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Ilja Iljitsch Metschnikow

Ilja Iljitsch Metschnikow studierte 1864/65 an der Universität Gießen bei Rudolf Leuckart, dem Begründer der Parasitologie, am Zoologischen Institut. Er entdeckte die Immunabwehr-Mechanismen gegen Bakterien durch die weißen Blutkörperchen und erforschte die Heilung und Bekämpfung der Cholera. Während seiner zwei Semester in Gießen machte Metschnikow die bahnbrechende Entdeckung der intrazellulären Verdauung durch Phagozyten („Fresszellen”). Sie geschah eher zufällig bei der mikroskopischen Untersuchung eines freilebenden Plattwurms, der Europäischen Landplanarie. Diese Entdeckung sollte später Grundlage seiner „Phagozytentheorie” sein, die besagte, dass „Fresszellen“ auch lebende, aktive Krankheitserreger aufnehmen und nicht nur die abgestorbenen entsorgen. Für diese Entdeckung wurde er 1908 gemeinsam mit Paul Ehrlich mit dem Nobelpreis für Medizin geehrt. Die Rolle der Phagozyten in der Reaktion auf Krankheitserreger, Bakterien, Viren sowie Krebszellen und bei Autoimmunkrankheiten ist heute in der Immunologie und Molekularbiologie ein allgemein akzeptiertes Grundlagenwissen. Es zählt zu den aktuellen Forschungsgebieten, bei welchen Metschnikows Pionierleistung anerkannt wird. Metschnikow erhielt etwa 80 Auszeichnungen aus zahlreichen Ländern, darunter Ehrendoktorate von Cambridge und St. Petersburg.