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Verbleib und Auswirkungen von Chemikalien in Marokko (FETCH)

Austausch von wissenschaftlichem Fachwissen in den Bereichen Umweltchemie und Ökotoxikologie unter besonderer Berücksichtigung innovativer Studien über Verbleib und Wirkung des Antiparasitikums Ivermectin.

Projekt: Verbleib und Auswirkungen von Chemikalien in Marokko in der aquatischen und terrestrischen Umwelt (FETCH)

Projektleitung: Prof. Dr. Rolf-Alexander Düring

Bearbeitung: Prof. Dr. Rolf-Alexander Düring

Laufzeit: 2017-2019

 

Kurzbeschreibung:

Wirkstoffe wie Pestizide und Arzneimittel gelangen gezielt oder ungewollt über verschiedene Wege in die Umwelt. Je nach ihren physikalischen chemischen Eigenschaften verhalten sich diese Chemikalien unterschiedlich und können sich in den Kompartimenten wie Böden, Sedimenten und Biota ansammeln. Da es sich bei diesen Verbindungen um Wirkstoffe in Arzneimitteln oder Pestizidformulierungen handelt, können sie Auswirkungen auf Organismen in diesen Umweltmedien haben. Rückblickend wurden unzählige Nebenwirkungen beobachtet, die auf die Wirkung solcher Wirkstoffe zurückzuführen sind, die zum multidisziplinären Forschungsfeld der Ökotoxikologie führten. In der EU ist die ökotoxikologische Forschung ein integratives Element bei der Registrierung und Zulassung von Chemikalien und insbesondere von Pestiziden oder Tierarzneimitteln. Mit zunehmender Intensität der Landwirtschaft werden Pflanzenschutz und Tiergesundheit immer wichtiger. Die gleichzeitige Anwendung von Wirkstoffen muss mit ökotoxikologischen Methoden untersucht werden, die nicht in Marokko etabliert sind. Mit diesem Vorschlag wird die Internationalisierung von Forschung und Hochschulbildung zwischen Marokko und Deutschland durch die Zusammenarbeit von fünf beteiligten Projektpartnern erreicht. Diese Partner stellen ein Team aus Industrie, Behörden und Wissenschaft dar. Die beiden marokkanischen Partner, das Institut Agronomique et Vétérinaire Hassan II in Rabat und Impelab aus Marrakesch, werden innovative und standardisierte Methoden zur Untersuchung des Umweltverhaltens und der Auswirkungen von Wirkstoffen einführen, die aufgrund der Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion in Marokko zunehmend eingesetzt werden. Durch intensives Reisen und Austausch werden die marokkanischen Partner von den beteiligten deutschen Partnern, d.h. einem kleinen Unternehmen (ECT Oekotikologie GmbH), einem staatlichen Labor (Hessisches Staatslabor) und einer Universität (Universität Gießen), geleitet und ausgebildet, um die Landwirtschaft in Marokko nachhaltig zu entwickeln. Im Wesentlichen verfolgt dieses bilaterale Projekt vier Hauptziele:

  1. Austausch von wissenschaftlichem Fachwissen in den Bereichen Umweltchemie und Ökotoxikologie unter besonderer Berücksichtigung innovativer Studien über Verbleib und Wirkung des Antiparasitikums Ivermectin.
  2. Einführung von EU-Standardverfahren in der Umweltchemie und Ökotoxikologie mit dem Ziel, einen Forschungsvorschlag auf EU-Ebene, d.h. im Rahmen von Horizont 2020, zu erarbeiten.
  3. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowohl in Marokko als auch in Deutschland, die europäische Perspektiven bieten.
  4. synergistischer Aufbau von Expertise im interdisziplinären Bereich der Umwelttoxikologie und -chemie mit Mehrwert insbesondere in der Forschung unter nordafrikanischen Bedingungen.

 

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): „German-Morrocan Scientific and Technological Cooperation“

 

Projektpartner:

Institut Agronomique et Vétérinaire Hassan II, Rabat, Marokko

Impelab, Marrakesch, Marokko

ECT Oekotoxikologie GmbH, Flörsheim am Main, Deutschland

Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL), Gießen, Deutschland