08.03.12: Szymborska Lesung am Herder Institut

Eine deutsch-polnische Lesung aus dem Werk Wisława Szymborskas bildet am 8. März 2012 den Auftakt zu einer losen Reihe von Lesungen am Herder-Institut.
Beginn: 17.45 Uhr
Ort: Herder-Institut, Gisonenweg 5-7, 35037 Marburg (erreichbar mit der Stadtbuslinie 10), Lesesaal der Bibliothek.

Begleitet wird die Lesung von einer Bücherausstellung aus den Beständen des Herder-Instituts, die vom 08.03. bis 30.03.2012 während der Öffnungszeiten zu sehen ist.

Das Herder-Institut gedenkt mit einer zweisprachigen Lesung am Weltfrauentag der Lyrikerin Wisława Szymborska. Die polnische Literaturnobelpreisträgerin verstarb am 1. Februar 2012 in Krakau. Viele ihrer Werke finden sich in den Sammlungen des Herder-Instituts, das sich seit über 60 Jahre mit Geschichte, Landeskunde und Kultur Ostmitteleuropas beschäftigt.

Szymborska erhielt 1996 den Nobelpreis „für ihr Werk, das ironisch-präzise den historischen und biologischen Zusammenhang in Fragmenten menschlicher Wirklichkeit hervortreten lässt“. Nach Henryk Sienkiewicz (1905), Władysław Reymont (1924) und Czesław Miłosz (1980) ging damit diese begehrte Auszeichnung zum vierten Mal nach Polen.

Geboren am 2. Juli 1923 bei Posen, veröffentlichte sie seit 1945 Gedichte, mit denen sie immer wieder das „Gewöhnliche“ in der Welt dokumentierte. Ihr Werk ist in 42 Sprachen übersetzt worden. Marcel Reich-Ranicki urteilte über sie: „Sie ist die namhafteste Dichterin ihres Landes, deren sehr durchdachte, ironische Lyrik etwas in Richtung der philosophischen Lyrik tendiert.“ 1991 erhielt sie den Goethe- und 1995 den Herder-Preis.

Nach anfänglicher Mitgliedschaft in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei und deutlicher Bewunderung des Stalinismus ging Wisława Szymborska nach 1966 auf Distanz zum Kommunismus und engagierte sich in den 1980er Jahren in der Untergrundbewegung der Solidarność.

Kontakt:

Dr. Elke Bauer

Herder-Institut

Gisonenweg 5-7

Tel.: 06421 184-121

elke.bauer@herder-institut.de