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Lehrveranstaltungen Prof. Dr. Stefan Peters

WiSe 2020-2021


Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik am Beispiel der Sustainable Development Goals


Prof. Dr. Stefan Peters

Montags: 16-18 Uhr


Die Sustainable Development Goals (SDGs) haben die Entwicklungspolitik verändert und nehmen die Zukunftsthemen des 21. Jahrhunderts in den Blick: die soziale Frage, Umweltschutz und Frieden. Zudem wird Entwicklungspolitik in globaler Perspektive gedacht. Im Seminarkontext sollen die SDGs vor dem Hintergrund entwicklungstheoretischer Überlegungen reflektiert werden. Dabei werden sowohl aktuelle Veränderungen in der Entwicklungspolitik als auch kritische Perspektiven auf Entwicklung thematisiert und diskutiert. Zudem werden auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklungspolitik und die Nord-Süd-Beziehungen behandelt.


Das Seminar findet aufgrund der Corona-Pandemie virtuell statt; dennoch soll breiter Raum für den Austausch und die Diskussion gegeben werden.

Literatur:

 

  • Burchardt, Hans-Jürgen / Peters, Stefan / Weinmann, Nico (2017): Entwicklungstheorie heute – Entwicklungspolitik von morgen. Baden-Baden: Nomos.
  • Fischer, Karin / Hauck, Gerhard / Boatca, Manuela (2016): Handbuch Entwicklungsforschung. Wiesbaden: Springer VS.
  • Peters, Stefan / Burchardt, Hans-Jürgen (2017): Umwelt in globaler Perspektive: Ressourcen – Konflikte - Degrowth. Frankfurt (Main): Campus.
  • Sangmeister, Hartmut / Wagner, Heike (2019): Die Entwicklungszusammenarbeit der Zukunft. Baden-Baden: Nomos.
  • Ziai, Aram (2016): Postkoloniale Politikwissenschaft: Theoretische und empirische Zugänge.


Building Back Better? Auswirkungen der Corona-Krise in globaler Perspektive


Prof. Dr. Stefan Peters

Montags: 18-20 Uhr

 

Die Corona-Pandemie die Welt binnen kürzester Zeit in eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise gestürzt und weitreichende Veränderungen im Alltag großer Teile der Weltbevölkerung hervorgerufen. Im Seminar werden zunächst die Auswirkungen der Pandemie auf die internationale Politik mit Fokus auf den Globalen Süden analysieren. In einem zweiten Schritt werden aktuelle Vorschläge für eine post-pandemsiche Zukunft – etwa die Forcierung einer ökologischen Transformation oder die Ausweitung der Digitalisierung – und deren Konsequenzen in globaler Perspektive diskutiert.


Violencias del pasado y políticas del presente desde una perspectiva latinoamericana

 

Prof. Dr. Verena Dolle, Dr. Rosario Figari Layús, Prof. Dr. Laly Catalina Peralta, Prof. Dr. Stefan Peters


América Latina es una región convulsionada por diferentes tipos y formas de violaciones masivas a los derechos humanos (dictaduras, guerras civiles, etc). A pesar de ello, es una región que ha logrado diseñar diferentes mecanismos para lidiar con pasados traumáticos y hacer tránsito a la democracia y/o a la paz.  Es de resaltar que los mecanismos diseñados para lidiar con el pasado no se agotan en los espacios instituciones y oficiales (comisiones de la verdad, juicios criminales, medidas de reparación, etc); existen mecanismos descentrados que surgen desde las prácticas cotidianas, culturales y artísticas promovidas por los mismos ciudadanos (literatura, cine, y en la música). En este sentido, América Latina ofrece un repertorio variado de lecciones aprendidas para futuros procesos internacionales de justicia transicional.

 

El curso que se ofrece revisa diferentes experiencias latinoamericanas (pasadas y actuales) con el fin de entender y evaluar tanto mecanismos oficiales e institucionales, como prácticas culturales y artísticas que han sido diseñadas para lidiar con pasados violentos. El curso se desarrollará a través de módulos colaborativos de aprendizaje internacional en línea (COIL) y estará a cargo de cuatro profesores de diversas nacionalidades (colombianos, alemanes y argentinos) con diferentes formaciones disciplinares (derecho, literatura, ciencia política, sociología y antropología,). Cada profesor/a, según su enfoque disciplinario, trabajará de cerca con un grupo reducido de estudiantes para analizar un caso de estudio particular. Los resultados de las investigaciones se presentarán durante el curso en formato audiovisual a través de una página web del proyecto.


Einführung in die Lateinamerikastudien

 

Prof. Dr. Stefan Peters

 

Lateinamerika konfrontiert die Sozialwissenschaften mit einer Reihe von Herausforderungen. Der Subkontinent brachte in den vergangenen Jahrzehnten – erstens – vergleichsweise stabile Demokratien und gleichzeitig extrem ungleiche Gesellschaften hervor. Zweitens ist die Region durch einen immensen Reichtum an natürlichen Ressoucen gekennzeichnet und kämpft doch immer wieder mit Entwicklungssackgassen. Drittens wurde Lateinamerika als Friedensregion ausgerufen und tatsächlich hat es auf dem Subkontinent in der Vergangenheit kaum zwischenstaatliche Kriege gegeben und auch die Bürgerkriege der Vergangenheit wurden weitgehend beigelegt. Allerdings führt die Region ebenfalls seit Jahren die weltweiten Statsitiken der Gewalt an und die höchsten Mordraten finden sich in Lateinamerika.
Diese und weitere Themenkomplexe werden im Seminar analysiert. Das Seminar beginnt mit einem Überblick zur Geschichte und Politik Lateinamerikas und möchte sich anschließend aktuellen Themen der politischen Ökonomie und der politischen Ökologie von Entwicklungsprozessen in Lateinamerika, gesellschaftlichen Herausforderungen, politischen Umbrüchen und Prozessen der Bearbeitung der Vergangenheit in Post-Konflikt-Gesellschaften sowie der Rolle der Region in den internationalen Beziehungen widmen. Zudem werden im Seminar die Auswirkungen der Corona-Krise auf die verschiedenen Themenbereiche analysiert sowie Einblicke in die Praxis der internationalen Politik und der Entwicklungszusammenarbeit mit Fokus auf Lateinamerika gegeben.


Political Economy of Resource-Based Development Models in the Global South


Prof. Dr. Stefan Peters


Natural resource-dependence is a common feature of many countries from the Global South. The consequences of natural resource dependence on development are highly controversial. The resource curse debate clearly improved our understanding of the challenges of resource-based development models. However, there are also some shortcomings remaining. In a first step, the seminar will introduce key topics regarding the topic natural resources and development. Afterwards, current debates from rentier theory will be critically discussed. In a third part, the seminar will focus on different case studies of resource-dependent countries from Africa, Asia and Latin America. Based on theoretical insights and empirical findings the seminar will offer a deeper understanding of the particularities and challenges of resource-based development models

 

Der Friedensprozess in Kolumbien: Interdisziplinäre Perspektiven auf Transitional Justice und die Herausforderungen von Post-Konflikt-Gesellschaften

 

Prof. Dr. Stefan Peters

 

Mit dem Friedensschluss zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla wurde Ende des Jahres ein äußerst langwieriger Bürgerkrieg beendet. Der Friedensschluss hat international große Aufmerksamkeit gefunden und den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos die Dekorierung mit dem Friedensnobelpreis eingebracht. Doch schon bald wurde deutlich, dass der offizielle Friedensschluss nur ein erster Schritt auf dem Weg zur Konstruktion einer Post-Konflikt Gesellschaft darstellt. Einerseits sind weiterhin eine Reihe von Gewaltakteure (Paramilitärs, Drogenkartelle, die Guerillaorganisation ELN) aktiv und andererseits zeigt sich, dass der Friedensschluss über die Persistenz einer Vielzahl von Konfliktursachen hinwegtäuschen kann. Zentrale Herausforderungen betreffen dabei den Umgang mit verschiedenen Fragen der Übergangsjustiz, der Aufarbeitung der Vergangenheit sowie die Schaffung der Rahmenbedingungen für eine friedliche Gesellschaft.

Das Blockseminar widmet sich dem kolumbianischen Friedensprozess und greift im Anschluss an eine allgemeine Einführung in die Geschichte, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft des Landes die skizzierten Herausforderungen für die Schaffung und erfolgreiche Konsolidierung eines positiven Friedens auf. Dabei werden allgemeine Fragestellungen der Friedens- und Konfliktforschung zu den Themenfeldern Transitional Justice, Vergangenheitspolitik und positiver Frieden aufgegriffen und auf das kolumbianische Fallbeispiel angewendet. Das Seminar ist interdisziplinär angelegt und richtet sich an Studierende der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Kassel.

 

Literatur:


  • Buckley-Zistel, Susanne et al. (2014): Transitional Justice Theories. Abingdon: Routledge.
  • Fischer, Thomas / Klengel, Susanne / Pastrana, Buelvas, Eduardo (2017): Kolumbien heute: Politik, Wirtschaft, Kultur. Frankfurt (Main): Vervuert.
  • Peters, Stefan / Burchardt, Hans-Jürgen / Öhlschläger, Rainer (2015): Geschichte wird gemacht: Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen in Lateinamerika. Baden-Baden: Nomos.