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1. Kolumne: Netz-Chinesisch

Twitter, Facebook, Usability und E-Benchmark – wer hier nur Bahnhof versteht, gehört zum alten Eisen und damit zur Gruppe der digitalen Analphabeten. Das zumindest behaupten die sogenannten „Digital Natives“. Also jene, die sich im weltweiten Netz bewegen wie der Goldfisch im Gartenteich.
Doch Netz-Chinesisch muss nicht sein! Denn obwohl sich in den letzten Jahren im Internet eine faszinierend neue Welt entwickelt hat, gibt es dort nichts, was nicht erklärt und auch verstanden werden könnte. Genau das ist das Thema dieser Kolumne.
Denn hat, wer sich leichtfüßig tänzelnd durchs World Wide Web bewegt, wirklich verstanden, was er dort tut? Wo lauern die Gefahren im Netz? Was ist unbedenklich, was gefährlich und was verboten? Weiß Google wirklich alles über mich? Das alles sind keine dummen Fragen, im Gegenteil. Und die Antworten darauf keine Zauberei. Das Autorenteam dieser Kolumne ist angetreten, um genau dies zu beweisen.
Wir, das sind ausnahmslos Nachwuchswissenschaftler des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. In unseren Forschungsprojekten beschäftigen wir uns mit den verschiedensten Themen und Problemen der digitalen Welt. Dabei gehört nur ein kleiner Teil von uns selbst zur Generation der „Digital Natives“. Denn wer vor 1980 geboren wurde, ist laut gängiger – aber auch umstrittener – Definition bereits ein digitaler Einwanderer, ein „Digital Immigrant“. Solch vereinfachende Slogans sind selten sinnvoll. Vielmehr sind sie ein Indiz dafür, dass auch im Netz nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Trotz aller epochalen Veränderungen, die mit dem Internet einhergehen.
Kurzum: Ab sofort werden wir Ihnen etwas zwitschern: Über das Internet im Großen und seine vielen Themen im Kleinen. Und hoffen so, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Antworten auf viele Fragen manchmal ganz nah liegen – zum Beispiel bei Google. (Michael Bartel)

Diese Kolumne erschien am 03.09.2010 im Gießener Anzeiger.