Verhandlungen von Geschlecht im Diskurs über staatsbürgerliche Erziehung und politische Bildung im Kaiserreich und der Weimarer Republik
Über das Projekt
- Über das Projekt
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Das Forschungsprojekt wird im Rahmen der Förderlinie Dimensionen der Kategorie Geschlecht des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) gefördert. Das Projekt startete im Oktober 2025.Das Forschungsprojekt eröffnet einen geschlechterreflektierenden Zugang zur Disziplingeschichte politischer Bildung. In diesem Rahmen werden die vergeschlechtlichten Dimensionen des Disziplinenkanons offengelegt und bisher unbeachtete Schriften zur staatsbürgerlichen Erziehung und politischen Bildung untersucht. Hierzu zählen u.a. Debattenbeiträge von Akteurinnen der organisierten Lehrerinnenschaft, der unterschiedlichen Strömungen der Frauenbewegung sowie antifeministischer Zusammenschlüsse. Die Forschung zielt auf die Rekonstruktion des Diskurses zum Zeitpunkt seiner zunehmenden Verankerung unter systematischer Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht. Der Fokus liegt auf dem Handlungsfeld Schule.
Forschungsfragen
- Wie wird Geschlecht im Diskurs über staatsbürgerliche Erziehung für das Handlungsfeld Schule im Kaiserreich und der Weimarer Republik verhandelt?
- In welchem Umfang haben Akteurinnen der Frauenbewegung zu den Debatten um politische Bildung und staatsbürgerliche Erziehung beigetragen? Welche Konzepte entwickelten sie und wie wurden diese aufgenommen und diskutiert?
- Welche Positionen vertraten antifeministische Akteur*innen? Inwiefern fanden sie Eingang in den Diskurs um staatsbürgerliche Erziehung?
- Wer sind die Adressat*innen von Debatten, pädagogischen Konzepten und Methoden und wie werden diese angerufen?
- Wie ändert sich der Blick auf staatsbürgerliche Erziehung und politische Bildung, wenn die Gender-Dimension von Staat, Familie und Nation berücksichtigt wird?
Erkenntnisinteresse
Ziel des Forschungsprojektes ist es, ein besseres Verständnis für die historisch gewachsenen und vergeschlechtlichten Dimensionen der eigenen Disziplin zu entwickeln. Die Rekonstruktion zielt auf eine feministische Wissenschaftskritik, die Begriffe hinterfragt und als Elemente einer androzentrischen Wissensordnung dekonstruiert. Dies bietet neben dem Offenlegen vergessener Wissensbestände aus der Disziplin sowie der Frauenbewegung die Chance, neue Impulse für aktuelle Problemstellungen in Theorie und Praxis zu generieren.
Team
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Prof. Dr. Sophie Schmitt Kontakt Professorin E-Mail an Prof. Dr. Sophie Schmitt senden Magdalena Kirsch Kontakt Wissenschaftliche Mitarbeiterin E-Mail an Magdalena Kirsch senden Lukas Spiegelberg Studentische Hilfskraft
Termine
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Interdisziplinäre Arbeitstagung am 28. November 2025 an der Justus-Liebig-Universität Gießen
“Umkämpfte Bildung: Zur Verwobenheit von Bildung, Geschlecht, Nation und Staatsbürger*innenschaft “