethics Conference 2023 am Messerli Forschungsinstitut

Das Forschungszentrum Tierschutz zu Besuch in Wien

Vom 27.–29.09.2023 richtete die Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung des Messerli Forschungsinstituts den internationalen Kongress Veterinary Ethics am Campus der Vetmeduni Wien aus. Die Konferenz konzentrierte sich auf die zahlreichen Herausforderungen im praktischen tierärztlichen Feld sowie auf die veterinärmedizinische Ethik als Disziplin und brachte ein internationales und interdisziplinäres Fachpublikum zum Wissenstransfer zusammen. In zahlreichen Panels wurde disziplinübergreifend diskutiert, wobei Debatten über jüngste Entwicklungen in der empirischen als auch normativen Ethik geführt sowie aktuelle und zukünftige Potenziale ethischer Standards und Verhaltenskodizes erörtert wurden.

Neben 32 Vorträgen und 4 Keynotes wurden interaktive Workshops angeboten, die sich unter anderem mit den Herausforderungen der interdisziplinären Arbeit sowie mit ethisch herausfordernden Situationen im tiermedizinischen Feld und der Etablierung eines professionellen Selbstverständnisses  beschäftigten. Auch das Forschungszentrum Tierschutz war Teil des Programmes und konnte zwei Beiträge zu der Konferenz beisteuern.

Am Dienstag, den 27.09 hielten Linda Witt (als Vertretung für Prof. Stephanie Krämer) und Eva Raimann den Vortrag „The unnecessary suffering of Munchkin, Sphynx, Pug and Co. in the extreme breeding practice of pets - do ethical considerations reach their limits with this phenomenon?“.  Neben einem Überblick über die aktuelle deutsche Rechtslage hinsichtlich der Züchtung von Tieren mit Qualzuchtmerkmalen identifizierte der Vortrag die Gründe für das vorherrschende Vollzugdefizit in der Ahndung von Verstößen gegen §11b und plädierte neben der Etablierung von tragfähigen Beurteilungskriterien für ein umfangreiches Umdenken in der menschlichen Wahrnehmung von Tieren.

Am Freitag, den 29.09.2023 hielt Dr. Katharina Ameli den Vortrag “Culture of Care: On the question of animal agency in laboratory animal science”, welcher sich mit der vertieften und differenzierten Analyse der Perspektive des Versuchstieres auseinandersetzte. Hier zeigte Dr. Ameli anhand des von ihr und Prof. Krämers durchgeführten Forschungsprojektes auf, dass das Prinzip der animal agency in der theoretischen Auseinandersetzung des Culture of Care Modelles zwar vorkommt, die Handlungsfähigkeit der Versuchstiere jedoch weiterhin eine untergeordnete Rolle in der tiergestützten Forschung spielt. 

 

Wir danken den Kolleg_innen vom Messerli Forschungsinstitut für die Organisation dieser überaus gelungenen Konferenz und hoffen, bald wieder zu Gast in Wien sein zu können.

Weitere Informationen zum Kongress sowie das umfassende Programm finden Sie hier (https://www.vetmeduni.ac.at/veterinary-ethics-2023/proceedings-booklet)