Tagung: Klimaschutz und Ernährung - von abstrakten Zahlen zum konkreten Alltagshandeln
Gießen, 22. Oktober 2008, 11.00 Uhr Alte Universitätsbibliothek, Bismarckstraße 37, Georg-Büchner-Saal
im Rahmen der Veranstaltungsreihe" Klimawandel GlobalLokal"
Die Veranstaltungsreihe „Klimawandel GlobalLokal“
Mit den jüngsten Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist der Klimawandel von einem vorrangig in Wissenschaft und Politik diskutierten Zukunftsthema zum Tagespolitikum geworden, das auch mehr und mehr Bürgerinnen und Bürger beschäftigt. Das IPCC, 1988 von der World Meteorological Organisation (WMO) und dem United Nations Environment Programme (UNEP) eingesetzt, fasst in seinen Berichten im Fünfjahresabstand den internationalen Forschungsstand zum Klimawandel zusammen und gibt Empfehlungen zum politischen Gegensteuern. Wie die politisch gesetzten Klimaschutzziele in Strategien und Maßnahmen auf globaler wie lokaler Ebene umgesetzt werden können, beleuchtet die Veranstaltungsreihe „Klimawandel GlobalLokal“. Im Mittelpunkt stehen Akteure und Handlungsebenen, die in der Klimadebatte bislang nur wenig beachtet werden: private Haushalte, der Alltag der Konsumentinnen und Konsumenten, Städte und Gemeinden. Ziel ist es, alltagsadäquate, praktische Vorschläge in die Diskussion zu bringen.
Die Veranstaltungsreihe knüpft an die Tagung „Klimawandel und Alltagshandeln“, die im Herbst 2006 von der hbs Hessen und dem ISOE veranstaltet wurde und beschäftigt sich zudem mit Themen wie Biokraftstoffe, Rolle der Kommunen, Wasser und Bildung.
Ernährung und Klimawandel stehen in einem engen Zusammenhang. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Landwirtschaft und Ernährung das Klima deutlich belasten. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Durch eine klimafreundliche Ernährung können Konsumentinnen und Konsumenten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Klimabilanzen veranschaulichen die CO2-Emissionen von Lebensmitteln verursacht durch deren Erzeugung, Verarbeitung, Transport und Verpackung. Sie verdeutlichen die in Lebensmitteln und Mahlzeiten „versteckten“ Klimaauswirkungen. Dabei wird differenziert nach pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln, nach Anbauweisen (konventionell und ökologisch) und nach Verarbeitungsform (frische Lebensmittel und Fertigprodukte). Auch die Klimawirksamkeit von unterschiedlichen Handlungsmustern wie Ernährungsweisen und Ernährungsstilen kann zahlenmäßig dargestellt werden.
Derartige Zahlen, Daten, Fakten lassen die Relevanz einer klimafreundlichen Ernährung insgesamt sowie einzelne Reduktionspotentiale sichtbar werden. Doch können diese die Konsumentinnen und Konsumenten dabei unterstützen, ihr Ernährungshandeln klimafreundlicher zu gestalten? Diese Frage bildet den Mittelpunkt der Tagung, die eine Brücke von „abstrakten“ Zahlen zum „konkreten“ Ernährungshandeln in einem zunehmend komplexen Alltag schlägt. Die Kommunikation und Übersetzung von Zahlen und Daten in alltagstaugliche Informationen und Empfehlungen sollen dabei ebenso diskutiert werden wie Hindernisse und Blockaden für eine klimafreundliche Ernährung im Alltag.
Die Veranstalter
Die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. steht als Trägerin
der politischen Bildungsarbeit der Partei Bündnis 90/Die
Grünen nahe, ist aber politisch und rechtlich unabhängig.
Sie sieht ihre Aufgabe darin, den politischen Dialog zu
fördern und öffentliche Auseinandersetzungen zu
gesellschaftlich relevanten Themen der Zeit zu organisieren.
Heinrich Bölls Ermutigung zur zivil-gesellschaftlichen
Einmischung in die Politik ist Vorbild für die Arbeit der
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
www.hbs-hessen.de
Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ist ein
national und international tätiges Forschungsinstitut der
integrierten Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung. Im Fokus
der Arbeit stehen gesellschaftliche Fragen nachhaltiger
Entwicklung. Als theoriegeleitetes und zugleich
umsetzungsorientiertes Forschungsinstitut erarbeitet das
ISOE Konzepte, Analyse-Instrumente und Strategien für
politische, ökologische, wirtschaftliche und
gesellschaftliche Entwicklungen.
www.isoe.de
Das Fachgebiet Ernährungsökologie wird seit 2003 am Institut
für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität
Gießen durch Prof. Dr. Ingrid Hoffmann vertreten. Die
Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. Komplexität im Bereich
Ernährung, Nachhaltigkeit, Auswirkungen unterschiedlicher
Ernährungsweisen auf Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft,
Prävention ernährungsabhängiger Erkrankungen, Modellierung
komplexer Ernährungsthemen.
www.uni-giessen.de/fbr09/nutr-ecol (HIER MUSS NEUER LINK HIN)