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Abschlussarbeiten


Foto von Clay Banks auf Unsplash 

Liebe Studierende,

Sie können zu unten aufgeführten Themen in unserer Abteilung Ihre Bachelorarbeit schreiben. Bitte richten Sie hierfür Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen als PDF-Datei per Mail an Frau Staiger (Ingrid.Staiger).

  • BRAVE– Komponenten der Behaviorale Inhibition als Prädiktor für Selektiven Mutismus und Soziale Angststörung

Im Rahmen unserer Studie „BRAVE“ wollen wir herausfinden, ob sich die unterschiedlichen Komponenten der behavioralen Inhibition (soziale und nicht soziale Verhaltenshemmung) unterschiedlich auf die Entwicklung des selektiven Mutismus sowie die soziale Angststörung auswirken. Eine Verhaltenshemmung zeigt sich darin, dass die Kinder sich an fremden Orten bzw. in unbekannten Situationen (nicht soziale Komponente) oder auch gegenüber fremden Personen (soziale Komponente) zurückziehen bzw. dies vermeiden.  In der aktuellen Studie untersuchen wir Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren längsschnittlich, sodass es für jedes Kind drei Erhebungszeitpunkte gibt. Die Sorgeberechtigten des Kindes füllen verschiedene Fragebögen zum Kind als auch der familiären Situation aus. An zwei unterschiedlichen Terminen nehmen das Kind und dessen Begleitperson an verschiedenen Aufgaben teil, die das Verhalten des Kindes in unbekannten Situationen untersuchen. Hierzu werden neben Verhaltensdaten auch physiologische Daten erhoben, um einen tieferen Einblick in die Wirkmechanismen der behavioralen Inhibition zu bekommen.

Ansprechpartnerin: Gloria.Gehb

  • Mutige Kids

Selektiver Mutismus ist eine psychische Erkrankung, bei der Kinder angstbedingt in bestimmten sozialen Situationen, zum Beispiel der Schule oder der Öffentlichkeit, nicht sprechen können. In anderen Situationen, zum Beispiel zu Hause oder mit den Eltern ist das Sprechverhalten dagegen unbeeinträchtigt. Obwohl der Selektive Mutismus bei mindestens 1% aller Kinder vorkommt, existiert bislang wenig Forschung zu dem
Störungsbild, was sich auch in der klinischen Versorgung dieser Kinder niederschlägt. So gibt es bislang wenige psychotherapeutische Ansätze, die wissenschaftlich evaluiert wurden.

Ein Therapieverfahren, das in ersten Studien sehr gute Erfolge zeigt, ist die Parent-Child-Interaction-Therapy for Selective Mutism (PCIT-SM). Sie kann sowohl im Einzel- als auch Gruppensetting durchgeführt werden. Das Gruppensetting bietet den Vorteil, dass Kinder unmittelbar angeleitet werden können, mit Gleichaltrigen mutig zu sprechen. Darüber hinaus können im Rahmen einer Intensivgruppe, die über einen Zeitraum von zwei Wochen stattfindet, zahlreiche Alltagssituationen geübt werden, und die Kinder erzielen schneller Erfolge.

In unsere Studie Mutige Kids möchten wir eine Intensivgruppe für Kinder mit Selektivem Mutismus wissenschaftlich begleiten und evaluieren. Dazu füllen die Eltern der Kinder im Vorfeld der Intervention sowie danach Fragebögen aus und nehmen an einem klinischen Interview teil.

Ansprechpartnerin: Christina.Schwenck

  • Body Sway

Die Body-Sway-Studie untersucht, ob Freezing-Verhalten, das durch ein starkes Angstgefühl ausgelöst wird, eine Rolle bei Kindern mit selektiven Mutismus spielt. Hierzu werden physiologische Maße wie Herzrate, Körperschwankung und Blickbewegungen bei Kindern mit selektivem Mutismus, sozialer Angststörung und typisch entwickelter Kinder in sozialen Situationen mit und ohne Sprachanforderung verglichen. Ziel der Studie ist es, herauszufinden ob Freezing ein entscheidender Mechanismus bei selektivem Mutismus ist und wie sich Kinder mit selektivem Mutismus und sozialer Angststörung hierin gehend unterscheiden, um letztendlich zu einem besseren Verständnis und der Behandlung von SM beitragen zu können.

Ansprechpartnerin: Naomi.Werkmann

  • InSel – Internalisierende Symptome erkennen und professionell reagieren

Im Rahmen unserer Studie „InSel“ wollen wir eine bedarfsgerechte Fortbildungsreihe für Lehrkräfte entwickeln, die der Feststellung von internalisierenden Symptomen bei Schüler:innen dient. Internalisierende Symptome, wie sozialer Rückzug oder Gefühle von Trauer und Angst, bleiben bei Kindern häufig unentdeckt. Das Erkennen von Anzeichen einer möglichen Erkrankung ist jedoch sehr wichtig, um den betroffenen Kindern frühestmöglich helfen zu können.

Kinder sind häufig noch nicht in der Lage, Symptome wie Traurigkeit oder Schlaflosigkeit auf psychische Probleme zurückzuführen. Sie sind darauf angewiesen, dass ihre Bezugspersonen erkennen können, ob internalisierende Symptome vorhanden sind und inwiefern diese einer Abklärung bedürfen. Lehrkräften kommt daher bei der Identifizierung von internalisierenden Symptomen  eine besonders wichtige Rolle zu, da sich manche Symptome nur im schulischen Kontext zeigen und Lehrkräfte durch ihren tagtäglichen Kontakt mit vielen Kindern desselben Alters eine breite Vergleichsmöglichkeit haben, um Symptome realistisch einschätzen zu können.

Deshalb ist es das erste Ziel unserer Studie herauszufinden, inwiefern das Lehrer:innenurteil zusätzlich zum Selbsturteil der Kinder und Elternurteil dazu beiträgt, internalisierende Auffälligkeiten zu erkennen und von welchen Merkmalen (z.B. Schul- oder Klassengröße) das Lehrkrafturteil beeinflusst wird. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer Homepage: https://www.projekt-insel.de/de

Ansprechpartnerin: Megan.Williams

  • SMASS - Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Selektiven Mutismus und Autismus-Spektrum-Störung

In unserer Studie untersuchen wir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von zwei psychischen Erkrankungen: von Selektivem Mutismus (SM) und der Autismus-Spektrum-Störung (ASS). ASS ist durch Besonderheiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie repetetive und stereotype Verhaltensweisen gekennzeichnet. Auch Kinder mit SM zeigen in bestimmten sozialen Situationen Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation, z.B. verminderten Blickkontakt, ausbleibende Reaktion auf Ansprache oder reduzierte Mimik und Gestik und somit Symptome, die deckungsgleich mit einigen von Kindern mit ASD sind. Allerdings zeigen Kinder mit SM diese Symptome situationsspezifisch, während Kinder mit ASS die Symptome situationsübergreifend zeigen. Problematisch ist hierbei, dass Kinder mit SM diese Symptome in fremden Situationen und in Interaktion mit fremden Personen zeigen, also z.B. auch während der Diagnostik bei Psychotherapeuth:innen und Ärzt:innen, was zu Fehldiagnosen führen kann, wenn nicht gleichzeitig auch der häuslicher Kontext berücksichtigt wird. Deshalb hat die SMASS Studie zum Ziel, für ASS typische Symptome bei Kindern mit SM und ASS im vertrauten und fremden Kontext zu untersuchen. Besonders wichtig sind Erkenntnisse unserer Studie für die Diagnostik aber auch, wenn es darum geht, die betroffenen Kinder bestmöglich therapeutisch zu unterstützen.

Ansprechpartnerin bis Ende Juni: Naomi.Werkmann
Ansprechpartnerin ab Juli: Info folgt