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Fach-Tag Geschichte am 30. November 2011

Für den Fach-Tag Geschichte im November 2011 wählten die Organisatoren das Thema „Schulcurricula im Fach Geschichte als Chance“, steht die Einführung von hauseigenen Schulcurricula doch in den meisten hessischen Schulen der Sekundarstufe I derzeit auf der Agenda. (Organisation: Prof. Dr. Vadim Oswalt, Dr. Jeannette van Laak)

Zwar konnte für diese Veranstaltung noch kein Schulberater für das Fach Geschichte gewonnen werden, dafür jedoch Dr. Jens Aspelmeier, der über die entsprechenden Erfahrungen aus Nordrhein-Westphalen referierte. Dr. Elisabeth Ott zeigte anhand eines konkreten Beispiels auf, wie sich nicht nur Bildungsstandards spannend in den Geschichtsunterricht integrieren lassen, sondern beschrieb zudem Wege der Kompetenzorientierung, wie Bildungsstandards und Schulcurricula miteinander verbunden werden könnten. Auch wenn gerade letzteres vermutlich ein langwieriger Prozess ist, der den Lehrern nicht nur all ihre Erfahrungen, sondern vor allem einen langen Atem abverlangen wird, so zeigte die große Nachfrage an diesem Fach-Tag, dass Schulcurricula eine geschickte Verbindung von Inhalten und Bildungsstandards sein können, die darüber hinaus historische Lehr- und Lernprinzipien wie Multiperspektivität, Handlungs- und Problemorientierung, Gegenwartsbezüge und Alterität in das historische Lernen integrieren.

Der Nachmittag war dann dem inhaltlich Neuen aus den Fachwissenschaften vorbehalten. Prof. Dr. Stefan Tebruck thematisierte neue Forschungsaspekte über die Kreuzzugsbewegung im Mittelalter und zeigte auf, wie aktuell das Mittelalter bis heute ist. PD Dr. Silvia Kesper-Biermann referierte im Anschluss daran über das Kaiserreich aus transnationaler Perspektive. In einer abschließenden Runde wurde die Einführung der hauseigenen Schulcurricula aus den unterschiedlichen Perspektiven – der Fachwissenschaft, der Fachdidaktik, der Studienseminare und der Multiplikatoren diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass es dabei nicht um ein Mehr an Inhalten geht, das im historischen Lernen vermittelt werden sollte. Vielmehr waren sich Lehrer und Wissenschaftler einig, dass die neuen fachhistorischen Aspekte durchaus in den Schulcurricula Platz finden könnten, da die Kompetenzen historischen Lernens auch mit diesen Themen eingeübt werden können.

Vielleicht erhoffte sich mancher so etwas wie eine Zutatenliste für ein gutes Koch- oder Backrezept, um die Entwicklung des hauseigenen Schulcurriculums auf diesem Wege voranzutreiben. Doch solche „Rezepte“ sind derzeit kaum verfügbar und es bliebe zu fragen, ob sie der Idee der Schulautonomie entsprächen.

 

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