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Grünlandproduktivität

Fernerkundungsbasierte Erfassung der Diversität, Produktivität und Funktionalität von Grünlandbeständen im Großen Kaukasus (Georgien, Region Kazbegi).


Beteiligte Wissenschaftler/Innen:

M.Sc. Anja Magiera, Prof. Dr. Dr. Annette Otte, Prof. Dr.  Rainer Waldhardt (JLU)

Prof. Dr. Otar Abdaladze (Institute of Ecology, Ilia Chavchavadze State University)

Prof. Dr. Gia Nakhutsrishvili  (Tbilisi Botanical Garden and Institute of Botany, Ilia Chavchavadze State University)

 

 

Kurzbeschreibung:

Das weitläufige Grünland der Hochgebirgsregion Kazbegi (Großer Kaukasus, Georgien) ist Teil einer der globalen Biodiversitäts Hot – Spots und zeichnet sich durch einen hohen Artenreichtum aus. Die Landwirtschaft, insbesondere die Grünlandwirtschaft, ist hier ein wirtschaftlich, sozial und kulturell bedeutender Faktor. Die periphere Lage Kazbegi‘s, gerade nach der Schließung der georgisch-russischen Grenze, bedingt eine landwirtschaftliche Subsistenzwirtschaft, die vor allem auf der Viehhaltung basiert. Im Rahmen des Transformationsprozesses und des folgenden Landnutzungswandels ist das Weideland in den Höhenlagen von einer Nutzungsaufgabe betroffen, während einzelne Bereiche der Niederungen deutlich stärker beweidet werden, was zu Erosionserscheinung und einem Rückgang der Diversität führt.

Die Erarbeitung von Konzepten und Empfehlungen einer Fortführung landwirtschaftlicher Aktivitäten, insbesondere der Weidewirtschaft, im Raum Kazbegi, die zugleich den heutigen Ansprüchen der Nachhaltigkeit gerecht werden muss, ist eine große Herausforderung. Dabei ist es in der unzugänglichen, weitläufigen Landschaft mit fließenden Übergängen zwischen Grünlandgesellschaften nicht einfach, produktive aber auch sichere und trittfeste Standorte zu identifizieren. Daher zielt das Forschungsvorhaben zunächst darauf ab, die aktuell genutzten Weidegründe zu erfassen. Darüber hinaus sollen zur Beurteilung des während des Biomassepeaks vorhandenen Aufwuchses multispektrale Satellitenbilddaten validiert und kartographisch aufbereitet werden. Eine ergänzende detaillierte Untersuchung auf feinskaliger Ebene soll dazu beitragen, die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Biomasseaufwuchs, und Funktionalität (u.a. Futterqualität; einschließlich funktionaler Artengruppen) und dem Reflexionsverhalten des Grünlandes näher zu beleuchten. Eine Zusammenführung der gewonnen Ergebnisse soll dazu genutzt werden, auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage den örtlichen Landwirten abschließend praktische Vorschläge zur künftig nachhaltigeren Nutzung zu geben.

Das Vorhaben soll in enger Kooperation mit dem von der VolkswagenStiftung gefördertem Projekt AMIES II (Szenarienentwicklung für nachhaltige Landnutzung im Großen Kaukasus Georgiens) durchgeführt werden und auf den Erfahrungen und Ergebnissen des AMIES Projektes (Wechselwirkungen von ökologischen und sozialen Prozessen in Bergregionen Georgiens) aufbauen.

 

 

Finanzierung: Graduiertenstipendium der Justus-Liebig Universität